High-End-Smartphones mit KI-Funktionen
11.07.2024, 14:44 Uhr
Handys mit Köpfchen
Dank künstlicher Intelligenz sollen Oberklasse-Smartphones noch schlagkräftiger, effizienter und praktischer werden. Wir testen die Top-Modelle von Apple, Asus, Google, Motorola, Samsung und Xiaomi.
Der Testsieger: Samsung Galaxy S24+
(Quelle: Samsung)
Wunschdenken oder bereits Wirklichkeit? Richtig eingesetzt soll die KI (Künstliche Intelligenz) Smartphones noch mächtiger machen. Wie das typischerweise funktioniert? Das Handy sammelt tagtäglich Informationen des Nutzers und lernt so seine individuellen Interessen kennen. Dazu zählen beispielsweise der Tagesrhythmus, Termine, Hobbys, Vorlieben etwa beim Surfen im Internet, aber auch Arbeitsprozesse. Aufgenommen, gespeichert und ausgewertet wird praktisch alles Relevante – was, wann, wo und wie genau mit dem Handy gemacht wird. Kurzum: Das Smartphone kennt den Anwender immer genauer und kann ihn bei zunehmend mehr Aufgaben unterstützen. Aktuell wird die KI vor allem in drei wichtigen Bereichen eingesetzt: bei der Spracherkennung und -bedienung, bei der Optimierung von Tempo und Akkulaufzeit des Handys sowie beim Handling von Fotos und bei der Bildbearbeitung.
Spracherkennung
Hier sind KI-Tools gefordert, die sich um die Sprachbedienung und Übersetzung kümmern: Um die Spracherkennung Schritt für Schritt zu optimieren, versucht die KI die gesprochenen Sätze besser zu verarbeiten. Wie gross hierbei die Fortschritte sind, sieht man daran, dass die Sprachbedienungen der Smartphones auch aus grösserer Entfernung und mit störenden Hintergrundgeräuschen bereits zuverlässig arbeiten. Typische Sprachassistenten sind Alexa (Amazon) und Siri (Apple). Hieran angelehnt sind aktuelle Chatbots wie ChatGPT (OpenAI), der Copilot (Microsoft) oder Google Gemini (Alphabet). Diese ermöglichen es, mit dem Smartphone richtige Konversationen zu führen.
Auch bei der Übersetzung kommt KI zum Einsatz. Zusammenhänge werden schneller erkannt, die Übersetzung wird natürlicher und präziser.
Leistung
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Gesamtleistung des Smartphones zu verbessern. Dadurch, dass das System lernt, welche Apps häufig benutzt werden und welche eher selten, lassen sich die Startvorgänge der Miniprogramme beschleunigen. Und auch die Akkulaufzeit kann verbessert werden, da das Handy ungenutzte Apps schliesst und immer dann in den Stromsparmodus wechselt, wenn das Telefon nicht verwendet wird.
Bildverarbeitung und Fotografie
Gerade bei der Bilderkennung bietet KI einen grossen Mehrwert. Denn Smartphones können nicht nur Personen, Gegenstände, Gebäude etc. erkennen, filtern und kategorisieren. Selbst Objekte vor der Kameralinse lassen sich via künstlicher Intelligenz erkennen und für ein Foto optimal ablichten, etwa wenn es darum geht, die besten Einstellungen für die Situation auszuwählen. Selbst wenn das geschossene Foto nicht ganz den Wünschen entspricht, bieten Apps die Möglichkeit, Bereiche der Aufnahme zu retuschieren, etwa um Gegenstände zu versetzen, zu löschen oder zu schärfen respektive den Kontrast zu optimieren.
Datenschutz
Natürlich profitiert der Benutzer von der Individualisierung seines Smartphones in hohem Masse. KI kann Zeit und Aufwand massiv reduzieren. Es gibt aber auch eine nicht zu vernachlässigende Kehrseite: Smartphone-Anwender sollten sich auf jeden Fall um die Sicherheit ihrer Daten kümmern. Denn gespeicherte Daten (Texte, Fotos, Videos etc.), die mit KI via App oder per Cloud «behandelt» wurden, können mitunter auch von Drittanbietern solcher Tools abgerufen werden. Persönliche Informationen sind damit alles andere als sicher. Wenn möglich, sollte man bei der Rechtevergabe der Daten genau hinschauen, diese so gut wie möglich einschränken und heikle Informationen lokal auf dem Handy speichern und dort belassen.
