Virtuelle Währung 02.07.2014, 08:20 Uhr

Verbraucherschützer kritisieren Amazon Coins

Mit Amazons virtueller Währung, den sogenannten Coins, können Kunden Inhalte für ihr Kindle-Tablet oder ihr Android-Phone einkaufen. Verbraucherschützer zeigen auf, welche Nachteile diese Option hat
(Quelle: Amazon.com)
Im November vergangenen Jahres hat Amazon seine Coins als Zahlungsmöglichkeit nach Deutschland gebracht. Anfangs konnten Nutzer damit Kindle Fire Apps und Spiele erwerben und Käufe innerhalb von Anwendungen tätigen, seit Februar 2014 können sie auf allen Android-betriebenen Smartphones und -Tablets als Währung eingesetzt werden, um in Amazons App-Shop Anwendungen oder virtuelle Güter zu erstehen. Dabei hat ein Amazon Coin einen Gegenwert von einem Euro-Cent.
Um Kunden die hauseigene Währung schmackhaft zu machen, verschenkt Amazon immer mal wieder ein paar Coins, zum Beispiel als Beigabe beim Download von Gratis-Apps oder beim Kauf eine Kindle-Tablets. Und wer sich für den Kauf von Amazon Coins entscheidet, wird mit einem Mengenrabatt belohnt: So gibt es fünf verschiedene Pakete mit 500 bis 10.000 Coins. Bei kleinsten Paket im Wert von fünf Euro gibt's vier Prozent Rabatt, beim grössen Paket für 100 Euro gibt's zehn Prozent.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalenkritisiert die Paketgrössen, die nicht zu den Preisen für Apps passen. Da diese jedoch immer nur komplett mit Amazons Coins bezahlen lassen, verbleibt stets ein Restbetrag auf dem Konto. Der Kunde kauft dann wieder neue Amazons Coins, um die alten ausgeben zu können. Ein Rücktausch der Coins in Euro erlaubt der Internetkonzern nicht. Auch ein Übertragen der Coins auf ein anderes Kundenkonto ist laut Amazon nicht möglich.
Das Unternehmen behält sich den Verbraucherschützern zufolge in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen vor, das Coins-Programm "jederzeit und ohne Ankündigung ganz oder teilweise" zu ändern, auszusetzen oder einzustellen. Zudem verfallen Restbeträge von Werbe-Münzen nach Ablauf eines Jahres. Davon sind auch Coins betroffen, die als Bonus etwa für den Kauf einer App ausgeschüttet werden.
Dazu kommt, dass Amazons App-Store nicht immer der günstigste ist: So gab es bei einer Stichprobe der Verbraucherzentrale 30 beliebte Apps im Google-Laden für 52,61 Euro - Amazon verlangte für dieselben Apps 56,34 Euro. Das sind immerhin sieben Prozent mehr. Vom Mengenrabatt beim Kauf vieler Amazon Coins bleibt da nicht mehr viel übrig.



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