Sicherheitsrisiko
02.02.2015, 07:13 Uhr
Outlook-App sendet Mail-Logins an Microsoft
Die neue Outlook-App leitet Login-Daten eingerichteter E-Mail-Konten ungefragt an Microsoft weiter. Die Microsoft-Server scannen dann auch ohne aktivierte App die hinterlegten E-Mail-Server.
Die von uns vorgestellte Outlook-App geht mit den Zugangsdaten eingerichteter E-Mail-Konten nicht vertraulich um, sondern speichert diese auf Microsoft-Servern, behauptet der Sicherheitsforscher René Winkelmeyer.
Seine Begründung: Die Outlook-App stellt keine direkte Verbindung zum jeweiligen E-Mail-Server her, sondern leitet ein- und ausgehende Nachrichten über eigene Microsoft-Server weiter. Diese nutzen daraufhin den Benutzernamen und das Passwort, um die hinterlegten E-Mail-Konten nach neuen Nachrichten abzufragen und dann Push-Benachrichtigungen an den Nutzer zu senden – unabhängig davon, ob die App auf Smartphone, Tablet oder Desktop-PCs überhaupt aktiv ist, um die Abfrage einzuleiten, so Winkelmeyers Dokumentation.
Outlook-App: In den Kontoeinstellungen der App lässt sich das Outlook-Konto vom Remote-Gerät wieder entfernen.
Wer den Microsoft-Servern die Login-Daten für seine E-Mail-Konten nicht übergeben will, muss allerdings mehr tun als die App einfach zu löschen. Vorab muss eine spezielle Einstellung in der App aktiviert werden: Dazu klickt man in den Kontoeinstellungen der App auf das eingerichtete E-Mail-Konto und scrollt im neuen Fenster ganz nach unten. Dort tippt man anschliessend auf "Konto vom Handy und Remote-Geräte entfernen". Sofern mehrere E-Mail-Konten eingerichtet wurden, muss dieser Schritt für alle Weiteren ebenfalls durchgeführt werden.
Gmail-Konten sind übrigens nicht so stark betroffen, da Google die Authorisierungsmethode OAuth nutzt, bei der das Passwort nicht übergeben wird.