Die getesteten Smartphones
- Apple iPhone 15 Pro
- Asus Zenfone 11 Ultra
- Google Pixel 8 Pro
- Motorola Edge 40 Pro
- Samsung Galaxy S24+
- Xiaomi 14
KI-Tools im Detail
Zum Start geben wir eine kurze Übersicht, welche KI-Tools unsere Testkandidaten bieten. Ab Seite/Teil 3 lesen Sie die detaillierten Einzeltests zu den Smartphones.
Apple iPhone 15 Pro
Apple nutzt ebenfalls KI in seinem iPhone 15 Pro. Vor allem beim A17-Pro-Prozessor, der für maschinelles Lernen und neuronale Netzwerkaufgaben entwickelt wurde, kommt KI zum Einsatz. Damit lassen sich KI-unterstützte Apps schneller ausführen. So werden etwa Funktionen wie «Dynamic Island» und magische Porträts per KI aufgewertet. Und auch für die Gesichtserkennung «Face ID» kommt bei Apple die KI zur Anwendung. Zudem bietet das iPhone 15 Pro die Möglichkeit, sich ein Fotobuch mit den geschossenen Fotos automatisch zusammenstellen zu lassen und es gleich mit passender Hintergrundmusik zu versehen. Viel mehr geht im KI-Bereich allerdings noch nicht. Letztlich fällt Apple gegenüber der Konkurrenz zurück. Immerhin: Mit dem kommenden iOS 18 sind eine Vielzahl neuer KI-Funktionen geplant, so soll auch Siri ein Qualitätsupdate erhalten.
Preistipp: Asus Zenfone 11 Ultra
Prunkstück des Asus Zenfone 11 Ultra ist das edle AMOLED-Display. Es misst 6,8 Zoll, seine Auflösung liegt bei 2400 × 1080 Pixeln, die Bildwiederholrate bei 144 Hertz. Und auch die Helligkeit von 2500 Nits ist ein Plus des Android-14-Handys. Mit einer Screen-to-Body-Ratio von 94 Prozent sind die Ränder des 224 Gramm-Modells recht schmal gefasst.
Auf der Rückseite des Zenfone 11 Ultra setzt der Hersteller auf Glas, Fingerabdrücke fallen jedoch kaum auf. Das Material ist griffig. Rückseitig vertraut Asus beim Knipsen auf insgesamt drei Kameras (mit 50, 13 und 32 Megapixel): einer Haupt-, Ultraweitwinkel- und Telekamera inklusive dreifach optischem Zoom und optischem Bildstabilisator. Um es vorwegzunehmen: Vor allem die Telekamera kann im Vergleich zu Apple, Google und Samsung nicht ganz mithalten. Das Kamerasystem braucht zumindest adäquate Lichtverhältnisse beim Fotoshooting. Ist es stockdunkel, sind die (Nacht-)Aufnahmen meist verpixelt.
Deutlich besser schlägt sich das Modell bei unseren Benchmarktests. Hier hält das Zenfone 11 Ultra die Poleposition. Für das Paradeergebnis sorgt der verbaute Snapdragon 8 Gen 3, dem gleich 16 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Und auch der Nutzspeicher von 512 GB ist richtig üppig. Summa summarum erreicht das Gerät damit Bestwerte im AnTuTu-Benchmark (2 087 994 Punkte), dem Geekbench (6882 Punkte) und dem 3DMark Wildlife Extreme (5292 Punkte).
Der 5500-mAh-Akku. Liess sich innert 23 Minuten zu 50 Prozent aufladen. Arbeiten kann man mit dem Akku je nach Gebrauch und gewünschter Performance maximal zwei Tage. Das ist sehr gut.
Asus stattet das Zenfone 11 Ultra mit seiner Benutzeroberfläche Zen UI aus. Die Bedienung ist absolut flüssig. Bei den KI-Funktionen verspricht Asus viel und muss deshalb auch bald liefern. Die Features sind entweder noch im Teststadium oder angekündigt. Asus verspricht zwei Android-Updates und vier Jahre Sicherheitsupdates. Das ist im Vergleich etwas mickrig.
