Handys mit Köpfchen
Die Einzeltests
Leistungsseitig haben wir die sechs getesteten Smartphones mit verschiedenen Benchmarks geprüft. Ausserdem haben wir die Akkulaufzeit jedes einzelnen Telefons ermittelt. Dazu wurden die Geräte praxisnahen Bedingungen (Surfen, Videostreaming, Office-Anwendungen) unterzogen.
Ausstattungsseitig haben wir Punkte für die Qualität und Grösse des Displays, des Nutzspeichers, der vorhandenen Anschlüsse bis hin zur Anzahl der angebotenen Betriebssystem-Updates vergeben.
Als dritte Kategorie haben wir die KI-Tauglichkeit des Smartphones überprüft. Dazu haben wir uns ein genaues Bild der bestehenden KI-Funktionalität sowie von zukünftigen, versprochenen KI-Features des Telefons gemacht.
Sämtliche Auswertungen und Benchmark-Ergebnisse finden Sie in der Detailtabelle auf der letzten Seite. Die Preistipp- und Testsieger-Boxen stehen auf auf der zweite und dritten Seite/Teil.
Sämtliche Auswertungen und Benchmark-Ergebnisse finden Sie in der Detailtabelle auf der letzten Seite. Die Preistipp- und Testsieger-Boxen stehen auf auf der zweite und dritten Seite/Teil.
Apple iPhone 15 Pro
Apple hat sein iPhone 15 Pro vor allem aussen aufpoliert. Es kommt mit einer gebürsteten Oberfläche aus Titan. Dadurch wirkt es deutlich charaktervoller als mit dem auf Hochglanz polierten Edelstahlrahmen des Vorgängermodells. Die Rückseite des jüngsten iPhones besteht weiterhin aus Glas.
Anschlussseitig arbeitet das Pro-Modell mit USB 3.2 Gen 2, überträgt bis zu 10 Gbit/s und benötigt dazu ein entsprechendes Kabel, das leider nicht zum Lieferumfang gehört.
Zum Display: Das iPhone 15 Pro kommt mit einem 6,7 Zoll grossen Display und einer maximalen Helligkeit von 2000 Nits, die Wiederholrate liegt bei 120 Hz. Auch eine Always-On-Display-Funktion ist integriert. Neu ist der «Action-Button» (statt des Kippschalters für die Stummschaltung). Dieser bringt zwar auch weiterhin das iPhone zum Schweigen, lässt sich aber individuell belegen und verfügt über ein haptisches Feedback.
Als Kraftpaket der Kalifornier ist der Chip A17 Pro integriert. Dieser basiert auf dem 3-Nanometer-Prozess von TSMC. Und auch beim weiteren Innenleben ist Hightech angesagt: Die Neural Engine verfügt über 16 Kerne und bietet eine satte Leistungssteigerung, was die Benchmarks eindrucksvoll untermauern. Beim AnTuTu erreicht das Apple-Flaggschiff 1 443 172 Punkte. Beim Geekbench (v.6) sind es ebenso starke 7053 Punkte. Die Video-Engine unterstützt nun die AV1-Hardware-Decodierung, was besonders bei YouTube-Clips von Vorteil ist. Auch die GPU (Grafikeinheit) wurde umfassend überarbeitet und beherrscht neue Features wie Raytracing, KI-Upscaling und Meshshading.
Nicht ganz kann der Hersteller bei KI-Funktionalitäten mithalten. Aber was noch nicht ist, kann noch werden. So will man ab dem nächsten Betriebssystem iOS 18 ein gehöriges KI-Pfund nachlegen.
Zum Triple-Kamerasystem: Die Hauptkamera arbeitet mit einem 48-Megapixel-Sensor. Standardaufnahmen sind mit 12 Megapixeln möglich, mit einer Option für 24 Megapixel. Überarbeitet hat Apple auch das Tele (12 Megapixel), das nun durch den grossen Sensor ein optisches Dreifachzoom bietet. Die dritte Linse (12 Megapixel) ist für Ultraweitwinkelaufnahmen vorgesehen.
Gewohnt zuverlässig: Apple liefert typischerweise sechs Generationen an iOS-Updates ab Lancierung für seine Smartphones aus, so natürlich auch beim iPhone 15 Pro.
Fazit: Apples iPhone 15 Pro ist ein Spitzenhandy, keine Frage. Hard- und Software arbeiten vorzüglich zusammen. Aufpassen muss der Hersteller allerdings, dass man punkto KI nicht den Anschluss verliert. Zudem ist der Preis mit 1077 Franken recht hoch.
Testsieger: Samsung Galaxy S24+
Dreh- und Angelpunkt für sämtliche KI-Funktionen des Galaxy S24+ ist die Galaxy AI. Dahinter stecken verschiedene Dienste rund um die künstliche Intelligenz. Zwei Kostproben: Mit «Live Translate» lassen sich Anrufe in Echtzeit übersetzen. Es sind dabei keine Apps von Drittanbietern nötig. Mit der ebenso integrierten «Interpreter Funktion» können Live-Gespräche direkt auf einer geteilten Bildschirmansicht übersetzt werden, damit alle beteiligten Personen eine Transkription erhalten.
