Fotografie Apps
13.02.2018, 17:33 Uhr
Die 10 nützlichsten Foto-Apps fürs iPhone
Wir präsentieren tolle Apps für die Bildbearbeitung auf dem iPhone, von denen Sie (vermutlich) noch nie gehört haben.
Was normalerweise nur mit Glück zustande kommt, liefert Lens Distortions auf Knopfdruck
(Quelle: Screenshot / ze)
Kaum eine Kategorie ist im App Store unterdessen so überlaufen wie jene für Kamera-Apps und Bildverarbeitung. In dieser Masse geht so manches Juwel sang- und klanglos unter. Die folgenden zehn Apps verdienen es jedoch, dass man sie ins Rampenlicht rückt.
Lens Distortions – der Himmel ist das Limit
Für einige sind es atmosphärische Störungen und ungewollte Reflexe, für andere wahre Stimmungsmacher. Lens Distortions bietet beides im Überfluss, und das in einer faszinierenden Qualität. So werden Lichtreflexe, Nebel und andere Einflüsse einfach auf das Foto gestempelt, verschoben und mit der Spreizgeste skaliert.
Alle Effekte lassen sich beliebig kombinieren, stapeln und später auf Wunsch auch zurücknehmen. Die kostenlose App bietet bereits in der Grundausstattung fast schon unanständig viel; weitere Effekte lassen sich als In-App-Käufe hinzufügen.
Info: für iPhone, gratis, Englisch, weitere Funktionen via In-App-Käufe
RNI Flashback – Schönheit vergeht
Alle lieben Retro-Apps, doch überzeugende Ergebnisse sind nicht immer einfach zu erzielen. Deshalb liefert RNI Flashback endlos viele Vorschläge auf Knopfdruck, bis Sie mit dem Foto zufrieden sind. Der Zufall spielt dabei immer die Hauptrolle. Mit jedem Tippen auf die Filmpatrone werden die Effekte neu gemischt – und zwar so, dass jeder einmalig bleibt. Ein Tippen auf das Herz speichert einen Vorschlag immerhin so lange, dass er am Schluss mit anderen Favoriten verglichen werden kann.
Über die Einstellung lässt sich ausserdem die erweiterte Oberfläche aktivieren, mit der sich die Farbgebung, das Korn, Störungen und mehr manuell anpassen lassen. Aber das widerspricht irgendwie dem Gedanken der gelebten Faulheit.
Info: für iPhone, gratis, Deutsch, weitere Funktionen via In-App-Käufe
Focos – denn Schärfe ist relativ
Das ist die App für alle stolzen Besitzer eines iPhone 7 Plus, iPhone 8 Plus oder iPhone X – also eines jener Geräte mit Dual-Kamera, die den Porträt-Effekt beherrschen. Diese künstliche Unschärfe wird aufgrund der dreidimensionalen Tiefenkarte berechnet, die das iPhone mithilfe des Weitwinkelobjektivs erstellt. Das Problem: Die «Fotos»-App im iPhone lässt keine Manipulation des Effekts zu. Die Lösung: Seit iOS 11 dürfen auch Drittanbieter auf die Tiefenkarte zugreifen.
Die kostenlose App Focos macht diese 3D-Karte nicht nur sichtbar, sondern erlaubt es auch, die Schärfe nachträglich auf eine andere Stelle zu lenken, auszudehnen oder einzuschränken. Darüber hinaus lässt sich nicht nur der Hintergrund, sondern auch der Vordergrund weichzeichnen (achten Sie auf das Wasser in der Abbildung links):
So getan, kann das manipulierte Foto als JPEG-Datei gespeichert werden, die sich wie gewohnt verteilen lässt; das Original bleibt in jedem Fall erhalten und ist bereit für Meinungsumschwünge.
Info: Für iPhone, gratis, Deutsch, weitere Funktionen via In-App-Käufe
Instant – Schnappschüsse gehören an die Wand
Wenn schon Retro, dann bitte richtig: Früher wurden Fotos nicht auf Instragram rumgezeigt, sondern aufgehängt. Einen besonderen Reiz üben dabei Sofortbilder aus, was an den Farben und vor allem den breiten Rahmen zu verdanken ist.