Fazit: Tempo, Display und Akku überzeugen beim Asus Zenfone 11 Ultra. Auch dank der Ausstattung und des Preises von «nur» 899 Franken ist das Android-14-Handy ein prima Preistipp. Bei der KI muss der Hersteller allerdings noch liefern.
Asus Zenfone 11 Ultra
Ein Audiorekorder, der Sprache in Text umwandelt und die Inhalte zusammenfasst. Übersetzungen von Telefonaten – zum Start in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Mandarin, Portugiesisch und Spanisch. Das alles kann das Zenfone 11 Ultra; zumindest auf dem Papier. In der Praxis hakt es noch: Der Audiorekorder fasst die deutschen Texte nur auf Englisch zusammen und ist noch im Teststadium. Oder auch beim Feature «Hintergrundgeräusche-Reduzierung» für Telefonate gibt es Optimierungspotenzial, da die KI nicht alle lästigen Geräusche tatsächlich abklemmt. Noch in der Warteschleife ist die Live-Übersetzung von Telefonaten. Immerhin: Von den Zusammenfassungen der Audiotranskripte abgesehen, bleiben alle behandelten KI-Daten auf dem Gerät und werden nicht in die Cloud geschickt … laut Asus.
Google Pixel 8 Pro
Sowohl für die Foto- und Videobearbeitung als auch Spracherkennung nutzt Google die KI in seinem Pixel 8 Pro. Für die Bilderoptimierung ist der «Magic Editor» der Dreh- und Angelpunkt. Konkret heisst das: Unerwünschte Objekte oder Personen lassen sich per Fingertipp mittels magischem Radierer entfernen. Und auch chatten respektive telefonieren lässt sich elegant und ohne grössere Sprachbarriere, wenn das Gegenüber eine andere Sprache spricht. Denn im Pixel 8 Pro werden Mitteilungen und Telefonate in Echtzeit live übersetzt.
Die neue Funktion «Circle to Search» ist ebenfalls implementiert, um einen beliebigen Gegenstand schnell zu identifizieren, indem man ihn einfach markiert. Verbessern lässt sich zudem die Porträtbeleuchtung in Fotos; Schatten können beispielsweise entfernt werden. Auch eine Scharfzeichnungsfunktion ist implementiert. Mit dem Tool «magische Textvorschläge» bietet Google für Nachrichten und den E-Mail-Client Gmail eine zeitsparende Funktion. Mit diesem KI-Feature lassen sich Texte in verschiedenen Formatstilen automatisch editieren.
Motorola Edge 40 Pro
Das Android 14-Handy von Motorola bietet im Vergleich die geringsten KI-Funktionen. Dafür sind sie aber durchaus nützlich, gerade was das Fotografieren angeht: Über die 60-Megapixel-Kamera mit dem Snapdragon-Cognitive-Image-Signal-Processor, der mithilfe fortschrittlicher künstlicher Intelligenz (KI) jede Szene in verschiedene Segmente unterteilt, wird sichergestellt, dass Elemente wie Himmel, Gebäude, Landschaften und Hauttöne unabhängig voneinander optimiert werden. Davon soll die Farbgenauigkeit profitieren; Fotos scheinen realer. Im Videomodus können Benutzer die Bokeh-Einstellung «Videoporträt» auswählen, um den Hintergrund von Videos mithilfe eines neuen, KI-basierten Algorithmus automatisch unscharf zu zeichnen und so eine beeindruckende Aufnahme zu erhalten.
Samsung Galaxy S24+
Testsieger Samsung integriert mit der Galaxy AI ein umfassende Sammlung an KI-Tools. Diese stammt grösstenteils von Google und ist auf das Samsung-Smartphone optimiert. Vier Beispiele, die das riesige Potenzial des Android-14-Handys aufzeigen: Die Live-Übersetzung dolmetscht in Echtzeit, während man telefoniert. Die Echtzeitübersetzung funktioniert in über einem Dutzend Sprachen, darunter auch Deutsch. Das Ganze geht selbstverständlich auch in Messengern wie WhatsApp. Zudem lassen sich mit dem Galaxy S24+ Objekte in Fotos ergänzen, wegretuschieren, versetzen respektive in der Grösse verändern. Drittens: Die Samsung-KI kann in Videos Zwischenbilder für Zeitlupeneffekte einbauen. Eines der wohl cleversten Tools nennt sich «Circle to Search». Dabei kreist man auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm einen Gegenstand ein. Innert weniger Sekunden werden die gefundenen Informationen angezeigt. Die Ergebnisse waren in unserem Testzeitraum sehr gut.
