Tablet-Marktreport: Die Furcht vorm Phablet

Lange Nutzungszyklen

Die Ursachen für das Ende des Booms sind vielfältig und zeigen sich in den weitgehend gesättigten Märkten von West­europa oder Nordamerika am deutlichsten. Während Modellzyklen von einem Jahr – oder sogar weniger - viele Smartphone-Nutzer zu einer hohen Kauffrequenz bewegen, scheinen Tablet-Besitzer deutlich länger an ihren Geräten festzuhalten. Das zeigen immer noch hohe Zubehörverkäufe für ältere iPad-Generationen oder auch die Verbreitung früherer Android-Versionen, die Google feststellt.
Da viele Tablets nur zu Hause genutzt werden und nicht unterwegs, wo die Gefahr einer Beschädigung deutlich grösser ist, halten sie in der Regel auch länger als Smartphones. Der technische Fortschritt beschränkte sich in den letzten Jahren zudem vorwiegend auf eine leichte Optimierung der Hardware, doch die Grund­prinzipien sind gleich geblieben. Auch ältere Tablets sind damit immer noch leistungsfähig genug für den Bedarf vieler Kunden, die sie vor allem zu Hause als zusätzlichen Bildschirm zum Surfen und Mailen nutzen.
Bei den kleinen Tablets mit 7 Zoll haben sich Phablets mit Display-Diagonalen von 5,5 bis 6,5 Zoll als kompaktere, aber trotzdem gut nutzbare Alternative erwiesen. Sie passen meist noch in eine Hosentasche und eignen sich auch zum Telefonieren. Vor allem in Asien gibt es deshalb einen starken Trend zu dieser Gerätekategorie, in die ja auch Apple mit dem iPhone 6 Plus selbst erfolgreich eingestiegen ist.
Am oberen Ende der Leistungsskala haben Hersteller wie Samsung zwar mit 12-Zoll-Tablets eine neue Tablet-Dimension ins Spiel gebracht, die vor allem professionelle Anwender ansprechen soll, diese Produkte konkurrieren aber bereits mit Ultrabooks, die immer günstiger werden.
Es gibt allerdings immer wieder Gerüchte, wonach auch Apple an einem iPad Air Plus mit mindestens 12 Zoll Diagonale arbeitet, das primär auf Firmenkunden abzielt und wiederum eine Konkurrenz zum MacBook Air sein könnte.
Für neue Käufe besonders im margenträchtigen Highend-Segment ist die Konkurrenz also gross, zudem fehlen häufig die technischen Innovationen als Kaufanreiz. So spielen leistungsstarke Kameras bei den meisten Tablet-Anwendern eine geringere Rolle als bei Smartphones und auch das Design scheint - ausser für Apple-Käufer - weniger wichtig zu sein.




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