Handy – ganz privat

Generelle Massnahmen

Starten wir mit einigen allgemeinen Datenschutzmassnahmen, die für jedes Gerät und System sinnvoll sind.

Deinstallieren Sie ungenutzte Apps

Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass jede App Daten sammelt. Dies gilt vor allem für kostenlose Anwendungen, die oft durch den Verkauf von Daten finanziert werden. Stellen Sie also sicher, dass Sie die Apps deinstallieren, die Sie schon länger nicht mehr genutzt haben.
Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie eine App wieder einmal brauchen, wenden Sie folgende Faustregel an: im Zweifelsfall deinstallieren. Neu installiert ist eine Anwendung ruckzuck.

Ersetzen Sie wichtige Apps

Smartphones kommen oft mit vorinstallierten Apps, die viele Ihrer digitalen Schritte überwachen. Oft gibt es Alternativen, die wesentlich weniger oder sogar gar kein Daten sammeln. Nutzen Sie diese. Dazu gleich mehr.

Webbrowser

Bild 1: Brave ist einer der besten Browser, wenn es um Privatsphäre im Netz geht
Quelle: PCtipp.ch
Google Chrome ist bekannt für seine Sammelfreude. Zwar tun das auch andere Webbrowser wie Microsoft Edge, doch ist Google Chrome vor allem auf Android-Smartphones häufig vorinstalliert. Eine bessere Alternative ist die Webbrowser-App Brave, Bild 1.
Der Browser sammelt nicht nur viel weniger Daten über Sie, sondern blockiert auch aktiv Tracker (to track = verfolgen) von Websites, die Ihr Nutzerverhalten analysieren und weiterleiten, Bild 2. Brave hat zudem den Vorteil, dass in der App ein Werbeblocker integriert ist, der standardmässig läuft. Dadurch laden Seiten nicht nur schneller, sondern Sie sparen zusätzlich
Bild 2: Statistiken in Brave zeigen, wie viel Tracker auf einer Seite blockiert werden
Quelle: PCtipp.ch
Datenvolumen.
Brave holen Sie im App-Shop Ihres Smartphones oder via brave.com.

E-Mail-Client

E-Mail-Apps wie Gmail sind zwar praktisch, wissen aber alles über Sie. Oft willigen Sie durch Akzeptieren der AGB ein, dass der App-Anbieter sämtliche Inhalte Ihrer E-Mails mitlesen darf. Diese Transparenz wird unter anderem genutzt, um gewisse smarte Funktionen zu gewährleisten. So erkennt etwa Gmail automatisch Termine in Ihrem Posteingang und kann diese in den Google Kalender eintragen. Das ist zwar praktisch, allerdings erstellen Firmen damit ein Nutzungsprofil von Ihnen, um von Ihren Daten zu profitieren – etwa, indem Sie diese weiterverkaufen.
Bild 3: Proton Mail ist eine Alternative zu Gmail, die auf Datenschutz setzt
Quelle: PCtipp.ch
Eine bessere Alternative kommt aus der Schweiz: Proton Mail, Bild 3. Dieser Anbieter unterliegt nicht nur dem Schweizer Datenschutzgesetz, sondern bietet auch End-to-End-Verschlüsselung und Null-Zugriff-Verschlüsselung an. Oder mit anderen Worten: Proton Mail kann Ihren Mailverkehr nicht mitlesen. Der Nachteil ist allerdings, dass Sie Proton Mail nicht mit einer Mailadresse eines anderen E-Mail-Anbieters wie Bluewin oder Gmail nutzen können. Proton Mail ist also kein flexibler E-Mail-Client. Stattdessen müssen Sie auf eine Proton-Mailadresse umsteigen. Allerdings ist es möglich, Mailadressen einer eigenen Domain mit Proton zu nutzen.
Proton Mail laden Sie via App-Shop auf das Smartphone oder über die Internetadresse proton.me/de/mail.
Bild 4: Ein altmodisches Design, dafür keine Datenkrake: FairEmail
Quelle: PCtipp.ch
Falls Sie lieber einen offeneren E-Mail-Client einsetzen möchten, bietet sich FairEmail an, Bild 4. Die App sammelt zwar auch einige wenige Daten, aber lange nicht so viel wie Gmail, Yahoo oder ähnliche Dienste. Ausserdem teilt FairEmail keinerlei Daten mit Dritten. Laden Sie FairEmail via App-Shop oder über den Link email.faircode.eu.