Xiaomi 14
Xiaomi konzentriert sich bei der Umsetzung der KI auf den praktischen Nutzwert. Im Detail bietet der chinesische Hersteller Funktionen zur nervigen Hintergrundgeräuschunterdrückung beim Telefonieren sowie einen kontextbasierten KI-Texteditor zur Generierung automatischer Fotos. Der Clou dabei: Im Fotoeditor können Anwender bis zu 20 Bilder hochladen und diese mit Text umschreiben. Der Editor erstellt aus diesen Angaben ein eigenes KI-basierendes Foto. Beim Kamerasystem nutzt Xiaomi ebenso KI. So lassen sich Fotos optimieren und Porträts mit einem Bokeh-Effekt nachträglich aufhübschen. Auch für eine zuverlässigere Gesichtserkennung kommt im Xiaomi 14 künstliche Intelligenz zum Einsatz. Abgerundet werden die KI-Features der Chinesen durch eine Sprachsuche sowie eine Funktion zum Extrahieren von Text aus Fotos.
Die Einzeltests
Leistungsseitig haben wir die sechs getesteten Smartphones mit verschiedenen Benchmarks geprüft. Ausserdem haben wir die Akkulaufzeit jedes einzelnen Telefons ermittelt. Dazu wurden die Geräte praxisnahen Bedingungen (Surfen, Videostreaming, Office-Anwendungen) unterzogen.
Ausstattungsseitig haben wir Punkte für die Qualität und Grösse des Displays, des Nutzspeichers, der vorhandenen Anschlüsse bis hin zur Anzahl der angebotenen Betriebssystem-Updates vergeben.
Als dritte Kategorie haben wir die KI-Tauglichkeit des Smartphones überprüft. Dazu haben wir uns ein genaues Bild der bestehenden KI-Funktionalität sowie von zukünftigen, versprochenen KI-Features des Telefons gemacht.
Sämtliche Auswertungen und Benchmark-Ergebnisse finden Sie in der Detailtabelle auf der letzten Seite. Die Preistipp- und Testsieger-Boxen stehen auf auf der zweite und dritten Seite/Teil.
Sämtliche Auswertungen und Benchmark-Ergebnisse finden Sie in der Detailtabelle auf der letzten Seite. Die Preistipp- und Testsieger-Boxen stehen auf auf der zweite und dritten Seite/Teil.
Apple iPhone 15 Pro
Apple hat sein iPhone 15 Pro vor allem aussen aufpoliert. Es kommt mit einer gebürsteten Oberfläche aus Titan. Dadurch wirkt es deutlich charaktervoller als mit dem auf Hochglanz polierten Edelstahlrahmen des Vorgängermodells. Die Rückseite des jüngsten iPhones besteht weiterhin aus Glas.
Anschlussseitig arbeitet das Pro-Modell mit USB 3.2 Gen 2, überträgt bis zu 10 Gbit/s und benötigt dazu ein entsprechendes Kabel, das leider nicht zum Lieferumfang gehört.
Zum Display: Das iPhone 15 Pro kommt mit einem 6,7 Zoll grossen Display und einer maximalen Helligkeit von 2000 Nits, die Wiederholrate liegt bei 120 Hz. Auch eine Always-On-Display-Funktion ist integriert. Neu ist der «Action-Button» (statt des Kippschalters für die Stummschaltung). Dieser bringt zwar auch weiterhin das iPhone zum Schweigen, lässt sich aber individuell belegen und verfügt über ein haptisches Feedback.
Als Kraftpaket der Kalifornier ist der Chip A17 Pro integriert. Dieser basiert auf dem 3-Nanometer-Prozess von TSMC. Und auch beim weiteren Innenleben ist Hightech angesagt: Die Neural Engine verfügt über 16 Kerne und bietet eine satte Leistungssteigerung, was die Benchmarks eindrucksvoll untermauern. Beim AnTuTu erreicht das Apple-Flaggschiff 1 443 172 Punkte. Beim Geekbench (v.6) sind es ebenso starke 7053 Punkte. Die Video-Engine unterstützt nun die AV1-Hardware-Decodierung, was besonders bei YouTube-Clips von Vorteil ist. Auch die GPU (Grafikeinheit) wurde umfassend überarbeitet und beherrscht neue Features wie Raytracing, KI-Upscaling und Meshshading.
