29.03.2012, 00:00 Uhr
Schweizer Polizei Informatik Kongress: Erfolgreichere Abwehr von Cyberattacken dank privatem Know-how
Wenn die Polizeikräfte mit privaten IT-Spezialisten kooperieren, so steigert das die Erfolgschancen im Kampf gegen Internetkriminelle deutlich. Nordrhein-Westfalen macht derzeit in einem spannenden Pionierprojekt vor, wie beide Seiten - Staat und Private - profitieren können. Am diesjährigen Schweizer Polizei Informatik Kongress in Bern haben sich Fachleute über das deutsche Modell informiert.
SPIK - Wenn alle eng zusammenarbeiten und ihr Wissen einbringen, kann die Cyberkriminalität noch wirksamer und effizienter bekämpft werden. In Deutschland ist eine Kooperation zwischen Staat und Privaten, ein Public Private Partnership also, daran, in diesem Bereich Schule zu machen. Da die Cyberkriminalität in Folge der rasanten technologischen Entwicklungen immer neue Formen annimmt, ist es für Strafverfolger äusserst wertvoll, wenn sie auf das Wissen aus der IT-Industrie zurückgreifen können. Das hat Helmuth Picko, Kriminalrat des Landeskriminalamtes von Nordrhein-Westfalen, am Schweizer Polizei Informatik Kongress 2012 im Stade des Suisse in Bern anschaulich dargelegt. Die Industrie wisse, wo Sicherheitslöcher im Netz bestünden ? Information, die der Polizei unschätzbar wertvoll sei. Umgekehrt könne auch die Industrie dank der Kooperation relevante Informationen gewinnen: Sie bekomme die Chance, Verbesserungsmöglichkeiten anhand konkreter Fälle zu erkennen.
Mehr Sicherheit dank Partnerschaft
Diese Idee wurde in Nordrhein-Westfalen (NRW) umgesetzt. Im mit 19 Millionen Einwohnern grössten Deutschen Bundesland sind gemäss Picko lediglich 400 Personen im Einsatz gegen die schwere Netzkriminalität. Innenministerium und dem Landeskriminalamt NRW haben mit dem deutschen Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) eine Kooperation mit verschiedenen Zielsetzungen vereinbar, wobei der Austausch klar definierter Informationen klar im Zentrum steht. Ermittlungsarbeiten werden keine ausgelagert, aber dank dem Wissenstransfer bleibt die Polizei in der Lage, auch komplexeste Fälle selber zu bewältigen, so Picko.
Michael Bartsch, Leiter des Arbeitskreises Öffentliche Sicherheit des BITKOM, betonte in seinem Referat, die Kooperation diene insbesondere dazu, das Bewusstsein um die Gefahren im Netz zu schärfen, aber auch: «Wir sind nicht in die Schweiz gekommen, um zu erklären, wie Cybercrime-Bekämpfung geht. Wohl haben wir unser PPP, aber so etwas wie MELANI haben wir in Deutschland in der Form zum Beispiel nicht. Unser Ziel ist es, grenzüberschreitendes Lernen und ? wenn immer möglich ? auch Zusammenarbeit zu initiieren».
Das Ziel ist die Verantwortungsgemeinschaft
In seinem Eröffnungsreferat betonte Beat Hensler, Kommandant der Luzerner Polizei und Mitglied des Beirates von SPIK, die Bedeutung staatlich-privater Zusammenarbeit, wenn es um die öffentliche Sicherheit der Zukunft gehe: Die IT biete derartig viele Chancen und Risiken, dass es der Polizei allein gar nicht möglich sei, sie alle in gebotener Frist und Tiefe zu erfassen. Entsprechend plädierte er dafür eine echte «Verantwortungsgemeinschaft» anzustreben ? wobei die politischen Fragen nach Hoheit und Gewaltmonopol sehr ernst zu diskutieren seien. Das genau sie die Rolle des faktischen PPP SPIK: Solche Diskussionen interdisziplinär anzustossen und zu begleiten. (ph) www.spik.ch
SPIK - Wenn alle eng zusammenarbeiten und ihr Wissen einbringen, kann die Cyberkriminalität noch wirksamer und effizienter bekämpft werden. In Deutschland ist eine Kooperation zwischen Staat und Privaten, ein Public Private Partnership also, daran, in diesem Bereich Schule zu machen. Da die Cyberkriminalität in Folge der rasanten technologischen Entwicklungen immer neue Formen annimmt, ist es für Strafverfolger äusserst wertvoll, wenn sie auf das Wissen aus der IT-Industrie zurückgreifen können. Das hat Helmuth Picko, Kriminalrat des Landeskriminalamtes von Nordrhein-Westfalen, am Schweizer Polizei Informatik Kongress 2012 im Stade des Suisse in Bern anschaulich dargelegt. Die Industrie wisse, wo Sicherheitslöcher im Netz bestünden ? Information, die der Polizei unschätzbar wertvoll sei. Umgekehrt könne auch die Industrie dank der Kooperation relevante Informationen gewinnen: Sie bekomme die Chance, Verbesserungsmöglichkeiten anhand konkreter Fälle zu erkennen.
Mehr Sicherheit dank Partnerschaft
Diese Idee wurde in Nordrhein-Westfalen (NRW) umgesetzt. Im mit 19 Millionen Einwohnern grössten Deutschen Bundesland sind gemäss Picko lediglich 400 Personen im Einsatz gegen die schwere Netzkriminalität. Innenministerium und dem Landeskriminalamt NRW haben mit dem deutschen Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) eine Kooperation mit verschiedenen Zielsetzungen vereinbar, wobei der Austausch klar definierter Informationen klar im Zentrum steht. Ermittlungsarbeiten werden keine ausgelagert, aber dank dem Wissenstransfer bleibt die Polizei in der Lage, auch komplexeste Fälle selber zu bewältigen, so Picko.
Michael Bartsch, Leiter des Arbeitskreises Öffentliche Sicherheit des BITKOM, betonte in seinem Referat, die Kooperation diene insbesondere dazu, das Bewusstsein um die Gefahren im Netz zu schärfen, aber auch: «Wir sind nicht in die Schweiz gekommen, um zu erklären, wie Cybercrime-Bekämpfung geht. Wohl haben wir unser PPP, aber so etwas wie MELANI haben wir in Deutschland in der Form zum Beispiel nicht. Unser Ziel ist es, grenzüberschreitendes Lernen und ? wenn immer möglich ? auch Zusammenarbeit zu initiieren».
Das Ziel ist die Verantwortungsgemeinschaft
In seinem Eröffnungsreferat betonte Beat Hensler, Kommandant der Luzerner Polizei und Mitglied des Beirates von SPIK, die Bedeutung staatlich-privater Zusammenarbeit, wenn es um die öffentliche Sicherheit der Zukunft gehe: Die IT biete derartig viele Chancen und Risiken, dass es der Polizei allein gar nicht möglich sei, sie alle in gebotener Frist und Tiefe zu erfassen. Entsprechend plädierte er dafür eine echte «Verantwortungsgemeinschaft» anzustreben ? wobei die politischen Fragen nach Hoheit und Gewaltmonopol sehr ernst zu diskutieren seien. Das genau sie die Rolle des faktischen PPP SPIK: Solche Diskussionen interdisziplinär anzustossen und zu begleiten. (ph) www.spik.ch