Die kuriosesten Datenrettungsfälle
Daten aus den Achtzigerjahren
8. Daten aus den Achtzigerjahren
Mit einem sehr ungewöhnlichen Fall hatte es Attingo letzten Sommer zu tun. Die Datenretter erhielten eine 30 Jahre alte Festplatte eines Atari-Computers mit einer ST506-Schnittstelle. Der Kunde benötigte noch einige der vor Jahrzehnten geschriebenen Quellcodes und Dokumente von Programmen. Ausserdem war die Flüssigkeit aus den Magnetscheiben inzwischen ausgelaufen. Die grösste Herausforderung bestand allerdings darin, die Inhalte des Festplatten-Urgesteins in die Moderne zu transferieren. Man hatte offenbar neun Monate damit verbracht, alle nötigen Hardware-Komponenten über Tauschplattformen zu ergattern, um das Speicher-Relikt aus den Achtzigern wieder zum Leben zu erwecken. Zusätzlich mussten Prozessoren und elektronische Komponenten angelötet werden, um schliesslich die 21 MB an Daten auslesen zu können.
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9. Die versteckte Nachricht
Auch SSDs kämen manchmal in schlechtem Zustand an. Andere Dienstleister erbrächten zudem nicht immer die beste Qualität, wenn es ums Retten von Daten ginge. Diese Hobby-Datenretter seien sich ihrer Schandtaten anscheinend sogar bewusst. So klebte auf einem HDD sogar noch ein Post-it mit der Notiz «Sorry». Beim Öffnen wurde schnell klar, was es mit dieser Nachricht auf sich hatte. Offensichtlich war der vorherige Bearbeiter mit dem Schraubenzieher abgerutscht und hatte einen massiven Kratzer auf der Magnetscheibe hinterlassen. Anstatt den Kunden zu informieren, hatte er einfach das HDD wieder zusammengeschraubt und es dabei belassen. Ein Fall, den auch Attingo nicht mehr lösen konnte.
10. NASs am Boden
Ob es eine gute Idee ist, den NAS im Keller zu platzieren? So hatte ein Attingo-Kunde, weil seine Heimnetzwerk-Infrastruktur noch nicht ausgereift war, den Homeserver vorübergehend im Keller, unterhalb des Badezimmers stationiert. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte: Während des Wohnungsumbaus hat sein Installateur bei der Einrichtung einer Hebeanlage gepfuscht. Auf einmal gab es keinen Zugriff mehr auf das Fotoarchiv und die Musiksammlung. Stattdessen war ein strenger Geruch aus dem Netzwerkspeicher wahrzunehmen. Nicht gerade jeder Attingo-Techniker riss sich verständlicherweise um den Job, den mit Fäkalien bedeckten Patienten im Labor zu behandeln. Irgendwie konnten dann doch alle Erinnerungen wieder restauriert werden.