Nicht ganz kann der Hersteller bei KI-Funktionalitäten mithalten. Aber was noch nicht ist, kann noch werden. So will man ab dem nächsten Betriebssystem iOS 18 ein gehöriges KI-Pfund nachlegen.
Zum Triple-Kamerasystem: Die Hauptkamera arbeitet mit einem 48-Megapixel-Sensor. Standardaufnahmen sind mit 12 Megapixeln möglich, mit einer Option für 24 Megapixel. Überarbeitet hat Apple auch das Tele (12 Megapixel), das nun durch den grossen Sensor ein optisches Dreifachzoom bietet. Die dritte Linse (12 Megapixel) ist für Ultraweitwinkelaufnahmen vorgesehen.
Gewohnt zuverlässig: Apple liefert typischerweise sechs Generationen an iOS-Updates ab Lancierung für seine Smartphones aus, so natürlich auch beim iPhone 15 Pro.
Fazit: Apples iPhone 15 Pro ist ein Spitzenhandy, keine Frage. Hard- und Software arbeiten vorzüglich zusammen. Aufpassen muss der Hersteller allerdings, dass man punkto KI nicht den Anschluss verliert. Zudem ist der Preis mit 1077 Franken recht hoch.
Testsieger: Samsung Galaxy S24+
Dreh- und Angelpunkt für sämtliche KI-Funktionen des Galaxy S24+ ist die Galaxy AI. Dahinter stecken verschiedene Dienste rund um die künstliche Intelligenz. Zwei Kostproben: Mit «Live Translate» lassen sich Anrufe in Echtzeit übersetzen. Es sind dabei keine Apps von Drittanbietern nötig. Mit der ebenso integrierten «Interpreter Funktion» können Live-Gespräche direkt auf einer geteilten Bildschirmansicht übersetzt werden, damit alle beteiligten Personen eine Transkription erhalten.
Das S24+ kommt mit einem Dreifachkamerasystem, mit einem 50 Megapixel grossen Hauptsensor und einem maximalen dreifachen optischen Zoom.
Als Chip kommt beim S24+Modell Samsungs Eigenentwicklung der Exynos 2400 zum Einsatz. Der Chip hat in etwa das Leistungsniveau des Snapdragon 8 Gen 2. Dem Rechenwerk stehen insgesamt 256 GB an Nutzspeicher zur Verfügung. Flankiert wird dieser wiederum von einem 12 GB grossen Arbeitsspeicher. In unseren Tests schafft das Smartphone gute bis sehr gute Werte: Beim Geekbench (V.6) stehen am Schluss 4277 Punkte, beim 3DMark Wildlife Extrem 6798 Punkte zu Buche.
Als Display setzt der Hersteller auf einen AMOLED-Bildschirm mit einer Grösse von 6,7 Zoll. Die Bildwiederholfrequenz des Displays beträgt maximal 120 Hz. Der Galaxy-S24+-Bildschirm soll ausserdem eine maximale Helligkeit von 2600 Nits erreichen. Die Auflösung des Bildschirms beträgt 3120 × 1440 Pixel.
Schön: Das Galaxy S24+ besteht teils aus recycelten Materialien (Kunststoff, Glas und Aluminium), und zwar für innere und äussere Komponenten.
Der Hersteller bietet insgesamt sieben Android-Updates und sieben Jahre lang Sicherheitsupdates für das S24+ an. Das ist ein sehr langer Zeitraum.
Fazit: Samsungs Galaxy S24+ ist durch und durch ein Top-Smartphone. Tempo- und ausstattungsseitig ist es genauso gut aufgestellt wie bei den vielseitigen KI-Funktionen. Das alles gibts für 949 Franken.
Google Pixel 8 Pro
Das Pixel 8 Pro ist das erste Google-Smartphone, das der Android-Erfinder in die Schweiz bringt – und gleich noch ein Highlight: Der Hersteller verspricht einen garantierten Software-Support für sieben Jahre, konkret bis ins Jahr 2030.
