11.03.2009, 00:00 Uhr

Studie: Über 50% der Schweizer Teenager online belästigt

Mehr als jeder zweite Teenager in der Schweiz ist im Internet schon belästigt, beleidigt oder bloss gestellt worden dies ergab eine aktuelle Umfrage von Microsoft, an der sich über 20'000 Jugendliche aus 10 europäischen Ländern beteiligten. Fazit: Der Bedarf an Schutz- und Präventionsprogrammen ist gross. Am «Swiss Security Day» vom 11. März 2009 stellt Microsoft Schweiz deshalb das Online-Verhalten von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. Die Initiative «security4kids» engagiert sich bereits seit 2005 nachhaltig für mehr Internetsicherheit mit dem Ziel, Kinder zu kompetenten Mediennutzenden auszubilden.
Wie nutzen Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren das Internet?

Schützen sie in Onlinegruppen, Chats, Blogs und Netzwerkseiten ihre Privatsphäre? Wie viele Teenager haben negative Erfahrungen gemacht, wurden gedemütigt, bedroht oder mit sexuellen Angeboten belästigt? Die Resultate einer europaweiten Microsoft-Umfrage, an der sich über MSN mehr als 20 000 Jugendliche beteiligten, sind alarmierend. Auch für die Schweiz: 46% der Befragten stellen Bilder und persönliche Informationen ins Netz, 52% gaben an, bereits online belästigt worden zu sein das sind im europäischen Vergleich jeweils Höchstwerte. Die Herausforderung für Erziehungsverantwortliche besteht ganz klar darin, mit Kindern und Jugendlichen den verantwortungsbewussten Umgang mit persönlichen Informationen zu diskutieren. So werden junge Surfer smarte Privatsphären Manager statt potentielle Opfer.
Engagement für mehr Sicherheit im Internet

«Kinder und Jugendliche nutzen mit grosser Begeisterung regelmässig die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Dabei behaupten die meisten, über Gefahren im Bild zu sein in ihrem Verhalten spiegelt sich ein solches Risikobewusstsein jedoch nicht», kommentiert Claudia Balocco, Education Programs Manager bei Microsoft Schweiz. Die Umfrage zeige den Bedarf, Themen wie Internet-Mobbing oder Belästigungen offen anzusprechen. Genau hier setzt «security4kids» an: Die Initiative wurde von Microsoft und Partnern aus dem Bildungswesen, privaten Firmen und Organisationen zur Bekämpfung der Online-Kriminalität ins Leben gerufen und läuft seit 2005 in der Schweiz sehr erfolgreich. An Elternabenden, in Schulprojekten und auf dem Internet (www.security4kids.ch) wird die Internetsicherheit von Kindern und Jugendlichen thematisiert mit umfassenden Informationen, praktischen Tipps, vielen Adressen und Links.

33 % der Schweizer Jugendlichen geben in der Microsoft-Umfrage an, sie würden sich an ihre Eltern wenden, wenn sie im Internet belästigt würden. Umso wichtiger ist es, dass diese selbst fit sind in Sachen Internet. Im Rahmen des «Swiss Security Day», der am 11. März 2009 schweizweit bereits zum vierten Mal stattfindet, führen deshalb Microsoft-Volunteers Informationsanlässe in Unternehmen unter dem Motto «Gefahrenzone Internet So schützen Eltern ihre Kinder» durch.
Im Gespräch bleiben die Persönlichkeit des Kindes schützen

Damit Eltern und Jugendliche punkto Onlinesicherheit miteinander im Gespräch bleiben, sollte der Computer in einem Raum stehen, der von der ganzen Familie genutzt wird. Dann lässt sich zum Beispiel darüber reden, dass Fotos, Filmchen und Kommentare aus dem Internet nicht einfach wieder spurlos verschwinden: Dritte können Bilder kopieren, verfremden, weiterleiten. Deswegen sollten Kinder davor gewarnt sein, zuviel von sich preiszugeben. Auch das Chatten sollten Eltern ansprechen: Kinder müssen wissen, dass sie sofort ohne Angaben von Gründen Chats verlassen können und den Administrator alarmieren sollten, wenn sie sich belästigt fühlen. Und sie dürfen «Bekannte» aus dem Internet nur an einem öffentlichen Ort und in Begleitung eines Erwachsenen treffen die drohende Gefahr von Übergriffen müssen Eltern konkret ansprechen.
Sich abgrenzen und Gefahren bannen

Nur wer seinen PC schützt, kann auch sein Kind wirksam schützen. Deshalb sollten Daten regelmässig gesichert, Antispyware, Virenschutzprogramme und eine Firewall installiert werden. Auch die Aktualisierung sämtlicher Software beugt Sicherheitslücken vor. Über Jugendschutzeinrichtungen lassen sich darüber hinaus erlaubte Inhalte, Websites und Aktivitäten auf dem PC definieren. Hier bewährt es sich, gemeinsam Regeln zu vereinbaren, statt pauschal Verbote auszusprechen auch damit Kinder ihre Eltern alarmieren, wenn sie beispielsweise mit verstörenden Gewalt- oder Pornografie-Darstellungen konfrontiert werden. Und diese nicht etwa speichern oder gar weiterleiten: In diesen Fällen macht sich das Kind selbst zum Täter. Das muss es wissen. «Ein solides Basiswissen und eine offene Kommunikation das sind die besten Voraussetzungen, um sein Kind im Internet zu schützen», fasst Claudia Balocco zusammen. «Chat, Blog oder E-Mail einfach zu verbieten, bringt nichts. Im Gegenteil: Es gehört heute im Berufs- und Privatleben dazu, dass man mit Computer und neuen Medien umgehen kann.»
Die Online-Umfrage

Im Januar 2009 wurden Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren über MSN eingeladen, an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Die Bedürfnisse von Teenagern in Sachen Online-Sicherheit und ihre allgemeinen Gewohnheiten standen dabei im Fokus. 21'765 Jugendliche aus zehn europäischen Ländern beteiligten sich an der Umfrage, darunter 494 aus der Schweiz.
Die Initiative security4kids

Gemeinsam mit Partnern aus dem Bildungswesen, privaten Firmen und Stellen und Organisationen zur Bekämpfung der Online-Kriminalität hat Microsoft im Jahr 2005 die Initiative «security4kids» ins Leben gerufen. Sie setzt sich für eine sichere Nutzung des Internets durch Kinder und Jugendliche ein. «Sicherheitsagenten» besuchen dabei Schulen und Elternabende; auf der Webseite www.security4kids.ch finden sich viele Informationen, praktische Tipps, Materialien, Kontaktadressen und Links zum Thema. (ph) http://www.security4kids.ch



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