Comparis.ch analysiert das neue Angebot

Ab dem 1. November 2014 verkauft die Fluggesellschaft Swiss eine «Swiss Mobile»-Prepaid- Karte. Swiss verspricht günstige Roamingpreise. comparis.ch hat nachgerechnet, ob sich das Angebot lohnt. Erhältlich sind diese SIM-Karten bequem an Bord der Swiss-Flugzeuge.

Es ist eigentlich naheliegend und eine gute Idee: Eine Airline verkauft an Bord SIM-Karten. Die Fluggesellschaft Swiss lanciert per 1. November 2014 die «Swiss Mobile»-Prepaid-Karte.

Eingehende Anrufe kostenlos

In europäischen Ländern getätigte Anrufe innerhalb des Landes und in die Schweiz kosten 14 Rappen pro Minute. Die günstigsten Tarife der Schweizer Mobilfunk-Anbieter sind mehr als doppelt so teuer. So bezahlen Kunden von Swisscom und Sunrise für diese Anrufe im besten Fall 30 Rappen pro Minute. Um von diesen günstigen Minutenpreisen profitieren zu können, müssen die Kunden von Swisscom und Sunrise ausserdem eine monatliche Grundgebühr von rund 10 Franken bezahlen.
Eine Besonderheit ist, dass eingehende Anrufe in über 50 Ländern kostenlos sind. Normalerweise verlangen die Netzbetreiber Gebühren, wenn man sich im Ausland befindet und einen Anruf entgegennimmt.

Günstige Datenroaming-Pakete

Die Nutzung des mobilen Internets in Europa kostet 10 Rappen pro Megabyte. Die Kunden können auch Datenpakete kaufen: 100 MB kosten 9 Franken, 200 MB 17 Franken und ein 500 MB grosses Paket 39 Franken. Die Roamingpakete der Schweizer Mobilfunk-Anbieter Swisscom, Sunrise und Orange sind erheblich teurer.

Keine Schweizer Rufnummer

Obwohl sich das Angebot vor allem über günstige Roamingtarife positioniert, können Konsumenten damit auch innerhalb der Schweiz günstig telefonieren. «Swiss Mobile» kostet 19 Rappen pro Minute. Massiv teurer als bei der Konkurrenz ist es, in der Schweiz mit der «Swiss Mobile»-Karte zu surfen.
Ein Nachteil des neuen Produkts ist, dass Kunden nicht eine Schweizer, sondern eine britische Telefonnummer bekommen. Ausserdem fällt eine monatliche Gebühr von 1 Franken an, wenn die SIM-Karte während 9 Monaten nicht verwendet wurde.

Fazit: Das Angebot ist in zweierlei Hinsicht interessant: Einerseits sind die Roaming-Preise attraktiv, andererseits ist es sehr bequem, unterwegs in die Ferien noch schnell eine SIM-Karte zu kaufen. Swiss unterbietet die Preise der Schweizer Netzbetreiber erheblich. Doch in vielen Fällen dürften lokale SIM-Karten noch günstiger als das Swiss-Produkt sein. Der Aufwand, zuerst das richtige Geschäft vor Ort aufzusuchen, die Sprachbarriere zu überwinden und dann das passende Roaming-Angebot für zu finden: Das ist höchstwahrscheinlich aufwändiger, als sich die SIM-Karte im Flugzeug zu kaufen.