Suchmaschine

Heutzutage ist bei fast jedem Smartphone Google die Standardsuchmaschine. Inzwischen gibt es aber etliche datenschutzfreundliche Alternativen, die weniger oder gar keine Daten sammeln. Die bekannteste ist wohl DuckDuckGo (duckduckgo.com), Bild 5. Diese Suchmaschine kann mittlerweile bei allen relevanten Browsern als Suchmaschinenalternative ausgewählt werden. Gehen Sie dazu einfach in die Einstellungen Ihrer Browser-App und ändern Sie die Standardsuche von Google auf DuckDuckGo.
Bild 5: So präsentiert sich DuckDuckGo auf dem Desktop
Quelle: PCtipp.ch

Unnötige Funktionen deaktivieren

Wenn Sie diese nicht brauchen, sollten Sie Funktionen wie Bluetooth, GPS oder WLAN deaktivieren. Damit reduzieren Sie nicht nur Sicherheitsrisiken, sondern sparen auch noch etwas Strom.

Offizielle Quellen

Android und inzwischen auch Apple erlauben die Installation von Apps aus alternativen App Stores. Allerdings birgt das immer das Risiko, dass Sie eine Anwendung installieren, die modifiziert ist und unter anderem auf sensible Daten auf Ihrem Smartphone zugreift. Daher sollten Sie Apps nur aus dem Google Play Store (Android) oder Apple App Store (iPhone) installieren.

Reduzierter Sperrbildschirm

Sowohl auf dem iPhone als auch auf Android-Smartphones können Sie einstellen, wie viele Informationen von Apps auf dem Sperrbildschirm angezeigt werden. Es ist besser, wenn so wenige Informationen wie möglich sichtbar sind. Vor allem aber sollten Sie unbedingt darauf achten, dass keine sensiblen Daten (zum Beispiel ganze WhatsApp-Nachrichten) angezeigt werden.

Software auf dem neuesten Stand

Das klingt vielleicht im ersten Moment nicht sehr naheliegend, immerhin geht es hier um Datenschutz. Eine aktuelle Software kann bei diesem Thema aber zweierlei wichtige Vorteile bringen:
  • Mögliche Sicherheitslücken, die Hackern den Zugriff auf sensible Daten ermöglichen, werden geschlossen.
  • Updates können neue Funktionen für den Datenschutz bringen.

Temporäre Dateien löschen

Bild 6: In Android löschen Sie temporäre Dateien in den Browsereinstellungen
Quelle: PCtipp.ch
Wer im Internet surft, hinterlässt ein Spur. Dazu zählen unter anderem temporäre Dateien. Diese lassen Rückschlüsse auf Ihr Surf- und Nutzungsverhalten zu. Daher sollten Sie temporäre Dateien wie Cookies oder den Cache regelmässig löschen. Gehen Sie bei einem Android-Smartphone in die Einstellungen Ihres Browsers (meist ein Icon mit drei Punkten) und suchen Sie die entsprechende Option. Bei Googles Chrome heisst diese beispielsweise Browserdaten löschen, Bild 6.
Auf dem iPhone müssen Sie die Einstellungen öffnen und dort Safari wählen. Scrollen Sie so weit hinunter, bis Verlauf und Websitedaten löschen erscheint. Wählen Sie diese Option aus, Bild 7.
Bild 7: Auf dem iPhone werden temporäre Dateien in den Systemeinstellungen gelöscht
Quelle: PCtipp.ch




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