Social-Media-Studie
15.01.2018, 09:01 Uhr
Social Networks: Unternehmen sollten nicht auf Video-Content setzen
Unternehmen sollten sich bei der Präsenz auf Social-Media-Kanälen auf eine Kombination von Bildern und Text konzentrieren. Videos und auch Links führen zu deutlich weniger Reaktionen und geringerer Markenidentität. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Rostock.
Unternehmen sollten einer Studie der Universität Rostock zufolge ihre Präsenz in Social-Media-Kanälen auf eine Kombination aus Bildern und Text stützen. Besonders Videos, aber auch Links, führen zu deutlich weniger Reaktionen und vor allem zu einer geringeren Markenidentität, wie Michael Leyer vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Deutschen Presse-Agentur, sagte. Der Grund liege darin, dass Kunden auf Mobilgeräten hauptsächlich "mal eben schnell" schauen und die gewählte App nicht verlassen wollten. Zudem werde mit Videos das verfügbare Datenvolumen schnell aufgebraucht.
In der Studie "Wie sollten Unternehmen in die Präsenz in sozialen Medien investieren?" hatten Leyer und sein Kollege Thomas Reimer mehr als 7.000 Posts von 20 Unternehmen verschiedener Branchen untersucht. Als Folge der Studie könnten sich die Unternehmen aus Sicht der Wissenschaftler den teils immensen Aufwand zur Videoproduktion in vielen Situationen zumindest teilweise sparen, sagte der BWL-Professor.
Inhalte die Markenidentität stärken
Um Kundenreaktionen wie Comments, Likes und Shares zu erhalten, sollten die Unternehmen vor allem auf Inhalte setzen, die die Markenidentität stärken, betonte Leyer. Bilder hätten dabei die Funktion, Emotionen zu übertragen. Dies könne zu positiven Wirkungen führen. Leyer erinnerte an ein Produkt aus dem Haushaltsbereich, das in einem Test schlecht bewertet worden sei. Der Test habe aber in der von dem Produkt begeisterten Community dazu geführt, dass die schlechte Bewertung schnell im Internet wieder relativiert wurde.
Die Rostocker Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es für Dienstleistungsunternehmen einfacher sei, Kundenreaktionen zu erhalten, als für produzierende Unternehmen. Den Grund sehen die Wissenschaftler darin, dass Dienstleistungen einen stärkeren Interaktionsbezug von Kunden mit dem Unternehmen haben und diese Verbundenheit gut durch Posts bekräftigt werden kann. Daher sollten auch produzierende Unternehmen für eine Erhöhung der Kundenbeziehung in Social-Media-Kanälen Dienstleistungen anbieten, die mit ihren Produkten verbunden sind.