Umfrage unter Fans 25.08.2022, 08:46 Uhr

Stadionbesuch digital aufpeppen

Sport- und Musikfans sehen in Technologien fürs Smartphone einen Weg, um das Erlebnis eines Stadionbesuchs zu verbessern. Laut einer Umfrage gibt es bei den Themen Verpflegung und Interaktion zwischen den Künstlern und ihren Bewunderern noch einige ungenutzte Chancen.
Mit der Hilfe digitaler Technologien soll der Stadionbesuch für die Fans optimiert werden
(Quelle: Unsplash/Nicholas Green)
Fans von Sportanlässen und grossen Musikkonzerten wünschen mit Hilfe von hauptsächlich digitaler Technologie eine erweiterte und komfortablere Erfahrung beim Stadionbesuch. Verpflegungsbestellungen und die Interaktionen mit Künstlern und Sportlerinnen sind zwei Themen, bei denen die Besucher ein hohes Verbesserungspotential sehen. Der Schlüssel dazu sollen das Mobilgerät und das Metaverse sein.
5640 Stadionbesucher aus der ganzen Welt haben im Mai 2022 an der Umfrage von Oracle Food and Beverage teilgenommen. Dabei hat sich gezeigt, von einem breiteren Einsatz von Technologie im Stadion erhoffen sich die Fans vor allem mehr Komfort und einen verstärkten Austausch mit ihren Idolen sowie einen Blick hinter die Kulissen.

Dank digitaler Technologie nichts verpassen

Wenn die Band genau dann anfängt ihren besten Song zu spielen, während man für ein Getränk ansteht, ist das einfach nur nervig. 42 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, von den langen Wartezeiten an den Essensständen frustriert zu sein. Dementsprechend sehen die Stadionbesucherinnen gerade bei der digitalen Bestellung der Verpflegung eine grosse Chance, um den Eventbesuch zu verbessern. 57 Prozent von ihnen würden ihre Speisen und Getränke nämlich gerne vorbestellen und zu einem fixen Zeitpunkt abholen. Ein Drittel würde sogar einen Aufpreis bezahlen, um die Wartezeiten zu verkürzen. «Stadionbesucher wollen das Beste aus beiden Welten, sie möchten die Emotionen der Live-Veranstaltung erleben und gleichzeitig den Komfort, den sie aus anderen Lebensbereichen kennen, wie zum Beispiel die Bestellung von Speisen zum Mitnehmen, nicht missen.», sagt Simon de Montfort Walker, Senior Vice President und General Manager bei Oracle Food and Beverage.
Auch die Idee eines Stadions, das bei der Bestellung von Verpflegung komplett auf Angestellte verzichtet, kommt gut an. So sagten immer noch mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Umfrageteilnehmer, dass sie während einer Live-Stadion-Veranstaltung eine flexiblere, digitale Selfservice-Erfahrung gegenüber der Interaktion mit dem Personal vorziehen würden.

Künstler- und Sportlertreff im Metaverse

Einen weiteren Ansatz zur verstärkten Nutzung von Technologie zeigt sich laut der Umfrage bei den Aktivitäten vor und nach dem Stadionbesuch. So wären 53 Prozent der Befragten etwa an Sonderangeboten für Aktivitäten vor einem Event interessiert.
Auch eine Interaktion mit den Sportlern und Künstlerinnen im Metaverse stösst auf grosses Interesse. 53 Prozent der Umfrageteilnehmer wären an Angeboten wie einer virtuellen Backstage-Tour oder einem virtuellen Treffen mit dem Team oder der Band interessiert. Die Idee für ein solches virtuelles Meet and Greet kam vor allem bei den Sportfans (64 Prozent) und den Millennials (65 Prozent) sehr gut an. «Die Fans von heute erwarten ein Erlebnis, das sich über das Spiel hinaus erstreckt.», meint Bill Schlough, Senior Vice President und Chief Information Officer der Baseballmannschaft San Francisco Giants.
Auch beim Einlass ins Stadion könnte mehr Technologie das Gesamterlebnis für den Besucher verbessern. Mit einer Zustimmung von 42 Prozent kam die Idee den Einlass über den Fingerabdruck, statt ein Ticket zu regeln, jedoch weniger gut an, als der Grossteil der anderen Vorschläge dies tat.

Roboterschiedsrichter im Asien auf dem Vormarsch

Die Idee, den Schiedsrichter bei Sportanlässen durch einen Roboter zu ersetzen, ist gemäss der Umfrage noch lange nicht mehrheitsfähig. 42 Prozent der Stadionbesucherinnen lehnen die Idee vollkommen ab. Lediglich 29 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen ist davon begeistert. Während gerade die Europäer den Robo-Schiri zu verabscheuen scheinen (58 Prozent vollkommene Ablehnung in Deutschland, 53 Prozent in Italien, 52 Prozent in Spanien), kommt die Idee in Asien wesentlich besser an. In China und den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt sogar eine knappe Mehrheit der Umfrageteilnehmer an, die Idee zu lieben.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft wird auch der Einsatz moderner Technologien während Liveanlässen in den grossen Stadien nicht zu umgehen sein. Die beliebtesten Ideen, gerade rund um den Bezug der Verpflegung, dürften bereits in naher Zukunft zum Stadionalltag gehören. Was den Roboterschiedsrichter angeht, so wird es aufgrund der noch unzureichenden Technologie und der gegenwärtigen Ablehnung der Sportfans wohl noch ein wenig dauern, bis dieser über Strafstösse und Abseitsregeln entscheidet.



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