Exklusiv für Prime Video 11.12.2019, 06:51 Uhr

Amazon kauft gewisse deutsche Champions-League-Rechte

Der Medienriese Amazon sichert sich Fussball-Übertragungsrechte für die Champions League. Die Fans bewegt: Wo läuft was? Und was muss man dafür zahlen?
(Quelle: shutterstock.com/Krivosheev Vitaly)
Das US-Unternehmen Amazon steigt erstmals in Deutschland gross in die Live-Übertragungen von Fussballspielen ein. Ab der Saison 2021/22 sind einige Spiele der Königsklasse nur bei Amazon Prime Video zu sehen. Wer die weiteren Rechte ersteigert hat, ist noch offen.

Welche Rechte hat sich Amazon gesichert?

Der Internet-Händler wird über seinen Streaming-Dienst von der Saison 2021/22 bis 2023/24 das Topspiel des Dienstagabends live übertragen. Dem Mediendienst "DWDL.de" zufolge handelt es sich dabei um das Rechtepaket "A1".
Die Europäische Fussball-Union hat die Champions-League-Rechte in mehrere Pakete gestückelt, und Amazon ist der erste Sieger dieser Ausschreibung. In Deutschland ist Amazon bisher nur mit seinem Audioangebot für die Fussball-Bundesliga in Erscheinung getreten.

Wer wird die anderen Spiele übertragen?

Das ist noch offen. Die anderen möglichen Kandidaten hielten sich am Dienstag bedeckt. Die aktuellen Rechteinhaber Sky und DAZN verwiesen auf den noch laufenden Vergabeprozess. Auch die Free-TV-Sender RTL, ZDF und ARD sowie die Europäische Fussball-Union äusserten sich zunächst nicht.
Zudem gilt die Telekom nach ihrem Coup bei der Rechtevergabe für die EM 2024 als möglicher Kandidat. Sollten sich auch Sky, DAZN und Telekom Champions-League-Pakete sichern, droht den Fans ein Abo-Chaos mit mehreren Zugängen, um alle Spiele der Königsklasse verfolgen zu können.

Wie hoch werden die Kosten für das Dienstagsspiel?

Aktuell kostet ein Jahresabonnement bei Amazon Prime 69 Euro. Ob der Medienriese die Kosten angesichts der wertvollen Rechte in Zukunft erhöht, ist unklar.

Wie sieht es mit den Partien in der laufenden Rechteperiode aus?

Sky und DAZN legen nach einem komplizierten Schlüssel fest, wer welche Spiele überträgt. Der Pay-TV-Sender setzt vor allem auf Spiele der deutschen Topclubs und die Attraktivität der bei den Kunden beliebten Konferenzen. Der ebenfalls kostenpflichtige Streaming-Dienst zeigt hingegen wesentlich mehr Partien live. Beide Anbieter zeigen in der Gruppenphase jeweils zwölf Einzelspiele mit deutscher Beteiligung.

Was bedeutet der Einstieg von Amazon?

Das US-Unternehmen ist ein absoluter Big Player im Medienmarkt, der bei jeder Rechtevergabe mühelos mitbieten kann. Das dürfte die Deutsche Fussball Liga freuen, die die Bundesliga-Medienrechte ab 2021 im kommenden Jahr vergeben will.
Ein neuer Konkurrent für Sky und DAZN dürfte zu einem Wettbieten im Sinne der Liga führen. Auch die Telekom gilt als Interessent. DFL-Chef Christian Seifert hatte zuletzt in der "Welt am Sonntag" angekündigt, ein Abo-Chaos vermeiden zu wollen. Die Vergabe der milliardenschweren Bundesliga-Rechte wird - anders als die Rechtevergabe der UEFA - vom Bundeskartellamt begleitet.



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