30.06.2011, 00:00 Uhr
Facebook und Co. verändern die Schweizer Rekrutierungslandschaft
Der 3. Trend Report Online-Recruiting Schweiz 2011 analysiert Entwicklungen der Personalbeschaffung im Online-Bereich. Die Studie, die auf einer Umfrage von mehr als 2?200 Personen basiert, hat interessante wie auch richtungsweisende Resultate zu Tage gebracht: Onlineplattformen sind nach wie vor die beliebteste Anlaufstelle für Stellensuchende. Soziale Netzwerke gewinnen jedoch zunehmend an Bedeutung. Auch Unternehmen setzen für die Personalsuche vermehrt auf alternative Kanäle. Social Networks haben der Rekrutierung neue Möglichkeiten eröffnet, sie aber auch vor Herausforderungen gestellt. So rückt die Online-Reputation von Bewerbern und Arbeitgebern zunehmend in den Fokus.
Online-Instrumente sind aus der Rekrutierung kaum mehr wegzudenken. Das älteste Online-Rekrutierungsinstrument, die Stellenbörse, ist gesamtschweizerisch gesehen mit 89% nach wie vor das beliebteste Hilfsmittel. In der Westschweiz hingegen sind überraschenderweise Printanzeigen wichtiger als Onlineplattformen. Gesamtschweizerisch rangiert Print an zweiter Stelle, gefolgt von persönlichen Kontakten und Firmenwebsites. Mit dem Aufkommen von Social Media hat in der Schweizer Rekrutierungslandschaft ein Wandel eingesetzt. Während alle anderen Stellenausschreibungs-plattformen im Vorjahresvergleich rückläufige Tendenzen aufweisen, haben Social Networks beträchtlich an Bedeutung gewonnen.
Massive Zunahme der Stellensuche über Social Networks
Der 3. Trend Report zeigt auf, dass Arbeitnehmer zunehmend vom Web 2.0 Gebrauch machen, um nach Vakanzen zu suchen. So greift mittlerweile jeder Fünfte bei der Stellensuche auf Social Networks zurück. In der Deutschschweiz hat Xing ganz klar die Nase vorn: 78% der Deutschschweizer suchen Jobs über das Businessportal. Facebook liegt mit 41% an zweiter Stelle. LinkedIn wird lediglich von 27% genutzt. Ein anderes Bild präsentiert sich jedoch in der Romandie: Die Westschweizer nutzen mit 80% am häufigsten Facebook, gefolgt von LinkedIn mit 42%. Nur 13% geben an, Xing für die Stellensuche einzusetzen. Dieser Unterschied in der Beliebtheit der Netzwerke erstaunt wenig, schliesslich ist Xing vorwiegend im deutschen Sprachraum bekannt, während Facebook und LinkedIn international über die Sprachgrenzen hinaus viel stärker verbreitet sind. Auch auf Arbeitgeberseite erfahren Social Networks eine immer häufigere Nutzung: Bereits 28% (im Vorjahr waren es noch 16%) der befragten Unternehmen setzen die Sozialen Medien für Stellenausschreibungen ein. Nicht alle Unternehmen aber machen von den Möglichkeiten gleich stark Gebrauch: Während sich einige sehr professionell mit dem Thema auseinandersetzen, bedient sich das Gros der Unternehmen dieser Instrumente nur sehr selektiv.
Viel ungenutztes Potential im Web 2.0
In den vergangenen Jahren wurde für die Schweiz immer wieder festgestellt, dass innovative Ansätze in der Rekrutierung rar sind. Offene Stellen werden üblicherweise an den zu erwartenden Orten ausgeschrieben. Viele Unternehmen Iassen die Möglichkeit einer aussergewöhnlichen Platzierung von Angeboten ungenutzt und beziehen Display Ads, Facebook Ads, Blog-Anzeigen sowie Spots auf IP-TV nicht in die Stellenausschreibung mit ein. Auf diese Weise können aber Personen angesprochen werden, die nicht aktiv auf Stellensuche sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist in diesem Bereich ein signifikanter Wandel spürbar. Die Zahl derjenigen, die im Internet schon einmal an einer für sie überraschenden Stelle auf eine Jobanzeige gestossen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt (von 6% auf 12%). Weiter bietet auch Facebook grosses Rekrutierungs-Potenzial. Während sich viele der Befragten vorstellen können, einen Job über Facebook zu suchen, sind die Arbeitgeber diesbezüglich eher zurückhaltend. Unternehmen erachten Facebook als Freizeitnetzwerk und zögern, offene Stellen auf dieser Plattform auszuschreiben.
