09.01.2014, 00:00 Uhr

Twitter-Gründer startet Suchmaschine Jelly

Menschen statt Algorithmen: Darum geht es bei dem neuen Streich von Twitter-Mitgründer Biz Stone. Bei der mobilen Suchmaschine Jelly beantworten Freunde die Fragen, die ein Nutzer via Twitter oder Facebook stellt. Das Motto: "Lasst uns einander helfen".
Twitter-Mitgründer Biz Stone ist überzeugt: "Wenn du eine Frage hast, dann gibt es da draussen irgendwen, der die Antwort weiss." Er hat gemeinsam mit Ben Finkel die Smartphone-App Jelly ins Leben gerufen, die genau auf diesem Prinzip basiert. Wenn ein Nutzer eine Frage hat, stellt er sie der Suchmaschine, über soziale Netzwerke werden seine Freunde und Follower informiert und können antworten.

"Egal wie ausgeklügelt unsere Algorithmen werden, sie können die Erfahrung, den Ideenreichtum und die Kreativität des menschlichen Verstandes immer noch nicht ersetzen", heisst es in einem Blog-Post von Jelly. Die Anwendung verspricht eine neue Art des Suchens und setzt darauf, dass es Menschen Spass macht, anderen Menschen zu helfen. Dabei berufen sich die Macher sogar auf Albert Einstein, der den Unterschied zwischen blosser Information und Wissen herausstellte, das menschliche Erfahrung voraussetze.

Eine wichtige Rolle spielen auch Fotos. Wenn der Nutzer zum Beispiel spazieren geht und ein Gebäude sieht, über das er gerne mehr wüsste, fotografiert er es einfach mit seinem Smartphone, teilt es und wartet auf die Antwort.

Der Name des Unternehmens bezieht sich auf den "Jellyfish", die Qualle, die gleichzeitig auch das Logo ist. Das Tier ähnle mit seinem losen Netzwerk aus Nerven, die als "Gehirn" fungieren, dem Prinzip der Suchmaschine: Ein loses Netzwerk von Menschen, die sich gegenseitig helfen. Allerdings werden die Fragen nicht an alle Follower eines Nutzers gesendet, sondern an eine bestimmte Auswahl. Diese Auswahl trifft jedoch kein Mensch - ganz kann auch Jelly nicht auf den Algorithmus verzichten.

Die Nutzung von sozialen Netzwerken hat die zwischenmenschliche Kommunikation fundamental geändert, beobachtet der Social-Media-Experte Michael Buck. Auf dem Internet World Kongress erklärte er, warum die zunehmende Vernetzung von Kunden einen deutlichen Wandel in der Unternehmenskultur erfordert. (ph/iw)



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