Für Deutschland 13.01.2020, 06:55 Uhr

Android: Das sind die künftigen Alternativen zur Google-Suche

Ab März bekommen europäische Nutzer bei der Einrichtung eines Android-Geräts neben Google auch drei weitere Suchmaschinen zur Auswahl angeboten. Wer das ist, wurde nun in einem ersten Auktionsverfahren mit geschlossenen Geboten entschieden.
(Quelle: shutterstock.com/tanuha2001)
Eine grosse Änderung kommt auf europäische Android-Nutzer ab März 2020 zu. Sie bekommen bei der Einrichtung eines Android-Geräts neben Google auch drei weitere Suchmaschinen zur Auswahl angeboten. 
Wer das ist, wurde nun in einem ersten Auktionsverfahren mit geschlossenen Geboten entschieden. In Deutschland können die Nutzer demnach bald zwischen DuckDuckGo, GMX und Info.com auswählen. Die vier Suchmaschinen sollen dann in der Liste nach dem Zufallsprinzip angeordnet werden.
Die Ergebnisse der ersten Auktionsrunde - weitere Länder unter android.com
Quelle: Google/Android
Die Auktionen sollen einmal pro Jahr in jedem einzelnen Land der europäischen Wirtschaftsregion stattfinden. In ihrem Gebot sollen die Suchmaschinen den Preis nennen, den sie jedes Mal zu zahlen bereit sind, wenn ein Nutzer sich für ihren Dienst entscheidet. Sie bekommen dann monatlich eine Rechnung von Google und sollen nur zahlen, wenn die Nutzer ihren Dienst auswählen.

Hintergrund

Hintergrund der Änderung ist ein Urteil der EU-Kommission. Im Sommer 2018 verhängte diese eine Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro gegen den Konzern. Die Brüsseler Behörde warf Google den Missbrauch seiner Marktdominanz bei Smartphone-Betriebssystemen vor.
Die Kommission störte sich unter anderem daran, dass Hersteller von Android-Smartphones, die Google-Dienste einbinden wollen, immer ein komplettes Paket aus elf Apps des Internet-Konzerns auf die Geräte bringen müssen.
Im Sommer 2019 dann erfüllte Google die Forderung der EU-Kommission, auf Android-Smartphones die Auswahl anderer Suchmaschinen zu erleichtern und gab bekannt, künftige Rivalen einbinden zu wollen.

Kritik

Googles Ankündigung stiess jedoch schnell auf Kritik bei mehreren Wettbewerbern. Die europäische Suchmaschine Qwant verurteilte den Plan, weil er "ein weiterer inakzeptabler Missbrauch der beherrschenden Stellung Googles" sei. Der Chef der Suchmaschine DuckDuckGo, Gabriel Weinberg, kritisierte bei Twitter, dass mit nur vier Listenplätzen die Nutzer zu wenig Auswahl bekämen - und Google auf Kosten der Konkurrenten profitieren würde.
In dem Google-Plan ist jedoch auch eine Situation vorgesehen, in der andere Suchmaschinen auch kostenlos in die Liste kommen könnten. Die Wettbewerber müssen sich für eine Aufnahme in die Auswahl anmelden - und können dann auch darauf verzichten, ein Gebot abzugeben. Für jedes Land soll ein Mindestgebot festgelegt werden. Wenn es weniger als drei Google-Rivalen gibt, die das Mindestgebot einreichen, sollen die freien Plätze in der Liste nach dem Zufallsprinzip mit den angemeldeten Diensten gefüllt werden.




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