GmbH gegründet 12.09.2019, 16:11 Uhr

Linux-Distribution Manjaro wird erwachsen

Die Entwickler hinter Manjaro haben eigens für die Linux-Distribution ein Unternehmen gegründet. Dadurch soll der Fortbestand des Projekts abgesichert werden.
(Quelle: Manjaro)
Was im Jahr 2011 als ein Hobby-Projekt einer Gruppe von Entwicklern begann, wird jetzt zum eingetragenen Unternehmen: Die Manjaro GmbH und Co. KG wurde im Juli dieses Jahres gegründet, um den weiteren Fortbestand der beliebten Linux-Distribution abzusichern.
Durch diesen Schritt kann der Umgang mit Spendengeldern aus der Community transparenter abgewickelt werden. Ausserdem schaffe die Unternehmensgründung auch die Voraussetzungen, um Entwickler für den Support des Betriebssystems zu beschäftigen. Die Linux-Distribution habe eine Grösse erreicht, die nicht mehr nur durch das Engagement von Entwicklern in ihrer Freizeit getragen werden könne. Als Unternehmen wolle man schnellere Sicherheitsupdates bereitstellen und effizienter auf Nutzeranfragen eingehen, heisst es im Manjaro-Forum. Daneben soll mit der Gründung eine professionellere Zusammenarbeit mit anderen Linux-Entwicklern und Projekten ermöglicht sowie der Name Manjaro vor Missbrauch bewahrt werden.
An dem freien Open-Source-Ansatz der Distribution werde sich hingegen nichts ändern. Die Manjaro-Nutzerschaft sei auch weiterhin dazu eingeladen, sich aktiv an dem Projekt zu beteiligen. Sämtliche Spenden- und Sponsorengelder sollen ausschliesslich dem Manjaro-Projekt zugutekommen und unter keinen Umständen in die GmbH einfliessen.

Das hat Manjaro zu bieten

Das auf Arch-Linux basierende Projekt wurde in kurzer Zeit zum Liebling vieler Linux-Fans. Diese schätzen an Manjaro vor allem die hohe Performance und das frische Design. Als Rolling Release ist das Betriebssystem mitsamt seiner Anwendungen zudem immer up to date.
Offiziell ist die Linux-Distribution mit den Desktop-Umgebungen XFCE, KDE Plasma und Gnome erhältlich. Hinzu kommen zahlreiche von der Community gepflegte Editionen mit anderen Umgebungen. Daneben steht Nutzern noch der Manjaro-Architect zur Verfügung, über den sich die Linux-Distribution frei nach den eigenen Ansprüchen zusammensetzen und einrichten lässt.
Zuletzt sorgte Manjaro mit einer Kooperation mit der deutschen Entwickler-Schmiede Softmaker für Schlagzeilen. Softmakers kostenlose Office-Suite sollte LibreOffice als Standard-Büroumgebung in Manjaro ersetzen. Nachdem dieses Vorhaben allerdings in der Community hitzig diskutiert wurde, entschloss man sich, den Nutzern selbst die Wahl zu überlassen. FreeOffice wurde in erster Linie aufgrund der höheren Kompatibilität zu MS-Office-Dokumenten von den Entwicklern in das Paketsortiment der Distribution aufgenommen.



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