Collaboration Tool
21.03.2019, 07:01 Uhr
Microsoft spendiert Teams neue Compliance- und Meeting-Funktionen
Microsoft Teams bekommt acht neue Funktionen. Die Lösung hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einer vielfältigen Video-Chat- und Kollaborationsplattform entwickelt, die sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss.
Microsoft feiert den zweiten Geburtstag von Teams und spendiert dem Kollaborations-Tool dazu einige neue Features. Vorgestellt hatten die Redmonder die insgesamt acht neuen Funktionen in der Keynote auf der Veranstaltung Enterprise Connect.
Nutzer von Teams haben unter anderem bald schon die Möglichkeit, den Videohintergrund individuell anzupassen. Sinnvoll ist das zum Beispiel dann, wenn der Mitarbeiter sich im Homeoffice befindet und per Video-Anruf an einem Meeting teilnimmt. In diesem Fall kann etwa ein Office-Hintergrund eingeblendet werden, oder auch das Firmenlogo. Microsoft will mit dieser Funktion dazu beitragen, dass Bewegungen und Szenarien im realen Hintergrund nicht ablenken.
Ebenfalls für remote zugeschaltete Meeting-Teilnehmer sehr nützlich dürfte die Möglichkeit sein, eine zweite, Content-fokussierte Kamera hinzuzuschalten. Während die Hauptkamera wie gewohnt das gesamte Geschehen abbildet, kann die zweite Kamera zum Beispiel auf ein manuelles Whiteboard beschränkt sein. Das Innovative an dieser Funktion ist, dass etwa Personen, die sich direkt vor der Tafel befinden, transparent dargestellt werden. So kann der Video-Konferenz-Teilnehmer auch all jene Inhalte erkennen, die eigentlich verdeckt wären.
Damit einher geht auch ein Feature, das es erlaubt, analoge Whiteboards auf ein digitales Pendant zu übertragen. Dieses wird bei Bedarf umgehend mit den anderen Teammitgliedern geteilt und kann ausserdem verändert, erweitert und gespeichert werden. Dazu ist allerdings die Integration einer speziellen Whiteboard-Software notwendig.
Echtzeit Untertitel
Eine weitere neue Funktion befasst sich mit der besseren Verständlichkeit der gesprochenen Sprache. Bald schon kann sich der Nutzer einen Untertitel einblenden lassen. Diese Funktion empfiehlt sich nicht nur für Personen mit beeinträchtigtem Gehör, sondern etwa auch dann, wenn sich der Nutzer in einer Umgebung mit lauteren Hintergrundgeräuschen befindet. Das Feature wird es laut Microsoft zunächst allerdings nur in Englisch geben.
Neue Datenschutzfunktionen
Die Redmonder liefern auch einige Verbesserungen im Bereich Sicherheit: Admins können zum Beispiel bald schon festlegen, wer überhaupt mit wem via Teams kommunizieren darf. So soll der Datenschutz sichergestellt werden. Denn oft wissen Mitarbeiter gar nicht, wem sie Informationen zukommen lassen dürfen und bei wem das untersagt ist.
Um jedoch nicht komplette Kommunikationswege zu sperren, wird es zukünftig auch private Kanäle geben. Manchmal ist es erforderlich, Konversationen nur mit einem kleinen Teil der Kollegen zu führen. Dafür muss nun nicht mehr ein komplett neues Team definiert werden. Nutzer können ausgewählte Teilnehmer hierzu in einen privaten Kanal einladen.
DLP für Chats und Konversationen
Ferner hat Microsoft die Funktion Data Loss Prevention (DLP) für Chats und Konversationen eingerichtet. Die Software erkennt automatisch, wenn sensible Daten ausgetauscht werden, und schützt diese gesondert. Admins haben die Möglichkeit, die Richtlinien für DLP selbst festzulegen. Grundsätzlich soll die Funktion verhindern, dass vertrauliche Daten unbeabsichtigt freigegeben werden oder anderweitig abhandenkommen - sowohl bei der internen als auch externen Kommunikation.
Last but not least haben die Redmonder eine Funktion für Live-Events integriert. Nutzer können damit Videos und interaktive Diskussionen in Teams sowie in Streams für bis zu 10.000 Teilnehmer freigeben. Die Übertragung erfolgt in Echtzeit, kann aber auch bei Bedarf im Nachhinein angesehen werden. Wenn gewünscht, liefert die Software dazu sogar eine Transkription.
Lediglich das letztgenannte Feature ist ab sofort verfügbar. Bei allen anderen neuen Funktionen sind die Angaben von Microsoft noch etwas vage gehalten. So heisst es meist "kommt später im Jahr" oder auch "bald verfügbar".
Teams hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einer durchaus vielversprechenden Kollaborations- und Video-Chat-Lösung entwickelt. Bleibt allerdings die Frage, ob es dann noch sinnvoll ist, Programme wie Skype beziehungsweise Skype for Business noch länger weiter zu betreiben.