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27.11.2015, 06:31 Uhr
Uhrenmarken im Social Web: Wer das Momentum nutzt
Teure Uhren und gute Social-Media-Arbeit: Welche Marke diesen Spagat am besten meistert, zeigt die neuste Analyse der Webguerillas.
Webgueriilas untersuchte die Social-Media-Aktivitäten der grossen Uhrenhersteller
(Quelle: Shutterstock,com/Itsra Sanprasert)
Wer sich für eine Uhr von Rolex interessiert, muss zum Teil tief in die Tasche greifen. Durch Sponsoring von Sportveranstaltungen, die Qualität der Uhren und weitere Branding-Massnahmen hat sich Rolex als starke Marke in den Köpfen der Nutzer bereits etabliert. Die Aktivitäten des Herstellers in den sozialen Medien unterstützen dieses geschaffene Image.
Die Untersuchungskriterien
Das geht aus einer Analyse der Social-Media-Aktivitäten der neun wertvollsten Uhrenmarken der Welt hervor. Für die Untersuchung hat die Agentur Webguerillas die Auftritte der Hersteller auf Facebook, Twitter und Youtube anhand von 35 Leistungskennzahlen untersucht. Diese sind in vier Kategorien unterteilt.
- "Brand Punch": Die eigenen Aktivitäten der Marken im Social Web
- "Brand Awareness": Grösse und Aktivität der Marken-Community
- "Brand Applause": Zustimmung der Nutzer (zum Beispiel durch Likes)
- "Amplification": Viralität des Contents
Spitzenreiter bei Facebook
Die beste Kunden- und Markenkommunikation auf Facebook bietet der Untersuchung zufolge Rolex an. Die Grösse der Fangemeinde (4,6 Millionen Likes), das Nutzerwachstum im vergangenen Jahr (plus 27 Prozent) und die Viralität der verbreiteten Inhalte (Amplification-Wert von +0,96 auf einer Skala von -1 bis +1) sprechen eine deutliche Sprache. Auch in andere Kategorien kann die Edelmarke punkten.
"Rolex zeigt, wie Content Marketing funktioniert. Dass es nicht darauf ankommt, möglichst viele, sondern die richtigen Inhalte zu posten. Obwohl der Uhrenhersteller verglichen mit seinen Wettbewerbern weniger aktiv im Social Web agiert, erfahren seine Inhalte eine hohe Aufmerksamkeit von den Usern. Gleichzeitig erzielt Rolex auf Facebook die höchste Engagement-Rate im Check“, erklärt David Eicher, Geschäftsführer der Webguerillas.
Marktführer auf Twitter und Youtube
Auf Twitter hingegen hat Cartier die Nase vorne. Lediglich in puncto "Viralität" kann der französische Schmuckhersteller (+0,16) noch etwas vom Schweizer Konkurrenzen Breitling (+0,85) lernen. Die Markenbekanntheit ist das herausragende Merkmal: "Cartier erreicht auf allen drei Kanälen Bestwerte bei der Awareness. Das heisst: Die Marke hat besonders viele Fans auf Facebook, Twitter und Youtube."
Obwohl TAG Heuer bei einigen der Leistungskennzahlen nur im Mittelfeld platziert ist, geht der Gesamtsieg auf der Video-Plattform Youtube in die Schweiz.
Auch die Reiseanbieter im Social Web haben die Webguerillas bereits unter die Lupe genommen. Das Ergebnis fasst Eicher wie folgt zusammen: "Deutschlands grösste Reiseveranstalter agieren im Social Web höchst unterschiedlich."