Drone vs. Drone
16.12.2015, 10:15 Uhr
Tokios neue Spezialeinheit zur Drohnenabwehr
Drohnen können im öffentlichen Raum schnell zu einer Gefahr werden. Japans Hauptstadt Tokio hat dafür jetzt eine eigene Polizei-Spezialeinheit mit Abfangdrohnen.
Gefahr durch Drohnen: Ohne Erlaubnis dürfen Drohnen ab einem Gewicht von 200 Gramm in Tokio praktisch nicht mehr starten. Wer ein unbemanntes Flugobjekt ohne behördliche Erlaubnis steigen lässt, riskiert eine Busse von bis zu 500.000 Yen (rund 3.760 Euro). Im Kampf gegen unbedachte Privatpersonen hat Tokio nun eine eigene Spezialeinheit zur Drohnenabwehr gegründet, wie Japan Today berichtet.
Die Einheit bestehe aus mehreren Dutzend Polizisten, die speziell zu Manövern mit Drohnen ausgebildet wurden. Die Spezialtruppe werde noch in diesem Monat die Arbeit aufnehmen, heisst es im Bericht weiter.
Bei Drohnen, die in einer No-Fly-Zone auftauchen, fahndet das Squad Team zunächst nach deren Eigentümer und befiehlt diesem, das unbemannte Flugobjekt zur Landung zu bringen. Falls sich der Pilot nicht ausfindig machen lässt oder nicht kooperiert, kommen spezielle Abwehrdrohnen der Spezialeinheit zum Einsatz. Diese sind sowohl mit einer Kamera als auch mit einem bis zu drei Meter langen Riesennetz ausgestattet. Auf diese Weise bewegt die Netzdrohne das unerlaubte Flugobjekt zur Landung.
Die neuen Gesetze zur Drohnennutzung wurden eingeführt, nachdem sich im April ein Zwischenfall auf dem Dach des japanischen Premierministers zugetragen hatte. Zum Zeitpunkt des Vorfalls schwebte eine kleine Drohne in der Nähe des Gebäudes, die einen geringen Teil an Radioaktivität aufwies.