Das S24+ kommt mit einem Dreifachkamerasystem, mit einem 50 Megapixel grossen Hauptsensor und einem maximalen dreifachen optischen Zoom.
Als Chip kommt beim S24+Modell Samsungs Eigenentwicklung der Exynos 2400 zum Einsatz. Der Chip hat in etwa das Leistungsniveau des Snapdragon 8 Gen 2. Dem Rechenwerk stehen insgesamt 256 GB an Nutzspeicher zur Verfügung. Flankiert wird dieser wiederum von einem 12 GB grossen Arbeitsspeicher. In unseren Tests schafft das Smartphone gute bis sehr gute Werte: Beim Geekbench (V.6) stehen am Schluss 4277 Punkte, beim 3DMark Wildlife Extrem 6798 Punkte zu Buche.
Als Display setzt der Hersteller auf einen AMOLED-Bildschirm mit einer Grösse von 6,7 Zoll. Die Bildwiederholfrequenz des Displays beträgt maximal 120 Hz. Der Galaxy-S24+-Bildschirm soll ausserdem eine maximale Helligkeit von 2600 Nits erreichen. Die Auflösung des Bildschirms beträgt 3120 × 1440 Pixel.
Schön: Das Galaxy S24+ besteht teils aus recycelten Materialien (Kunststoff, Glas und Aluminium), und zwar für innere und äussere Komponenten.
Der Hersteller bietet insgesamt sieben Android-Updates und sieben Jahre lang Sicherheitsupdates für das S24+ an. Das ist ein sehr langer Zeitraum.
Fazit: Samsungs Galaxy S24+ ist durch und durch ein Top-Smartphone. Tempo- und ausstattungsseitig ist es genauso gut aufgestellt wie bei den vielseitigen KI-Funktionen. Das alles gibts für 949 Franken.
Google Pixel 8 Pro
Das Pixel 8 Pro ist das erste Google-Smartphone, das der Android-Erfinder in die Schweiz bringt – und gleich noch ein Highlight: Der Hersteller verspricht einen garantierten Software-Support für sieben Jahre, konkret bis ins Jahr 2030.
Ausgestattet ist das Pixel 8 Pro mit einem 6,7 Zoll grossen OLED-Display, 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB an Speicher. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt, kommt ohne unnötige Apps und läuft flüssig. Als Taktgeber ist der Tensor-G3-Chip eingebaut, ein Co-Produktion von Samsung und Googles Mutterhaus Alphabet. Um es salopp zu formulieren: Der Tensor-Chip ist nicht der «schnellste», dafür aber der für KI-Aufgaben am besten optimierteste im Testfeld. Das zeigt sich an den reichhaltigen und vor allem cleveren KI-Features, die das Pixel 8 Pro unterstützt und an die bis auf Samsungs Galaxy S24+ auch kein anderer Testkandidat heranreicht.
Wie bereits angedeutet, hinterlässt das Pixel-Handy in unseren Benchmarks leider einen «nüchternen» Eindruck. Beim AnTuTu-Test erreicht es eine Punktzahl von 1 127 629 Punkten, im Geekbench (V.6) sind es auch nur 4379 Punkte. Damit ist das Google-Smartphone das Schlusslicht im Testfeld.
Viel Gutes gibt es dafür beim Fototest zu berichten: Das Triple-Kamerasystem (50, 13 und 32 Megapixel) verdient sich Bestnoten und überzeugt in vielen Situationen, selbst bei Dämmerung und anderen ungünstigen Lichtverhältnissen. Dank der KI sind die Fotos top, das verbaute Fünffach-Teleobjektiv ist ein echter Mehrwert. Mit der Funktion «Beste Aufnahme» lassen sich (in einem bereits geschossenen Bild) Gesichter bis hin zu geschlossenen oder roten Augen gegen eine gewünschte Variante auswechseln und so fast perfekte Fotos gestalten.
In der Praxis reicht der 5050-mAh-Akku für rund 2 Tage. Das ist lang. Wird das Handy allerdings intensiv benutzt schrumpft sie auf knapp 1,5 Tage zusammen. Ist der Stromspender komplett leer, lässt er sich in 28 Minuten auf 50 Prozent aufladen. Das geht noch in Ordnung.
Fazit: Die KI-Funktionen, die Update-Dauer und das Kamerasystem sind die Pluspunkte des 933 Franken teuren Pixel 8 Pro von Google. Das Tempo fällt dagegen etwas ab.
