Open-Source-Software
02.02.2023, 13:00 Uhr

LibreOffice 7.5 steht bereit

Seit heute steht die neue Version der kostenlosen Open-Source-Bürosuite LibreOffice bereit. Das sind die wichtigsten Neuerungen.
(Quelle: The Document Foundation)
LibreOffice ist eine kostenlose, quelloffen entwickelte Bürosuite für Windows, Linux und macOS. Jetzt erscheint die neue Version 7.5 des vielseitigen Softwarepakets. Die «DocumentFoundation» (TDF) hat in Zusammenarbeit mit ihrer Entwicklergemeinde die Schwerpunkte dieses Releases auf bessere Darstellung – auch im Dunkelmodus – sowie auf verbesserte Kompatibilität mit Microsofts Office-Dateien gelegt. Hier die Details.
Dunkelmodus: In der Unterstützung von Dunkelmodi und Themes mit hohem Kontrast wurden laut TDF über 35 Bugs gefixt. Der Dark Mode in Windows aktiviert sich nun automatisch, sofern in Windows selbst der Dunkelmodus gewählt wird. Das Einschalten der «experimentellen Funktionen» (wie in diesem Tipp) ist daher unter Windows nicht mehr nötig.
Der Dunkelmodus, hier in einer virtuellen Maschine unter Windows 10
Quelle: PCtipp.ch
Auch die Darstellung eines Windows-Themes mit hohem Kontrast bekam einige Aufmerksamkeit seitens Entwicklergemeinde.
Links ein Hoch-Kontrast-Theme unter Windows, bis LibreOffice 7.4.x, rechts die Darstellung mit Version 7.5
Quelle: The Document Foundation
Unter macOS ist der Dunkelmodus ebenfalls zu haben und wurde ebenfalls stark verbessert.
Der Dunkelmodus in LibreOffice 7.5 auf einem Mac
Quelle: The Document Foundation

Programmsymbole, Dokumentfilter, Symbolleisten

Neue Programmsymbole: Die einzelnen Programmmodule haben neue, modernere Icons erhalten.
Links die alten Icons, rechts die neuen
Quelle: PCtipp.ch
Neuer Filter: Beim Ausführen der LibreOffice-Hauptanwendung (dem sogenannten Startcenter) waren schon vorher Verknüpfungen zu kürzlich benutzten Dokumenten verfügbar.
Das LibreOffice Startcenter, noch in der Version 7.4
Quelle: PCtipp.ch
Neuerdings enthält das Startcenter oben auch eine Filterauswahl, die Ihnen eine gezieltere Suche nach Tabellen- oder Textdokumenten erlaubt.
So sieht das neue Startcenter mit dem Dateitypenfilter in unserer Windows-10-VM aus
Quelle: PCtipp.ch
Und hier noch dasselbe unter Linux.
Das Startcenter unter Linux
Quelle: The Document Foundation
Kompakte Symbolleiste: Ferner wurde die Darstellung von alternativen Symbolleisten verbessert. Unter Ansicht/Benutzeroberfläche finden Sie unter anderem auch ein verbessertes «Symbolleisten kompakt», das nebst Menüs eine einzeilige Symbolleiste bietet.
Die Darstellung mit einer einzeiligen Symbolleiste
Quelle: PCtipp.ch

Sprach- und Dateitypen-Unterstützung, Übersetzung, Barrierefreiheit

Bessere Dateitypen-, Schrift- und Sprachunterstützung: So wurde laut TDF der PDF-Export durch verschiedene Korrekturen und neue Optionen und Funktionen verbessert. In macOS wird Schrifteinbettung jetzt unterstützt. Ausserdem wurden Verbesserungen bei Schriftfunktionen in asiatischen und arabischen Sprachen vorgenommen.
Die neue Version erhielt auch Verbesserungen bei der Rechtschreibprüfung in verschiedenen Sprachen, so auch in Deutsch.
Experimentelle DeepL-Übersetzung: DeepL ist ein Online-Sprachübersetzer, über den wir schon verschiedentlich berichtet haben (z. B. hier). Wenn Sie via Extras/Optionen/Erweitert die experimentellen Funktionen aktivieren, lässt sich ein DeepL-API-Schlüssel in LibreOffice hinterlegen, ähnlich wie mit der Rechtschreibhilfe LanguageTool (siehe hier).
Hier lässt sich in der zunächst noch experimentellen Funktion auch die DeepL-Übersetzung einbinden
Quelle: PCtipp.ch
Barrierefreiheit: Sind die experimentellen Funktionen aktiv, schalten Sie unter Extras auf Wunsch eine automatische Barrierefreiheitsprüfung ein. In der Statusleiste erscheint damit ein Symbol, das auf Probleme hinweist. Via Extras/Zugänglichkeitsprüfung lassen sich die bemängelten Objekte einzeln ansteuern. Den Alternativtext fügen Sie bei einem markierten Bild via Format/Beschreibung ein.
Die manuelle Zugänglichkeitsprüfung ist schon länger Teil von LibreOffice. Jetzt gibts auch ein Icon für die Statusleiste.
Quelle: PCtipp.ch

Zahlen in Worten, Impress-Tabellenstile, Sonstiges und Download

Zahlen in Worten: LibreOffice Calc stellt jetzt als Zellformat auch die Darstellung in Worten zur Verfügung. So wird aus 150 das Zahlwort «Einhundertfünfzig».
Die Zahlen lassen sich auch in Worten darstellen
Quelle: PCtipp.ch
Neue Tabellenstile in Impress: Das Präsentationsmodul Impress bekommt neue Tabellenstile. Ausserdem können Sie jetzt eigene Stile kreieren.
Neue und individuell gestaltbare Tabellenstile im Präsentationsprogramm LibreOffice Impress 7.5
Quelle: The Document Foundation
Sonstiges: Das Fenster zum Bearbeiten von Makro-Quelltext hat in der unteren rechten Ecke nun ebenfalls einen Zoom-Schieberegler bekommen. Wer zudem in Texten Lesezeichen verwendet, findet jetzt eine stark verbesserte Editiermöglichkeit vor.
In Calc werden neuerdings in Diagrammen auch Datentabellen unterstützt. Und wenn Sie den Funktionsassistenten benutzen und darin suchen, zeigt es auch Resultate aufgrund der Funktionsbeschreibungen an. Beim Erfassen der Bedingungen für die bedingten Formatierungen wird jetzt nicht mehr zwischen Gross- und Kleinschreibung unterschieden. Nicht zuletzt sollen sich in Impress Formen im Navigator umordnen lassen.
Die neuen Datentabellen in den Calc-Diagrammen
Quelle: The Document Foundation
Die vollständigen Release Notes finden Sie hier

Download

Die neue Version steht unter https://www.libreoffice.org/download zum kostenlosen Download für Windows, Linux und macOS bereit. Die Version 7.5 richtet sich primär an Enthusiasten, die gerne früh in den Genuss neuer Funktionen kommen. Wer eine stabilere, etwas länger getestete Version bevorzugt (derzeit Version 7.3.7), findet diese hier.



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