Die Online-Reputation als wichtiges Gut für Stellensuchende
Im Zeitalter des Internets gewinnt die Web-Reputation an Bedeutung. Zahlreiche Internet-Nutzer sind sich immer stärker bewusst, dass publizierte Online-Inhalte wie Fotos oder Videos beim Googeln schnell gefunden werden können. ?Ego-Googeln? wird vermehrt zur Kontrolle der eigenen Online-Reputation eingesetzt. Auch Arbeitgeber achten auf die elektronischen Spuren der Stellenbewerber: 72% der Befragten gaben an, einen Kandidaten im Vorfeld zu screenen. Bereits in jedem vierten Unternehmen wurde schon einmal ein Bewerber aufgrund negativer Ergebnisse des Online-Monitorings nicht eingestellt. Der eigenen Web-Reputation räumen eine Vielzahl der Unternehmen allerdings keinen hohen Stellenwert ein. Für knapp die Hälfte ist sie nicht von Interesse. Ein Grund für diese Unbekümmertheit könnte die Unterschätzung extern publizierter Informationen sein. Viele Unternehmen sind der Ansicht, extern publizierte Informationen verfügen über weniger Relevanz als selbst ins Internet gestellte Inhalte. Auch hier macht sich der Röstigraben wieder bemerkbar: Während die Deutschschweizer die selbst publizierten Informationen als deutlich relevanter einstufen, gehen die Westschweizer von einer gleichwertigen Bedeutung aus.
Gehört die Zukunft dem Mobile Recruiting?
Das Mobile Recruiting könnte der nächste grosse Trend in der Personalarbeit werden. Technisch gesehen steht dem jedenfalls nichts im Wege. Durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones könnte die Rekrutierung über das Handy rasch vorangetrieben werden. Das Interesse auf Unternehmensseite an diesem Thema erfährt eine stetige Zunahme: Während 6% der befragten Unternehmen bereits erste Erfahrungen mit dem Mobile Recruiting gemacht haben, prüfen 17% der Unternehmen (im Vorjahr waren es noch 13%) entsprechende Möglichkeiten und können sich einen Einsatz der mobilen Rekrutierung durchaus vorstellen. Die vollständige Studie, einschliesslich aller Resultate und korrespondierenden Grafiken, kann für CHF 85.- inkl. MwSt. und Versandkosten als PDF oder in gedruckter Form unter info@prospective.ch bestellt werden. (Patrick Hediger)
Online-Instrumente sind aus der Rekrutierung kaum mehr wegzudenken. Das älteste Online-Rekrutierungsinstrument, die Stellenbörse, ist gesamtschweizerisch gesehen mit 89% nach wie vor das beliebteste Hilfsmittel. In der Westschweiz hingegen sind überraschenderweise Printanzeigen wichtiger als Onlineplattformen. Gesamtschweizerisch rangiert Print an zweiter Stelle, gefolgt von persönlichen Kontakten und Firmenwebsites. Mit dem Aufkommen von Social Media hat in der Schweizer Rekrutierungslandschaft ein Wandel eingesetzt. Während alle anderen Stellenausschreibungs-plattformen im Vorjahresvergleich rückläufige Tendenzen aufweisen, haben Social Networks beträchtlich an Bedeutung gewonnen.
Massive Zunahme der Stellensuche über Social Networks
Der 3. Trend Report zeigt auf, dass Arbeitnehmer zunehmend vom Web 2.0 Gebrauch machen, um nach Vakanzen zu suchen. So greift mittlerweile jeder Fünfte bei der Stellensuche auf Social Networks zurück. In der Deutschschweiz hat Xing ganz klar die Nase vorn: 78% der Deutschschweizer suchen Jobs über das Businessportal. Facebook liegt mit 41% an zweiter Stelle. LinkedIn wird lediglich von 27% genutzt. Ein anderes Bild präsentiert sich jedoch in der Romandie: Die Westschweizer nutzen mit 80% am häufigsten Facebook, gefolgt von LinkedIn mit 42%. Nur 13% geben an, Xing für die Stellensuche einzusetzen. Dieser Unterschied in der Beliebtheit der Netzwerke erstaunt wenig, schliesslich ist Xing vorwiegend im deutschen Sprachraum bekannt, während Facebook und LinkedIn international über die Sprachgrenzen hinaus viel stärker verbreitet sind. Auch auf Arbeitgeberseite erfahren Social Networks eine immer häufigere Nutzung: Bereits 28% (im Vorjahr waren es noch 16%) der befragten Unternehmen setzen die Sozialen Medien für Stellenausschreibungen ein. Nicht alle Unternehmen aber machen von den Möglichkeiten gleich stark Gebrauch: Während sich einige sehr professionell mit dem Thema auseinandersetzen, bedient sich das Gros der Unternehmen dieser Instrumente nur sehr selektiv.