Dieselbe Anmutung bietet auch die App Instant: Sie simuliert die Farbgebung der Instant-Kameras, womit natürlich die legendären Kästen von Polaroid gemeint sind. Und genau wie die antiken Vorbilder darf auch der ikonische Rahmen nicht fehlen.
Dieser Rahmen lässt sich anpassen: schneeweiss bis vergilbt, aalglatt bis strukturiert, mit oder ohne Fingerabdrücke. Sie können die Fotos (natürlich) direkt auf Instagram und anderen Plattformen posten. Doch am besten wirken die Bilder, wenn sie zusammen mit eben diesem Rahmen auf schweres Fotopapier gedruckt, zurechtgeschnitten und an die Pinnwand geheftet werden – halt so wie früher.
Info: für iPhone, 2 Franken, Deutsch
SKRWT – weil wir manchmal schräg drauf sind
Wenn ein Gebäude von unten oder schräg von der Seite fotografiert wird, entstehen zwangsläufig stürzende Linien – das heisst, die Perspektive wirkt schief und das Objekt verjüngt sich nach oben. Das zu beheben, ist die Mission der App mit dem unaussprechliche Namen SKRWT.
Über einfache Schieberegler wird die Perspektive in eine bestimmte Richtung korrigiert, wobei sich mehrere Modifikationen stapeln lassen. SKRWT kann eigenständig oder als Erweiterung der Fotos-App verwendet werden. Ausserdem lassen sich auch Bilder aus Google Fotos direkt weiterreichen. Für Fotos, die mit einem Fisheye-Objektiv oder mit einer GoPro geschossen wurden, stehen ausserdem spezialisierte Regler zur Verfügung.
SKRWT gehört zu den wenigen Apps, die nicht einfach nur mit Effekten um sich werfen, sondern ein Foto im besten Wortsinn «zurechtrücken».
Info: für iPhone und iPad (universal), 2 Franken, Deutsch, weitere Funktionen via In-App-Käufe
FaceTune 2 – wir sind alle schön
Zugegeben, FaceTune 2 ist nicht wirklich ein Geheimtipp, aber sie muss hier einfach erwähnt werden: Die App sorgt mit verblüffenden Algorithmen dafür, dass Pickel verschwinden, die Zähne erstrahlen und das Fell seidig wird. Dabei funktionieren diese Verschönerungen über einfache Gesten und Regler, sodass die Erfolge garantiert sind. Ob die Effekte übertrieben wirken, ist übrigens eine reine Einstellungssache, denn FaceTune 2 kann auch dezent.
FaceTune 2 strotzt übrigens vor In-App-Abos mit Preisen, die einen leer schlucken lassen. Doch lassen Sie sich davon nicht abschrecken: Bereits die kostenlose Variante bietet unzählige Funktionen, jede davon eine Versuchung für sich.
Info: für iPhone und iPad (Universal), gratis, Deutsch, weitere Funktionen via In-App-Käufe
RNI Films – weil analog unerreicht bleibt
Wer sich mit der Simulation von Analogfilmen beschäftigt, stösst unweigerlich auf die App VSCO, die schon früh eine Pionierrolle eingenommen hat. Dieser Ruf hallt noch nach, doch VSCO ist unterdessen durch zahlreiche Verschlimmbesserungen nur noch ein Abklatsch seiner selbst, auch wenn die App immer wieder empfohlen wird. Wie man es viel besser hinbekommt, demonstriert die App RNI Films, die aus derselben feinen Software-Schmiede stammt wie Flashback, das wir bereits am Anfang vorgestellt haben.
RNI Films besticht auf vielerlei Arten: Die Filmsimulationen sind vom Feinsten – und ausserdem tragen sie (im Gegensatz zu VSCO) richtige Namen wie «Agfa Optima 200» oder «Ilford Delta 100». Die Funktionen zielen genau in die richtige Richtung und bieten unter anderem Vignetten oder eine variable Körnung. Kurz, wenn es Retro-Effekte sein sollen, dann ist die App RNI Films unterdessen mein unbestrittener Favorit.
