Musk macht Werbe-Expertin Linda Yaccarino zur Twitter-Chefin

Anzeigenkunden verschreckt

Musk gelang es bislang nicht, diese Bedenken auszuräumen. Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Online-Netzwerk und verschreckte Anzeigenkunden. Das Abo-Geschäft bringt hingegen nach Einschätzung von Marktbeobachtern nur wenig Geld ein.
Die Tech-Journalistin Kara Swisher tippte deshalb schon kurz nach Musks Tweet darauf, dass Werbe-Expertin Yaccarino die wahrscheinliche Kandidatin für den Twitter-Chefposten sei. Wenig später berichtete das «Wall Street Journal», die Managerin sei in Gesprächen über den Job. Es folgten das Hollywood-Blatt «Variety» und die Website «Puck». Musk präsentierte die Berufung einer neuen Chefin bereits als vollendete Tatsache. Ein Sprecher von NBC Universal sagte dem «Wall Street Journal» erst, Yaccarino probe derzeit eine Präsentation für Werbekunden. Am Freitag teilte der Konzern dann mit, dass sie mit sofortiger Wirkung das Unternehmen verlässt.

Elon Musks Tweet

Der milliardenschwere Twitter-Kauf, den Musk zwischenzeitlich wieder abzublasen drohte und letztlich nur unter hohem rechtlichen Druck durchzog, war bislang finanziell ein grosser Misserfolg. Bei der jüngsten Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter wurde der Firmenwert nur noch halb so hoch angesetzt, wie Musk in einem BBC-Interview bestätigte. Zugleich behauptete er in einer E-Mail an die Belegschaft, Twitter könne eines Tages 250 Milliarden Dollar wert sein.
Die Andeutungen, der Dienst könne die Basis für eine Super-App nach dem Vorbild etwa von WeChat in China werden, gingen bisher aber nicht über Gedankenspiele hinaus. Von den einst rund 8000 Twitter-Mitarbeitern sind noch rund 1500 übrig geblieben.



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