Verschärfung der Regeln
23.03.2018, 13:21 Uhr
YouTube verbietet Videos mit Waffenwerbung
YouTube führt neue Richtlinien für Waffenvideos ein. Verboten sind künftig alle Clips, die Werbung für Waffen oder Waffenteile machen oder den Zusammenbau von Waffen zeigen.
Das Videoportal YouTube schränkt künftig die Verbreitung von Waffenvideos auf seiner Plattform ein. Videos, die zum Kauf von Waffen oder Waffenteilen aufgreifen sowie Anleitungen für deren Bau dürften nicht mehr auf YouTube gepostet werden, teilte die Google-Tochter auf ihren Hilfeseiten mit. Mit Waffenteilen sind demnach insbesondere die umstrittenen Schnellfeuerkolben ("bump stocks") oder andere Teile gemeint, die ein halbautomatisches Gewehr so schnell schiessen lassen wie ein verbotenes Maschinengewehr.
Verschärfung der Richtlinien
Eine Google-Mitarbeiterin kündigte die Verschärfung der Regeln am Dienstag im YouTube-Hilfeforum an. Die neuen Richtlinien sollen demnach in einem Monat in Kraft treten. Das Verbot von Waffenvideos sei Teil der "üblichen Änderungen, die wir fortlaufend an unseren Richtlinien vornehmen", schrieb sie.
Mehrere US-Medien wiesen aber darauf hin, dass Google Waffenvideos wenige Tage vor der angekündigten Grossdemonstration von Überlebenden des Massakers in einer Schule in Florida verbietet, das in den USA eine neuerliche Debatte um strengere Waffengesetze ausgelöst hat. Der "Marsch für unsere Leben" soll am kommenden Samstag stattfinden.
Waffen-Befürworter protestierten
Waffen-Befürworter in den USA protestierten gegen die Entscheidung. Die Lobbyorganisation NSSF bezeichnete die "Zensur" YouTubes in einer Mitteilung als "besorgniserregend". Der Waffenhändler Spikes Tactical, dessen YouTube-Kanal seinen Angaben zufolge gesperrt wurde, postete die Mitteilung zu der Sperrung auf Instagram und schrieb dazu: "Die Liberale Linke wird unsere Freiheiten langsam aushöhlen, unsere Rechte untergraben und der erste Schritt ist, unsere Stimme zu ersticken."