Motorola Edge 40 Pro
Optisch ist das Motorola Edge 40 Pro hübsch anzusehen. Es ist an allen vier Kanten «curved», also gerundet. Die Rückseite besteht aus einer rauen Glasoberfläche und hält auch Fingerabdrücken stand. Das 6,7 Zoll (Auflösung: 2400 × 1080 Pixel) grosse OLED-Display ist in einen schicken Aluminiumrahmen gefasst, das Display-Seiten-Breite-Verhältnis beträgt 20:9, die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 165 Hertz. Dank der IP-68-Zerifizierung kann das Smartphone sogar bis zu 30 Minuten untergetaucht in Süsswasser «überleben», ohne Schaden davon zu tragen.
Zur Ausstattung: Als Kraftwerk verbaut Motorola Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2, die Speicherkonfiguration umfasst satte 12 GB RAM und 256 GB Nutzspeicher, eine Erweiterungsmöglichkeit gibt es leider nicht.
Beim Kamerasystem setzt der Hersteller auf ein Triplesystem (50, 50 und 12 Megapixel), das aus einer Hauptkamera (mit optischem Bildstabilisator), Ultraweitwinkel und Telekamera mit zweifachem optischem Zoom besteht. Hier bietet die Konkurrenz mehr. Die geschossenen Fotos sind gut. Auch bei eher durchschnittlichen Lichtverhältnissen lassen sich durchaus brauchbare Bilder knipsen.
Schön: Motorola liefert zum Handy ein 125 Watt starkes Netzteil und eine Schutzhülle mit. Bezüglich Updates verspricht Motorola das Edge 40 Pro mit insgesamt drei neuen Android-Versionen und für vier Jahre mit Sicherheitspatches zu versorgen.
Die Bedienoberfläche nennt sich Motorola My UX und ist dezent gehalten, fast schon spartanisch. Das tut gut. Via Moto-App greift man auf die Gestensteuerung zurück. Moto Secure, eine zweites Mini-Tool, bietet relevante Sicherheits- und Datenschutzfunktionen. KI-seitig ist die Kamera allerdings etwas mau aufgestellt. Deutlich besser: Das Edge 40 Pro kommt mit einem 4600-mAh-Akku, der über das mitgelieferte 125-Watt-Netzteil in knapp 10 Minuten bereits zur Hälfte aufgeladen ist. Ein Turbo. Und auch kabelloses Aufladen wird genauso wie «Wireless Reverse Charging» unterstützt. Mit dem Akku lässt sich knapp 1,5 Tage arbeiten, was ebenfalls ein guter Wert ist.
Fazit: Zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber dank guter Leistungswerte, solider Ausstattung und toller Ergonomie ist das Motorola Edge 40 Pro absolut konkurrenzfähig. Und es kostet erst noch nur 639 Franken.
Xiaomi 14
Das Xiaomi 14 ist kompaktes High-End-Smartphone mit Android 14 als Betriebssystem. Beim Design und der Verarbeitung spielt es eindeutig in der ersten Liga mit: Es ist vorn und rückseitig mit «bruchresistentem» Gorilla Glass vom Typ Victus umhüllt. Das nur 197 Gramm leichte Handy, das nach IP68 auch wasserresistent ist und Staubschutz bietet, liegt griffig in der Hand. Umrundet wird es von einem Metallrahmen. Hinten gibt es die auffällige Kameraeinheit. Sie ist quadratisch angeordnet, und von einem schicken Metallband umgeben.
Das Xiaomi 14 ist mit einem 6,4-Zoll-OLED-Display (2712 × 1220 Pixel) ausgestattet. Die Anzeige ist scharf, die variable Bildwiederholrate liegt bei maximal 120 Hz. Topleistungswerte gibt es aufgrund des Snapdragon 8 Gen 3. Dem aktuelle High-End-Chip von Qualcomm, stehen 12 GB RAM zur Verfügung. Aufhorchen lassen die Benchmark-Ergebnisse: Bei AnTuTu sind es 1 963 219 Punkte, Geekbench absolviert das Handy mit 6728 Punkten. Und beim 3DMark Wildlife Extreme sind es 4315 Punkte.
Neu ist die Systemoberfläche HyperOS. Die ist sauber programmiert, übersichtlich und orientiert sich an der alten MIUI-Variante. Punkto Updates gibt es vier Jahre Systemupdates und fünf Jahre Sicherheitspatches.
Ausstattungsseitig sind ein USB-3.2-Port, Wi-Fi 7 sowie Bluetooth 5.4 vorhanden.
Das Kamera-Triplesystem mit 50, 50 und nochmals 50 Megapixeln liefert durchwegs gute Fotos, liegt allerdings qualitativ leicht hinter Apple, Google und Samsung zurück.
Beim Akku gibt es nichts zu beanstanden: Der 4610 mAh starke Stromspender hält in der Praxis etwa 1,5 Tage durch. Auf 50 Prozent aufladen lässt sich der Stromspender in rasanten 14 Minuten.
Fazit: Das Xiaomi 14 ist ein erstklassiges Smartphone. Tempo, Ausstattung und Design sind top. Der Preis ist mit 1090 Franken aber sehr hoch.