Google schraubt weiter an Virenschutz für Android

100.000 Warnungen täglich

Ausserdem verfügt Google Play Protect mittlerweile über eine Funktion, die den Nutzer warnt, wenn eine selten installierte oder neue App heruntergeladen wird. Grundsätzlich wird der Download solcher Anwendungen zwar nicht unterbunden, durch die Benachrichtigung aber vorübergehend angehalten. Damit soll der Anwender Zeit bekommen, die Sicherheit und Herkunft der Software zu prüfen oder sich gegen die Installation zu entscheiden. Wie Google ausserdem schreibt, werden entsprechende Apps auch vom Unternehmen geprüft. Sobald sich diese als sicher herausstellen, wird keine Warnung mehr angezeigt. Allein im vergangenen Jahr seien pro Tag etwa 100.000 Warnungen angezeigt worden, so Google.
Ebenfalls bereits 2018 eingeführt wurde eine Funktion, die auch bereits installierte Apps überprüft. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass diese gegen die Richtlinien von Google verstossen - etwa im Bereich Datenschutz, irreführendes Verhalten oder Inhalt - wurden diese umgehend aus dem Play Store entfernt. Damit wurde die Anwendung zwar nicht auf dem Gerät des Nutzers gelöscht, dieser erhielt jedoch eine Benachrichtigung, um diesen Schritt gegebenenfalls selbst durchzuführen.
Google hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit schadhaften Anwendungen in seinem Play Store zu kämpfen. Mittlerweile sind rund zwei Milliarden Android-Geräte im Umlauf. Entsprechend interessant ist das mobile OS auch für Kriminelle. Google hat alle Hände voll damit zu tun, die Nutzer gegen Angriffe zu schützen. Allein 2017 mussten 39 Millionen potenziell gefährliche Inhalte aus dem Play Store entfernt werden.
Im direkten Vergleich zu Drittanbieter-Schutzprogrammen für Android, schneidet Google Play Protect jedoch eher schlecht ab. Denn während Play Protect auf Inhalte aus dem Play Store beschränkt ist, können diese Antiviren-Apps auch Software aus anderen Quellen überprüfen. In einem Vergleichstest von Virenscanner-Apps für Android aus dem Dezember 2018 viel Google Play Protect obendrein komplett durch. Die Experten von AV-Test attestierten dem Dienst 0 Punkte im Bereich Schutzwirkung. Auch die Benutzbarkeit mit 4,5 von insgesamt 6,0 möglichen Bewertungseinheiten viel seinerzeit eher mässig aus.
Bleibt zu hoffen, dass Google in diesem Bereich zukünftig eine ordentliche Schippe drauflegt und die Schutzfunktion bald das tut, was sie dem Nutzer zu suggerieren versucht: Schutz vor schadhaften und potenziell gefährlichen Anwendungen.




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