Bereits die kostenlose Version bietet viele tolle Filme. Für je 4 Franken lassen sich umfangreiche Pakete für die einzelnen Kategorien (Dias, Schwarz/Weiss etc.) dazukaufen.
Info: für iPhone, gratis, Englisch, weitere Filme via In-App-Käufe
Adobe Spark Post – Fotos werden Geschichten
Es gibt unzählige Programme, mit denen sich Fotos zu Collagen kleistern oder mit Texten ergänzen lassen – doch kaum eine App beherrscht das so gut wie Spark Post von Adobe. Exzellente Vorlagen sorgen dafür, dass jedes Werk so aussieht, als hätte man eine Ahnung von Gestaltung. Diese Vorlagen werden zudem regelmässig erweitert.
Das zweite wichtige Element sind die Texte. Auch hier liefert Adobe viele geschmackvolle Vorlagen und Fonts mit. Zudem wird der Text stets so umbrochen und dynamisch skaliert, dass es nach der Arbeit eines Typografen aussieht. Genau genommen muss man schon einen ausgewachsenen Fusspilz in Szene setzen, damit ein Foto hässlich wirkt.
App und Nutzung sind kostenlos, bedingen aber die Erstellung einer kostenlosen Adobe-ID, falls nicht bereits vorhanden. Dadurch werden die eigenen Werke zwischen allen angemeldeten Geräten kostenlos synchronisiert. Sie können also eine Arbeit am iPhone beginnen und später am iPad zu Ende bringen.
Info: für iPhone und iPad (universal), gratis, Deutsch, kostenlose Adobe-ID ist Voraussetzung
Foodie – weil andere das essen sollen
Essen gehört zu den beliebtesten Motiven, denn wir möchten damit der Welt zeigen, wie gut wir es uns gehen lassen. Dummerweise gehören diese fotografischen Motive zu den anspruchsvollsten überhaupt und so mancher Instagram-Follower würde bei manchen Fotos lieber verhungern, als sich dieses Verbrechen auf dem Teller in den Mund zu schieben.
Licht und Präsentation müssen natürlich in jedem Fall stimmen, doch bei der Farbgebung hilft die kostenlose App Foodie. Sie bietet über 20 Filter, die sich der Optimierung von Leckereien verschrieben haben.
Foodie verwendet ein Foto aus der bestehenden Sammlung oder knipst mit dem integrierten Kameramodul. Wischen Sie bereits vor der Aufnahme durch die Filterliste, um den passenden Effekt zu finden. Das Essen sollte frisch und knackig aussehen, die Glaces knallig. Heben Sie sich die Filter mit den gedämpften Farben und Kontrasten für den Cappuccino auf.
Info: für iPhone, gratis, Deutsch
Camera+ – geteilte Arbeit
Zum Schluss soll die populäre App Camera+ zu Ehren kommen. Sie gilt als eine der besten Kamera-Apps für das iPhone überhaupt – und das will bei der enormen Auswahl etwas heissen.
Was Camera+ ebenfalls interessant macht, sind die Möglichkeiten für die Optimierung der Bilder – angefangen von raffinierten Kontrastverbesserungen über Spielereien bis hin zu den unvermeidlichen Effektfiltern.
Die wichtigste Eigenschaft ist jedoch das Leuchtpult, auf dem alle Fotos angeordnet und für die Bearbeitung ausgewählt werden. Dieses Leuchtpult kann über iCloud zwischen mehreren Geräten synchronisiert werden, auch mit dem iPad. Fotografieren Sie in den Ferien tagsüber mit dem iPhone und bearbeiten Sie die Aufnahmen am Abend am iPad, wo die Bilder automatisch auftauchen.
Info: separate Apps für iPhone (3 Franken) und iPad (5 Franken), Deutsch, weitere Effekte via in-App-Käufe erhältlich