Datenschutz-Panne
30.04.2015, 09:19 Uhr
WhatsApp zeichnet heimlich Telefonate auf
Der WhatsApp-Messenger zeichnet sämtliche Gespräche in der Version 2.12.45 auf, die über die neue Telefonfunktion getätigt werden. Die Aufzeichnungen speichert die App meist ohne Wissen des Nutzers lokal.
WhatsApp sorgt mal wieder für Negativschlagzeilen. Nachdem der Messenger die neue kostenlose Telefon-Funktion für Android-Smartphones und das iPhone eingeführt hatte, gibt es jetzt schon die ersten Probleme mit dem Feature. Unter Android zeichnet der Messenger alle getätigten Gespräche lokal auf dem Gerät auf - das frisst nicht nur ordentlich Speicherplatz, sondern ist auch aus Datenschutz-Sicht äusserst bedenklich. Zumal der Nutzer weder im Changelog, noch in der App selbst über die lokale Aufzeichnung informiert wird.
WhatsApp Datenschutz-Panne: Version 2.12.45 des Messengers zeichnet ungefragt sämtliche Gespräche der neuen Telefon-Funktion auf und speichert diese lokal ab. Abhilfe schafft ein Update auf die aktuelle Version 2.12.64.
Abhilfe schafft demnach nur ein Update auf eine aktuellere Version des Messengers. Wer noch keine Aktualisierung über Google Play erhalten hat, lädt die Version 2.12.64 über die offizielle Hersteller-Webseite herunter und spielt diese anschliessend manuell auf. Hierzu muss in den Android-Einstellungen allerdings unter "Sicherheit" im Bereich "Geräteverwaltung" die Option "Unbekannte Herkunft" aktiviert sein.
Warum WhatsApp die Anrufe aufzeichnet, ist noch unklar. Da der Speicherort aber keineswegs tief versteckt liegt, ist davon auszugehen, dass es sich dabei um eine zukünftige Backup-Funktion oder dergleichen handelt.
Update: Entwarnung seitens WhatsApp
Bei der betroffenen Version 2.12.45 handle es sich laut einer Stellungsnahme von WhatsApp gegenüber Medien um eine interne Version, die nicht für den Endnutzer vorgesehen sei. Offizielle Versionen sollen Anrufe hingegen nicht aufzeichnen. Indessen bleibt unklar, wie die Version ins Netz gelangt ist.