13.05.2008, 00:00 Uhr

In Deutschland kein Handy-TV zur EM

Das mobile Fernsehen verpasst erneut die Chance für einen massenwirksamen Start - diesmal scheitert das Unternehmen Handy-TV in Deutschland an bürokratischen Hürden. In der Schweiz hat es Swisscom geschafft rechtzeitig zur EM Handy-TV zu starten.
 
Das Sorgenkind Handy-TV wird einfach nicht erwachsen: Verfechter des mobilen Fernsehens hatten - nachdem entsprechende Pläne zur Fussball-WM 2006 bereits gescheitert waren - auf eine medien- und massenwirksame Einführung zur Europameisterschaft gehofft; jetzt werden sie erneut enttäuscht. Die flächendeckende Übertragung des sportlichen Grossereignisses im DVB-H-Standard platzt, weil dem Joint Venture von MFD Mobiles Fernsehen und Paulus Neefs Neva Media immer noch die Lizenzen der Landesmedienanstalten fehlen.
"Die Lizenzen sind die Grundlage für die Investition von dreistelligen Milllionen-Euro-Beträgen. Ohne die Lizenzen kann der Betrag nicht ausgegeben werden", sagte MFD-Geschäftsführer Henrik Rinnert heute auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig. "Ich befürchte, der F wird die EM nicht übers Handy sehen." Bislang liegen dem Konsortium, das bereits vergangenes Jahr den Zuschlag für die mobile Verbreitung der Europameisterschaft erhalten hatte, erst von 5 der 14 Landesmedienanstalten Lizenzen vor. Selbst wenn die übrigen Lizenzen noch kurzfristig kämen, sei ein Vorlauf von vier Wochen, zu kurz, um einen kommerziellen Start im grossen Stil vorzubereiten, so Rinnert. Das Marketing und weitere Vertriebsaktivitäten müssten gut geplant sein. Stattdessen soll es nun einen "Soft-Launch" geben. Ausgewählte Nutzer können das Programm empfangen. "Dafür braucht man nur Masten und Geräte", so Rinnert.  (ph/iwb)



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