Ausgestattet ist das Pixel 8 Pro mit einem 6,7 Zoll grossen OLED-Display, 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB an Speicher. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt, kommt ohne unnötige Apps und läuft flüssig. Als Taktgeber ist der Tensor-G3-Chip eingebaut, ein Co-Produktion von Samsung und Googles Mutterhaus Alphabet. Um es salopp zu formulieren: Der Tensor-Chip ist nicht der «schnellste», dafür aber der für KI-Aufgaben am besten optimierteste im Testfeld. Das zeigt sich an den reichhaltigen und vor allem cleveren KI-Features, die das Pixel 8 Pro unterstützt und an die bis auf Samsungs Galaxy S24+ auch kein anderer Testkandidat heranreicht.
Wie bereits angedeutet, hinterlässt das Pixel-Handy in unseren Benchmarks leider einen «nüchternen» Eindruck. Beim AnTuTu-Test erreicht es eine Punktzahl von 1 127 629 Punkten, im Geekbench (V.6) sind es auch nur 4379 Punkte. Damit ist das Google-Smartphone das Schlusslicht im Testfeld.
Viel Gutes gibt es dafür beim Fototest zu berichten: Das Triple-Kamerasystem (50, 13 und 32 Megapixel) verdient sich Bestnoten und überzeugt in vielen Situationen, selbst bei Dämmerung und anderen ungünstigen Lichtverhältnissen. Dank der KI sind die Fotos top, das verbaute Fünffach-Teleobjektiv ist ein echter Mehrwert. Mit der Funktion «Beste Aufnahme» lassen sich (in einem bereits geschossenen Bild) Gesichter bis hin zu geschlossenen oder roten Augen gegen eine gewünschte Variante auswechseln und so fast perfekte Fotos gestalten.
In der Praxis reicht der 5050-mAh-Akku für rund 2 Tage. Das ist lang. Wird das Handy allerdings intensiv benutzt schrumpft sie auf knapp 1,5 Tage zusammen. Ist der Stromspender komplett leer, lässt er sich in 28 Minuten auf 50 Prozent aufladen. Das geht noch in Ordnung.
Fazit: Die KI-Funktionen, die Update-Dauer und das Kamerasystem sind die Pluspunkte des 933 Franken teuren Pixel 8 Pro von Google. Das Tempo fällt dagegen etwas ab.
Motorola Edge 40 Pro
Optisch ist das Motorola Edge 40 Pro hübsch anzusehen. Es ist an allen vier Kanten «curved», also gerundet. Die Rückseite besteht aus einer rauen Glasoberfläche und hält auch Fingerabdrücken stand. Das 6,7 Zoll (Auflösung: 2400 × 1080 Pixel) grosse OLED-Display ist in einen schicken Aluminiumrahmen gefasst, das Display-Seiten-Breite-Verhältnis beträgt 20:9, die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 165 Hertz. Dank der IP-68-Zerifizierung kann das Smartphone sogar bis zu 30 Minuten untergetaucht in Süsswasser «überleben», ohne Schaden davon zu tragen.
Zur Ausstattung: Als Kraftwerk verbaut Motorola Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2, die Speicherkonfiguration umfasst satte 12 GB RAM und 256 GB Nutzspeicher, eine Erweiterungsmöglichkeit gibt es leider nicht.
Beim Kamerasystem setzt der Hersteller auf ein Triplesystem (50, 50 und 12 Megapixel), das aus einer Hauptkamera (mit optischem Bildstabilisator), Ultraweitwinkel und Telekamera mit zweifachem optischem Zoom besteht. Hier bietet die Konkurrenz mehr. Die geschossenen Fotos sind gut. Auch bei eher durchschnittlichen Lichtverhältnissen lassen sich durchaus brauchbare Bilder knipsen.
Schön: Motorola liefert zum Handy ein 125 Watt starkes Netzteil und eine Schutzhülle mit. Bezüglich Updates verspricht Motorola das Edge 40 Pro mit insgesamt drei neuen Android-Versionen und für vier Jahre mit Sicherheitspatches zu versorgen.
Die Bedienoberfläche nennt sich Motorola My UX und ist dezent gehalten, fast schon spartanisch. Das tut gut. Via Moto-App greift man auf die Gestensteuerung zurück. Moto Secure, eine zweites Mini-Tool, bietet relevante Sicherheits- und Datenschutzfunktionen. KI-seitig ist die Kamera allerdings etwas mau aufgestellt. Deutlich besser: Das Edge 40 Pro kommt mit einem 4600-mAh-Akku, der über das mitgelieferte 125-Watt-Netzteil in knapp 10 Minuten bereits zur Hälfte aufgeladen ist. Ein Turbo. Und auch kabelloses Aufladen wird genauso wie «Wireless Reverse Charging» unterstützt. Mit dem Akku lässt sich knapp 1,5 Tage arbeiten, was ebenfalls ein guter Wert ist.
