Wissenswertes
18.07.2022, 12:40 Uhr
Botanik-Apps: Pflanzenkunde mit dem Smartphone
Was blüht da so schön am Wegesrand? Man kann Wuchs und Blätter beschreiben, ebenso Farbe und Form der Blüten. Trotzdem verrät die Pflanze nicht, wie sie heisst. Aber eine App.
Gänseblümchen und Schafgarbe, vielleicht auch einen Huflattich werden viele sofort erkennen, wenn sie draussen unterwegs sind. Bei der seltenen Kornrade, einer Abelie oder Silberkerze sieht das vermutlich anders aus. Und würden Sie Wiesenkerbel oder eine Schwarzpappel mit sicherem Blick identifizieren?
Nein? Das ist kein Grund, sich zu grämen: Den allermeisten Menschen wird das so gehen. Und bei mehr als 4800 heimischen Pflanzenarten ist das auch keine Schande. Eine gute Möglichkeit, sein Wissen über Wildpflanzen in der Natur zu erweitern, ist die App Flora Incognita. Sie entstand als mit öffentlichen Mitteln gefördertes Projekt von Wissenschaftlern der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena.
Manchmal reicht auch schon ein Foto
Mit der App ( iOS und Android) klappen Bestimmungen in Sekundenschnelle: Einfach die Wuchsform - also Wildblume oder Strauch, Baum, Farn oder Gras - vorauswählen und dann mit Smartphone oder Tablet Blüten, Zweige, Blätter oder Rinde fotografieren. Mit welcher Aufnahme in welcher Perspektive man starten sollte, gibt die App vor. Und oft reicht schon ein einziges Foto zur sicheren Identifizierung.
Die Bestimmung läuft dann automatisch über einen Datenbankabgleich der Fotos, das Ergebnis ist in Sekundenschnelle da - inklusive umfangreichem, bebildertem Artensteckbrief.
Lust zu stöbern? Das geht auch
Man kann in der App die mehr als 4800 Arten auch einfach in alphabetischer Reihenfolge durchstöbern, sie nach bestimmten Kriterien filtern oder per Freitexteingabe nach Arten suchen. Wer sich ein Konto anlegt, kann auch Beobachtungslisten führen.