11.02.2008, 00:00 Uhr

Webshopping wird Alltag

Der typische deutsche Online-Nutzer hat das Internet als Einkaufskanal längst für sich erobert und shoppt immer häufiger im Netz. Wie die aktuelle W3B-Studie des Hamburger Marktforschers Fittkau und Maass zeigt, kaufte jeder zehnte Umfrageteilnehmer just am Tag der Befragung online ein, elf Prozent am Vortag und weitere 30 Prozent vor maximal einer Woche.
Befragt danach, wo der letzte Online-Einkauf stattgefunden hat, antworten die meisten (27 Prozent) "bei einer Online-Auktion". Die Führungsposition von Ebay im deutschsprachigen Online-Markt bleibt somit ungebrochen. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt der spezialisierte Handel (wie beispielsweise Online-Buch- oder Elektronikfachhändler): Gut jeder fünfte Online-Einkäufer gibt an, hier seinen letzten Internet-Kauf getätigt zu haben. Online-Shops von Versandhändlern und Kaufhäusern platzierten sich auf dem dritten Rang.
Auch als Informationsmedium vor dem Kauf spielt das Medium Internet eine immer wichtigere Rolle. Mit Abstand am bedeutsamsten ist das Internet als Informationsquelle dann, wenn es um den Kauf von Kameras bzw. Digitalakameras geht: Über der 90 Prozent der Nutzer, die bei ihrem letzten Online-Einkauf ein solches Produkt erworben haben, informierten sich vor diesem Kauf im Internet. Als wichtigste Online-Informationsquellen erweisen sich dabei unabhängige Testberichte mit 61 Prozent sowie Preisvergleichs-Web Sites mit 58 Prozent der Nennungen. Eine auffallend hohe Bedeutung kommt beim Kamera-Kauf auch den Web Sites der Hersteller zu: Mehr als jeder zweite Käufer einer (Digital-)Kamera hat sich vor seiner Online-Bestellung direkt auf den Internet-Seiten der Hersteller informiert.  Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Käufern anderer technischer Produkte, beispielsweise bei Computer-Hardware und Unterhaltungselektronik. Auch hier haben je rund 90 Prozent der Käufer vor ihrer Bestellung das Internet als Informationsquelle eingesetzt.
Ganz anders stellt sich dagegen das Informationsverhalten der Online-Käufer von Büchern und Musikprodukten (z. B. CDs, Musikvideos) dar. Das Internet als Informationskanal spielt in diesen Produktkategorien eine wesentlich geringere Rolle: Anders als bei technischen Produkten informiert sich hier nur etwa jeder Zweite vorab im Internet. Als Internet-Informationsquellen sind bei Büchern und Musikprodukten vor allem Online-Shops relevant. Ebenfalls bedeutsam für die Vorbereitung der Kaufentscheidung sind bei diesen Produkten redaktionelle Berichte in Internet-Magazinen. Sehr viele Buch- und Musikprodukt-Kunden ziehen hingegen Informationsquellen ausserhalb des Internet zu Rate. Jeder fünfte Online-Käufer von Musikprodukten informiert sich vor dem Online-Kauf offline - bei Büchern ist es sogar jeder Vierte.
Die spontansten Online-Käufe sind in der Kategorie der Bekleidung zu verzeichnen: Hier informierte sich nicht einmal jeder zweite Internet-Käufer vor seiner Bestellung. Wichtigste Informationsquelle ist hier der Online-Shop selbst - gefolgt von Infokanälen ausserhalb des Internet. (ph/iwb)



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