Wie Vimeo das Live-Streaming-Geschäft aufmischen will

Im Vergleich zum grossen Wettbewerber YouTube läuft Vimeo oft unter dem Radar. Innovationen gab es von dem Videoportal des US-amerikanischen Unternehmens Vimeo LLC in vergangener Zeit wenig, Pläne für ein Abonnement-Modell für Video-On-Demand-Inhalte (VoD) wurden verworfen. Jetzt soll der Zukauf des Live-Videostreaming-Anbieter Livestream einiges richten. Es ist die grösste Übernahme in Vimeos Geschichte.

Wie Techcrunch berichtet, soll die Akquisition bis Jahresende abgeschlossen sein, genauere Details zum Kaufpreis etc. gibt es nicht. Fest steht jedoch: Die Übernahme soll Vimeo dabei helfen, eine eigene Live-Streaming-Plattform namens Vimeo Live aufzubauen.

Durch die geplante Integration der Livestream-Technologie in Vimeo können Videoproduzenten ihre Live Events erfassen, bearbeiten, streamen und archivieren. Für Vimeo ist dieser Schritt deutlich sinnvoller als es die VoD-Pläne gewesen wären, zumal es mit führenden Unternehmen wie Netflix, Amazon und Hulu, die Milliarden für Inhalte ausgeben, konkurrieren hätte müssen.

Stattdessen konzentriert sich Vimeo weiter auf sein Kerngeschäft - den Verkauf von Tools und Dienstleistungen an professionelle und semi-professionelle Videoproduzenten. Dazu gehört auch Vimeos VHX Unit, eine Akquisition aus dem vergangenen Jahr. Sie unterstützt Unternehmen dabei ihre eigenen Video-Streaming-Dienste zu lancieren, um ihre Filme, Shows und Webserien plattformübergreifend zu verkaufen.

Mit der Live-Stream-Technologie von Livestream können die Macher von Vimeo nun auch Live-Events hosten. Livestream hat über 10.000 zahlende Kunden wie Dow Jones oder Spotify, die jährlich mehr als zehn Millionen Events übertragen. Fast 50 Millionen Nutzer schauen dabei pro Monat zu.

Das neue Produkt Vimeo Live gibt es bereits. Es ermöglicht den Nutzern, ihre Live-Events in 1080p zu streamen und die Clips zu veröffentlichen und zu monetarisieren. Für die Speicherung stehen fünf Terabyte Speicherplatz zur Verfügung. Die Streams lassen sich nach dem Ende des Events durch 4K-Videos ersetzen. Das neue Angebot gibt es als monatliche und jährliche Abonnements.