Viel ungenutztes Potential im Web 2.0
In den vergangenen Jahren wurde für die Schweiz immer wieder festgestellt, dass innovative Ansätze in der Rekrutierung rar sind. Offene Stellen werden üblicherweise an den zu erwartenden Orten ausgeschrieben. Viele Unternehmen Iassen die Möglichkeit einer aussergewöhnlichen Platzierung von Angeboten ungenutzt und beziehen Display Ads, Facebook Ads, Blog-Anzeigen sowie Spots auf IP-TV nicht in die Stellenausschreibung mit ein. Auf diese Weise können aber Personen angesprochen werden, die nicht aktiv auf Stellensuche sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist in diesem Bereich ein signifikanter Wandel spürbar. Die Zahl derjenigen, die im Internet schon einmal an einer für sie überraschenden Stelle auf eine Jobanzeige gestossen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt (von 6% auf 12%). Weiter bietet auch Facebook grosses Rekrutierungs-Potenzial. Während sich viele der Befragten vorstellen können, einen Job über Facebook zu suchen, sind die Arbeitgeber diesbezüglich eher zurückhaltend. Unternehmen erachten Facebook als Freizeitnetzwerk und zögern, offene Stellen auf dieser Plattform auszuschreiben.
Die Online-Reputation als wichtiges Gut für Stellensuchende
Im Zeitalter des Internets gewinnt die Web-Reputation an Bedeutung. Zahlreiche Internet-Nutzer sind sich immer stärker bewusst, dass publizierte Online-Inhalte wie Fotos oder Videos beim Googeln schnell gefunden werden können. ?Ego-Googeln? wird vermehrt zur Kontrolle der eigenen Online-Reputation eingesetzt. Auch Arbeitgeber achten auf die elektronischen Spuren der Stellenbewerber: 72% der Befragten gaben an, einen Kandidaten im Vorfeld zu screenen. Bereits in jedem vierten Unternehmen wurde schon einmal ein Bewerber aufgrund negativer Ergebnisse des Online-Monitorings nicht eingestellt. Der eigenen Web-Reputation räumen eine Vielzahl der Unternehmen allerdings keinen hohen Stellenwert ein. Für knapp die Hälfte ist sie nicht von Interesse. Ein Grund für diese Unbekümmertheit könnte die Unterschätzung extern publizierter Informationen sein. Viele Unternehmen sind der Ansicht, extern publizierte Informationen verfügen über weniger Relevanz als selbst ins Internet gestellte Inhalte. Auch hier macht sich der Röstigraben wieder bemerkbar: Während die Deutschschweizer die selbst publizierten Informationen als deutlich relevanter einstufen, gehen die Westschweizer von einer gleichwertigen Bedeutung aus.
Gehört die Zukunft dem Mobile Recruiting?
Das Mobile Recruiting könnte der nächste grosse Trend in der Personalarbeit werden. Technisch gesehen steht dem jedenfalls nichts im Wege. Durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones könnte die Rekrutierung über das Handy rasch vorangetrieben werden. Das Interesse auf Unternehmensseite an diesem Thema erfährt eine stetige Zunahme: Während 6% der befragten Unternehmen bereits erste Erfahrungen mit dem Mobile Recruiting gemacht haben, prüfen 17% der Unternehmen (im Vorjahr waren es noch 13%) entsprechende Möglichkeiten und können sich einen Einsatz der mobilen Rekrutierung durchaus vorstellen. Die vollständige Studie, einschliesslich aller Resultate und korrespondierenden Grafiken, kann für CHF 85.- inkl. MwSt. und Versandkosten als PDF oder in gedruckter Form unter info@prospective.ch bestellt werden. (Patrick Hediger)