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14.10.2019, 08:00 Uhr
Von perfektionistischen Nerds geschützt
Das slowakische Unternehmen ESET entwickelt schon seit Ende der Achtziger aktiv an raffinierten Computersicherheitslösungen und ist weltweit sehr erfolgreich. Mit Product Manager Christoph Thurm sprachen wir über Leidenschaft, Effizienz und Nerdtum bei der Arbeit.
Herr Thurm, Ihr Unternehmen bietet seit 1992 unter dem Namen ESET Computersoftware zum Schutz der eigenen Daten an. Unternehmen in dieser Branche gibt es einige – wie hebt sich Ihr Angebot ab?
Wir sind der grösste europäische Hersteller von Sicherheitssoftware. In Zeiten von amerikanischen NSA-Eingriffen sind unsere vollständig DSGVO-konformen Programme sowie die von uns eingesetzten, komplett in Europa positionierten Server, viel wert. Zusätzlich gibt es bei uns garantiert keine eingebauten Hintertüren für Geheimdienste oder Zugeständnisse in Sachen Sicherheit. ESET ist darüber hinaus rein inhabergeführt und muss nicht unter dem Druck von Aktionären möglichst gewinnorientiert arbeiten.
Auch Ihre Softwarelösungen wurden immer raffinierter und gingen nach und nach über den altbekannten Schutz vor Viren und Phishing hinaus. Ihr «Smart Security Premium» ist hier keine Ausnahme. Wie weit reicht der ESET-Schutz im Jahr 2019?
ESET war einer der ersten Hersteller, der maschinelles Lernen einsetzte, um seine Software auf dem neusten Stand zu halten. Seither haben wir zahlreiche innovative Module hinzugefügt; der Download-Datenstrom kann als Beispiel in Echtzeit auf schädliche Inhalte überprüft werden. Weiter unterbinden wir verschiedene andere Angriffsformen wie Denial of Service oder MAC-Spoofing und viele mehr. Die Summe dieser weit über 20 Module macht schlussendlich den umfassenden Schutz aus.
Es ist zwar beruhigend zu wissen, dass die Software im Hintergrund die Augen offenhält, aber das frisst ja alles Prozessorleistung, nicht?
Wir sind bei der Programmierung unserer Software sehr darauf bedacht, diese so leicht wie möglich zu gestalten: Unsere Scan-Engine ist rein in Maschinensprache und C geschrieben und somit hoch effizient. Generell möchten wir, dass der Benutzer kaum bis gar nicht bemerkt, dass im Hintergrund ein Panoptikum werkelt, das seine Daten sicher hält. Zusätzlich sorgt der Aufbau unserer Lösungen dafür, dass sie auch noch auf sehr alten Betriebssystemen wie Windows NT oder XP funktionieren.
Aber ist das für den Durchschnittsanwender nicht Overkill? Einerseits auf den Leistungsumfang, andererseits auf die Übersichtlichkeit bezogen.
Unser ESET «Smart Security Premium» kommt mit allen Features, die wir anbieten – wie auch Verschlüsselung und Passwort-Manager – und ist entsprechend für Enthusiasten und sensible Umgebungen gedacht. Der eher durchschnittliche Benutzer im Privat- oder Bürobereich ist die ideale Zielgruppe für unsere «Internet Security»-Lösung mit Firewall, Kindersicherung, Mobile-Security und anderen Features. Die schlankste Version ist «NOD32», eine einfache Antiviruslösung, die auch den kleinsten Impact auf die Prozessorleistung hat und beispielsweise bei Gamern sehr beliebt ist.
Gerade wer oft Filme schaut oder Spiele spielt, stört sich schnell an den teils unnötigen Pop-ups von Sicherheitssoftware. Wie schafft ESET «Smart Security Premium» den Spagat zwischen nötiger Information und kleinstmöglicher Intrusion?
Wir haben es uns und dem Anwender einfach gemacht: Unser spezieller Gamer-Modus erkennt Vollbildanwendungen und fährt dann alle nicht dringenden Meldungen zurück. Auch die Ausführung einer PowerPoint-Präsentation bleibt dank des Gamer-Modus ungestört. Dennoch läuft im Hintergrund natürlich immer noch unsere Angriffserkennung, und wird ein schädlicher Eingriffsversuch erkannt, wird dieser auch geblockt – nur ohne Pop-up.
Welche Funktionen hat ESET Smart Security Premium, mit denen die Konkurrenz überhaupt nicht mithalten kann?
Mein Highlight in der diesjährigen Version ist die Netzwerkerkennung. Unsere Funktion «Sicheres Heimnetzwerk» erkennt, welche Geräte sich im Netzwerk befinden. Gerade in Zeiten intelligenter Lampen und Kühlschränke vergisst man oft, dass auch diese Netzwerkteilnehmer potenziell angegriffen werden können. Unsere Funktion sorgt dafür, dass sie nicht missbraucht werden können. Ebenso ist unser Password Manager weiterentwickelt worden. Er bietet in der neusten Version eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, welche die Passwörter noch besser schützt.
Unter der Haube passiert also wahnsinnig viel, während der Benutzer eigentlich kaum davon etwas mitbekommen soll.
Korrekt. Unsere Gründer arbeiteten beide als IT-Ingenieure und entfernen einen der ersten Viren in einem Kraftwerk, als sie die frühe Schutzsoftware entwickelten. Schon dort war es wichtig, dass die Software sauber und stabil läuft, aber niemals stört. Unser heutiger CEO hat damals selbst die Heuristikfunktionen der ESET-Software entwickelt, in Bratislava haben wir 500 Mitarbeiter im Forschungsteam. Unser Fokus liegt definitiv auf der Technik statt darauf, dem User mit Dutzenden von Pop-ups Angst zu machen und ihm kostenpflichtige Upgrades aufzuschwatzen. Diese Nerdkultur mit hohem Anspruch an uns selbst leben wir jeden Tag.
Herr Thurm, vielen Dank für dieses Gespräch!
Autor(in)
ESET
Deutschland GmbH