Online Marketing Rockstars 26.02.2016, 09:15 Uhr

Photo Magic: 4 Take-Aways aus dem Instagram-Panel

Spätestens in diesem Jahr hat Instagram (bei den Werbungtreibenden) endgültig den Durchbruch geschafft. Ein Instagram-Star, ein Fotograf und zwei Social-Media-Experten diskutierten die Vorzüge des Fotonetzwerks.
Shutterstock.com/wild0wild
(Quelle: Das kann die "Wundertüte" Instagram)
200.000 Werbungtreibende sind auf Instagram unterwegs. Das teilte das Bildernetzwerk am Vorabend der Online Marketing Rockstars (OMR) offiziell mit. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass erst vor einem halben Jahr Instagram-Werbung für alle Advertiser geöffnet wurde.
In der App treffen die 200.000 Werbungtreibenden inzwischen auf weltweit 400 Millionen monatlich aktive Instagrammer. Grund genug, sich eingehend mit dem Netzwerk auseinanderzusetzen. Das dachten sich wohl auch die OMR-Macher und schufen das Instagram-Panel "Photo Magic".
Eine knappe Dreiviertelstunde diskutierten der Fotograf Paul Ripke, die Instagrammerin Pamela Reif (mehr als zwei Millionen Follower), der Social-Media-Fachmann Andreas Bersch, Gründer und CEO von Brandpunkt, und Christoph Kastenholz (Mitbegründer Pulse Advertising) über das hippe Bildernetzwerk. Dabei offenbarten sich einerseits unterschiedliche Perspektiven, andererseits kristallisierten sich vier Standpunkte heraus, die von Marken auf Instagram beachtet werden sollten.

1. Authentizität

Der Punkt "Authentizität" ist derjenige, auf den sich alle Podiumsteilnehmer schnell einigen konnten. Sowohl die Instagrammerin Reif - "Nur hübsch sein reicht nicht. Die User spüren, ob man nahbar ist" - als auch Fotograf Ripke "Authentizität ist das Grösste" waren sich hierbei einig.
Und was für Instagrammer gilt, ist auch für Marken wichtig. "Als Marke brauche ich Testimonials, die für mich stehen, mich herausbringen und auch Reichweite generieren", erklärt Kastenholz. Unternehmen sollten also nicht blind auf den Instagram-Zug aufspringen, sondern im Voraus prüfen, wie man sich auf dem Kanal präsentiert.

2. "Echte" Fotos

Ergänzend zum ersten Take-Away aus der Panel-Diskussion betonten die Anwesenden die Wichtigkeit von "echten" Fotos. Das können im Fall von Privatpersonen ungestellte Smartphone-Selfies, bei Profi-Fotografen wie Paul Ripke aber eben auch hochklassige Aufnahmen sein.
Der Erfolg eines Bildes auf Instagram hängt also stark von der Zielgruppe eines Accounts ab. Nur nackte Haut oder lustiger Cat-Content bergen keine Erfolgsgarantie. Vielmehr gilt: "Ein Inhalt ist dann erfolgreich, wenn er die Community nicht stört", erklärt Experte Bersch. Noch viel stärker als auf dem Desktop ist es als Werbungtreibender auf Instagram essenziell, das Look-and-Feel-Empfinden der User nicht zu verletzen. Die User erkennen Inhalte, die an ihnen vorbei designt wurden, und ignorieren sie.

3. Die Content-Strategie

Umso wichtiger für Marken ist deshalb eine durchdachte Content-Strategie, die bereits vor dem Bespielen des Accounts vorliegen sollte. Wer ist meine Zielgruppe? Wie erreiche ich meine Zielgruppe? Wie kreiere ich Bildmaterial - gerade als Versicherung oder B2B-Unternehmen kann das eine Hürde sein -. das für die User auf Instagram reizvoll ist? 
Existiert kein organischer Instagram-Content im Unternehmen sind Influencer eine hilfreiche Stütze, denen Firmen aber auch mit dem nötigen Respekt begegnen sollten, wie Bersch erklärt: "Marken sollten den Influencer als kreativen Co-Produzenten ansehen, der in der Lage ist, schnell authentisches Bildmaterial liefern zu können." Somit wären wir auch wieder beim ersten Punkt, der Authentizität angekommen.

4. Die rechtliche Lage

Wer verstanden hat, welche Fotos für die User interessant sind, und bereits die richtigen Inhalte und auch ihre Ersteller gefunden hat, kann auf Instagram durchstarten. Bevor übereifrige Advertiser beginnen, Influencer mit Geschenken und Angeboten zu überschwemmen, sollten sie sich mit der rechtlichen Lage vertraut machen.
Andreas Bersch, der nicht der "Spielverderber" der Diskussionsrunde sein wollte, hob trotzdem hervor, dass die Gefahr von Schleichwerbung besteht. "Eine Gefahr, mit der man sich beschäftigen muss," wie Bersch sagt. Und selbst wenn es momentan noch keinen Kläger gibt, der Schleichwerbung auf Instagram proaktiv verfolgt, sollte auch die Perspektive der Instagrammer beachtet werden. Niemand möchte mit ungewollten Inhalten penetriert werden, auch keine Influencer. Oder wie es Pamela Reif ausdrückt: "Wir lehnen 99 Prozent aller Anfragen ab."



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