Sicherheitslücken in vorinstallierten Android-Apps
Forderung nach stärkerer Android-Reglementierung
Einer der grössten Vorteile von Android ist zugleich auch ein gravierender Nachteil, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Google hat mit dem Betriebssystem eine offene Umgebung geschaffen, die von zum Beispiel den Hardware-Herstellern relativ leicht um eigene Komponenten erweitert werden kann. Apple ist hier mit iOS weit restriktiver. Viele Android-Hersteller reizen die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aus und ergänzen ihre Produkte um eigene Zugaben. Oft arbeiten sie dabei mit Mobilfunk-Providern, sozialen Netzwerken und Content-Anbietern zusammen. Google ist auch das bekannt. Das Unternehmen hat deswegen das Android Compatibility Program mit Anforderungen für Erweiterungen und Anpassungen des Betriebssystems entwickelt.
Die dabei von den Herstellern verwendeten Prozesse sind aber nach Ansicht der Autoren der Studie nicht immer transparent. Ausserdem hätten viele Beispiele in der Vergangenheit gezeigt, dass die durchgeführten Qualitätskontrollen nicht immer ausreichend seien, so dass mehrfach Apps mit Sicherheitslücken und Backdoors vorinstalliert worden seien. Android-Smartphones würden zudem eine wichtige Rolle bei der massenhaften Sammlung von Nutzerdaten für Advertising- und Tracking-Dienste spielen.
Aufgrund der gefundenen Probleme fordern die Autoren der Studie eine stärkere Reglementierung der Android-Welt. Erster Kandidat für diese Aufgabe sei Google selbst. Alternativ müssten Regierungen und Regulierungsbehörden einschreiten, um sorgfältigere Kontrollen beim Einsatz von vorinstallierten Anwendungen auf Android-Geräten durchzusetzen.