Menschen 03.10.2024, 08:44 Uhr

Die Kunst, Code für Menschen zu schreiben

Das Programmieren für Computer ist schon herausfordernd genug, doch das Schreiben von Code, der von Menschen interpretiert werden soll, erfordert ein ganz anderes Mass an Überlegung und Verständnis.
(Quelle: EMGenie)
In der heutigen Softwareentwicklung ist das Programmieren eine Kunstform, die weit über die technischen Fähigkeiten hinausgeht. Erik Bernhardsson skizziert in seinem neuesten Blogbeitrag die Herausforderungen des Codens für Menschen. Der Prozess erfordert eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den mentalen Modellen der Benutzer, die mit dieser Form von Code interagieren. Während Computer logisch und direkt anweisungsbasiert funktionieren, ist der Umgang mit menschlichen Nutzerinnen und Nutzern komplexer, da jeder von ihnen unterschiedliche Vorkenntnisse und Erfahrungen mitbringt.
Bernhardsson hebt hervor, dass es nicht nur darum gehe, was der Code tut, sondern auch, wie der Benutzer seine Funktionsweise versteht. Ein zentraler Punkt in seiner Argumentation ist die Signifikanz der Benutzer-Feedbacks. Oftmals kommen diese Rückmeldungen von sogenannten Power-Usern, die die Software regelmässig nutzen. Diese Perspektiven sind unentbehrlich, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie Benutzer tatsächlich mit dem Produkt interagieren. Oft wird bei der Programmierung vergessen, dass die Benutzerfreundlichkeit und ein sanfter Einstieg in das Produkt essenziell sind. Der Autor argumentiert, dass "Getting started is the product!" Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten.

Lernen durch Beispiele

Ein weiterer Aspekt ist der Lernprozess der Benutzerinnen und Benutzern. Menschen lernen in der Regel durch Beispiele, nicht durch abstrakte Konzepte. Bernhardsson schlägt vor, dass anstelle von langen Erklärungen zu Kernkonzepten eine Vielzahl kurzer, kontextualisierter Beispiele bereitgestellt werden sollten. Dies erleichtert dem Benutzenden das Verständnis und die Anwendung des Codes.
Zudem spricht der Autor von den Herausforderungen, die mit Fehlerbehandlungen einhergehen. Entwicklerinnen und Entwickler verbringen oft viel Zeit damit, Probleme zu identifizieren und zu beheben. Es ist entscheidend, diese Fehler in Chancen umzuwandeln, um den Benutzern schneller zum Erfolg zu verhelfen. Ein positives Nutzererlebnis wird durch schnellere Feedbackschleifen gefördert.
Zuletzt geht Bernhardsson auf die Komplexität von Programmierwerkzeugen ein. Ein wichtiges Ziel sollte es sein, die Anzahl der neuen Konzepte, die ein Benutzender lernen muss, zu minimieren. Tools sollten einfach und intuitiv sein, um die Einstiegshürde niedrig zu halten und den Spass am Programmieren zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Schreiben von Code für Menschen nicht nur eine technische Herausforderung ist, sondern auch ein tiefes Verständnis menschlicher Psychologie und Lernprozesse erfordert. Die Schaffung von benutzerfreundlichen und intuitiven Softwaretools ist heutzutage entscheidend, um im überfüllten Markt der Entwicklerwerkzeuge erfolgreich zu sein.



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