Video-Streaming 16.09.2014, 13:49 Uhr

Netflix-Start in Deutschland, Schweiz folgt

Über den Termin wurde monatelang spekuliert, jetzt ist es soweit: Netflix ist in Deutschland verfügbar. Mit dabei die bekannte Serie "House of Cards", aber auch deutsche Produktionen wie "Stromberg".
(Quelle: Shutterstock.com/Twin Design)
Der US-amerikanische Video-Streaming-Anbieter Netflix ist ab sofort auch in Deutschland verfügbar. Ab 7,99 Euro im Monat können Nutzer auf Serien und Filme über den Fernseher oder per Tablet, Smartphone und Computer zugreifen. Für Filme in HD-Qualität werden 8,99 Euro fällig. "Wir sind stolz darauf, die Zukunft des Fernsehens nach Deutschland zu bringen", verkündete Neflix-CEO Reed Hastings. In der Schweiz dürfte der Start wohl noch diesen Donnerstag erfolgen.
Deutsche Mitglieder haben damit Zugriff auf bekannte Netflix-Serien wie "House of Cards" (allerdings nur die ersten beiden Staffeln) oder die Gefängnis-Serie "Orange Is The New Black". Erstmals in Deutschland zu sehen ist auch die Serie "From Dusk Till Dawn", die von dem gleichnamigen Film inspiriert wurde und auf dessen Story aufbaut. Starten sollen demnächst auch weitere Netflix-Serien wie "Marco Polo" oder "Marcel's Devil".
Kurz vor dem Deutschland-Start hatte Netflix angekündigt, auch eigene deutsche Fernsehserien entwickeln zu wollen. Der Web-TV-Dienstleister wolle sein Angebot dem Geschmack des jeweiligen Landes anpassen. Hierzulande sind daher auch beliebte deutschsprachige Serien wie "Stromberg", "Pastewka" und "Der Tatortreiniger" zu sehen. Deutsche Spielfilme im Portfolio sind unter anderem "Keinohrhasen" und die Fortsetzung "Zweiohrküken". Ab Oktober soll auch "Stromberg (der Film)" verfügbar sein.

"Zukunft des Fernsehens" wirft neue Fragen auf

Mit über 50 Millionen Mitgliedern in mehr als 40 Ländern ist Netflix der grösste Video-on-Demand-Anbieter weltweit. Konkurrenten wie Maxdome, Watchever oder Amazon Prime sind bereits seit einiger Zeit auf dem deutschen Markt vertreten. Diese sogenannten Over-the-top-Anbieter sind auf Breitbandanschlüsse und entsprechende Netzwerkkapazitäten angewiesen.
Der Markteintritt von Netflix mache einen Breitbandausbau in Deutschland nötiger denn je, meint Eugen Gebhard, Euopa-Verkaufschef bei dem Netzwerksspezialisten Ciena: "Genau wie die Stadtwerke in der Lage sind, bei Wind und Wetter die Ballungsräume in gleichbleibender Qualität zu versorgen, müssen die Betreiber der Breitbandnetzwerke ihre Infrastrukturen für plötzlich auftretende Spitzen rüsten."
Netflix startet diese Woche auch in Frankreich, Österreich, Belgien, der Schweiz und Luxemburg. Der Streaming-Anbieter wurde 1997 gegründet wurde und trat zunächst vor allem als DVD-Verleiher in Erscheinung. Im Juli 2014 gab das kalifornische Unternehmen seine aktuellen Geschäftszahlen bekannt. Demnach stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 2,6 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn vervierfachte sich im selben Zeitraum sogar auf 124 Millionen Dollar, nachdem Netflix in den USA mittlerweile über 35 Millionen zahlen Kunden vorweisen kann. 



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