Selbstschutz von Windows-Tools auf dem Prüfstand
Bei Signaturen wird häufig geschlampt
Im nächsten Schritt der Untersuchung prüfen die Experten, ob alle PE-Dateien eine Signatur und auch ein gütiges Zertifikat besitzen. Diese helfen etwa bei der Identifikation einer Datei. Ist eine Datei nicht mit diesen Informationen ausgestattet, kann beispielsweise ein Virenscanner nicht genau bestimmen, ob die Datei im Original vorliegt oder ob es sich um eine manipulierte Datei handelt.
In diesem Kapitel konnten lediglich die Browser Chrome und Opera sowie der Foxit Reader komplett überzeugen - hier finden sich keinerlei unsignierte Dateien oder abgelaufene Zertifikate.
Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei OpenOffice: Die Büro-Suite nutzt so gut wie keine signierten Dateien. Ähnlich übel fällt das Ergebnis beim Grafikprogramm Gimp aus, das etwa 50 bis 70 Prozent an unsignierten Dateien verwendet.
Ein böser Fauxpas ist Microsoft bei Office 2016 unterlaufen. Zwar fanden sich in dem Tool keine unsignierten Dateien, dafür hat die Suite der Redmonder eine Datei mit ungültigem Zertifikat mit an Bord. Gerade Microsoft sollte aber eine Vorreiter-Rolle spielen, stammt doch die Signierungs-Technologie aus dem eigenen Haus.
Besserer Selbstschutz als bei Virenscannern
Trotz der problematischen Signatur-Nutzung waren die Experten von den Ergebnissen der Tools im Wesentlichen überrascht. Viele Standard-Anwendungen verfügen über einen besseren Selbstschutz als die meisten Virenscanner. Nachholbedarf besteht allerdings bei Open-Source-Software, wie etwa 7Zip, Gimp oder OpenOffice.