Fazit: Zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber dank guter Leistungswerte, solider Ausstattung und toller Ergonomie ist das Motorola Edge 40 Pro absolut konkurrenzfähig. Und es kostet erst noch nur 639 Franken.
Xiaomi 14
Das Xiaomi 14 ist kompaktes High-End-Smartphone mit Android 14 als Betriebssystem. Beim Design und der Verarbeitung spielt es eindeutig in der ersten Liga mit: Es ist vorn und rückseitig mit «bruchresistentem» Gorilla Glass vom Typ Victus umhüllt. Das nur 197 Gramm leichte Handy, das nach IP68 auch wasserresistent ist und Staubschutz bietet, liegt griffig in der Hand. Umrundet wird es von einem Metallrahmen. Hinten gibt es die auffällige Kameraeinheit. Sie ist quadratisch angeordnet, und von einem schicken Metallband umgeben.
Das Xiaomi 14 ist mit einem 6,4-Zoll-OLED-Display (2712 × 1220 Pixel) ausgestattet. Die Anzeige ist scharf, die variable Bildwiederholrate liegt bei maximal 120 Hz. Topleistungswerte gibt es aufgrund des Snapdragon 8 Gen 3. Dem aktuelle High-End-Chip von Qualcomm, stehen 12 GB RAM zur Verfügung. Aufhorchen lassen die Benchmark-Ergebnisse: Bei AnTuTu sind es 1 963 219 Punkte, Geekbench absolviert das Handy mit 6728 Punkten. Und beim 3DMark Wildlife Extreme sind es 4315 Punkte.
Neu ist die Systemoberfläche HyperOS. Die ist sauber programmiert, übersichtlich und orientiert sich an der alten MIUI-Variante. Punkto Updates gibt es vier Jahre Systemupdates und fünf Jahre Sicherheitspatches.
Ausstattungsseitig sind ein USB-3.2-Port, Wi-Fi 7 sowie Bluetooth 5.4 vorhanden.
Das Kamera-Triplesystem mit 50, 50 und nochmals 50 Megapixeln liefert durchwegs gute Fotos, liegt allerdings qualitativ leicht hinter Apple, Google und Samsung zurück.
Beim Akku gibt es nichts zu beanstanden: Der 4610 mAh starke Stromspender hält in der Praxis etwa 1,5 Tage durch. Auf 50 Prozent aufladen lässt sich der Stromspender in rasanten 14 Minuten.
Fazit: Das Xiaomi 14 ist ein erstklassiges Smartphone. Tempo, Ausstattung und Design sind top. Der Preis ist mit 1090 Franken aber sehr hoch.
Testübersicht und Fazit
FAZIT: sattes Plus für Smartphones
Künstliche Intelligenz hat sich in kürzester Zeit zu einem echten Mehrwert für Smartphones entwickelt. Profitieren können Anwender bei allem, was mit Spracherkennung, Fotos und der Leistungsfähigkeit im Handy zu tun hat. Besonders gut umsetzen können dies Samsung mit dem aktuellen Galaxy S24+ und Google mit dem Pixel 8 Pro, wie dieser Test zeigt. Hierbei profitiert Samsung in hohem Masse von Googles Know-how, da deren KI-Algorithmus im Samsung-Handy arbeitet. Schmälern soll dies das herausragende Ergebnis des S24+ aber keinesfalls. Denn es gehört mindestens genauso viel Know-how dazu, die KI-Power auf clevere Art und Weise mit den anderen wichtigen Komponenten wie Prozessor oder Kamerasystem zu verknüpfen. Nur wenn Hard- und Software perfekt zusammenarbeiten, ist der Nutzwert am grössten.
Wers günstiger mag: Unser Preistipp, das Asus Zenfone 11 Ultra, punktet zwar vor allem bei dem Tempo, KI-seitig bietet es aber vor allem aufgrund des «Super-KI»-Chips Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm noch eine Menge Zukunftspotenzial.