Patent angemeldet
12.08.2019, 22:40 Uhr
IBM tüftelt an Browser auf Blockchain-Basis
IBM hat in den USA einen Browser auf Blockchain-Basis zum Patent angemeldet. Browserhistorie, Lesezeichen, installierte Plug-ins und dergleichen lassen sich damit über ein dezentrales Netzwerk absichern.
IBM will sein Produkt-Portfolio offenbar um einen Blockchain-basierten Browser erweitern. Big Blue hat dafür in den USA eine Patentanmeldung eingereicht, wie das Portal «coindesk.com» berichtet.
Der Antrag beschreibt eine Lösung, die von einem Peer-to-Peer-Netzwerk unterstützt wird. Bei den Browsersitzungen sammelt das Programm vordefinierte Informationen wie beispielsweise besuchte Webseiten, Lesezeichen, installierte Plug-ins und mehr. Diese Daten sollen jedoch nicht an einem zentralen Speicherort abgelegt, sondern dezentral auf einer Blockchain gespeichert und verarbeitet werden.
IBM geht es dabei vor allem um die Integrität beziehungsweise Unveränderbarkeit der Daten. Selbst wenn das System des Nutzers kompromittiert wird, kann der Browser stets auf einen früheren Status (der auf der Datenkette gespeichert wurde) zurückgesetzt werden – egal, wie schwerwiegend eine Cyberattacke ist. Die in der Blockchain abgelegten Informationen bleiben unangetastet.
Daten sind öffentlich zugänglich
Nicht ganz klar ist allerdings, wie IBM bei einem Blockchain-basierten Browser die Privatsphäre der Nutzer ausreichend schützen will. Die Technologie hat zwar grundsätzlich den Ruf, alle Daten zu anonymisieren. Ganz korrekt ist das jedoch nicht. Da die Datenkette öffentlich zugänglich ist und jeder Hashwert auf den Vorangegangenen aufbaut, sind bestimmte Details durchaus nachvollziehbar. Big Blue schreibt in seiner Patentanmeldung lediglich, dass die Sicherheitseinstellungen je nach Anwendungsfall gesondert eingestellt werden können. Explizit genannt werden dabei ein Gerät für den Privatgebrauch und ein Rechner für Geschäftliches.