Multiprozess-Modus & Content-Sandbox
08.06.2017, 23:15 Uhr
Tor Browser erhält umfangreiches Update
Der Tor Browser bekommt ein Update auf Version 7.0. Zu den wichtigsten Features gehören der neue Multiprozess-Modus und die Content-Sandbox. Ausserdem wurden HTTPS-Everywhere und NoScript aktualisiert.
Wer online anonym sein möchte, sollte einen Umstieg auf den alternativen Tor Browser in Erwägung ziehen. Der Anbieter hat gerade die neue Version 7.0 veröffentlicht. Das Update der auf Stabilität getrimmten Firefox-ESR-Basis auf Version 52, hatte diese Aktualisierung notwendig gemacht.
Mit Version 7.0 bringt der Hersteller die Software nun auf den neuesten Stand. Die wichtigsten Features des Updates sind die Aktivierung des Multiprozess-Modus (e10s) und der Content-Sandbox. Beide laufen standardmässig auf MacOS- und Linux-Systemen. An einer Kompatibilität der Sandbox für Windows arbeite das Entwicklerteam laut Blogeintrag hingegen noch. Der Multiprozess-Modus ist bereits seit geraumer Zeit in Firefox verfügbar, Tor bekommt die Funktion erst mit dem aktuellen Update. Bisher wurde der gesamte Browser über einen einzigen Prozess ausgeführt. Jetzt werden die Browser-Benutzeroberfläche und Website-Codes in unterschiedlichen Prozessen verarbeitet. Damit will der Hersteller zum einen die Sicherheit erhöhen, zum anderen soll der Browser dadurch performanter und stabiler werden.
Verbesserung bei der Tracking-Abwehr
Ausserdem werden Cookies, View-Source-Anfragen und die Permissions API nun auf die URL-Domäne der ersten Partei isoliert. Damit verbessert sich die Tracking-Abwehr. Ferner wurden einige Features deaktiviert beziehungsweise gepatcht, darunter etwa WebGL2, WebAudio, Social, SpeechSynthesis, Touch APIs sowie die MediaError.message-Eigenschaften.
Tor stellt für das neue Release einige neue Systemanforderungen. So werden Windows-Systeme, die nicht SSE2-fähig sind nicht unterstützt. Apple-Nutzer benötigen die Version OS x 10.9 oder höher.
Der Tor Browser greift zur Anonymisierung auf eine Liste aller verfügbaren Proxy-Server zurück. Weltweit verteilt stehen dem Netzwerk rund 7.000 Server zur Verfügung. Will der Nutzer nun im Internet surfen, wählt der Browser per Zufallsprinzip eine Route über diese sogenannten Onion-Proxys. Dadurch soll die Identität des Nutzers verschleiert werden.