Verbreitung per Spam-Mails
15.12.2015, 11:55 Uhr
Ransomware TeslaCrypt erpresst jetzt Unternehmen
TeslaCrypt greift nun nicht mehr nur Privatanwender, sondern auch gezielt Unternehmen an. Gelingt ihm eine Infektion, dann verschlüsselt er Dateien auf dem PC und im Netz und verlangt dann ein „Lösegeld“.
Der Erpresser-Trojaner TeslaCrypt, der erstmals Anfang dieses Jahres entdeckt wurde, hat es jetzt auch auf Unternehmen abgesehen. Frühere Versionen zielten dagegen nur auf Privatanwender und Spielefans, deren Speicherstände verschlüsselt und dann nur gegen ein „Lösegeld“ wieder freigegeben wurden.
Nach Angaben von Heimdal Security verbreitet sich TeslaCrypt vor allem per E-Mail. Die Nachrichten enthalten eine angebliche Rechnung. Öffnet der Empfänger die beigefügte Datei, dann wird zunächst ein JavaScript ausgeführt, das den eigentlichen TeslaCrypt-Schädling aus dem Internet herunterlädt und auf dem PC installiert.
Anschliessend verschlüsselt er Fotos, Videos, Dokumente und andere Dateien auf dem lokalen PC und auf eingebundenen Netzwerklaufwerken. Laut Heimdal Security erkennt und verschlüsselt TeslaCrypt rund 180 verschiedene Dateiformate. Nach der Verschlüsselung erhalten sie die neuen Dateiendungen „.vvv“ oder „.zzz“. Im nächsten Schritt löscht der Schädling alle Schattenkopien auf dem PC, damit das Opfer diese nicht zur Wiederherstellung von Dateien verwenden kann.
Nach diesen Schritten verlangt TeslaCrypt ein "Lösegeld", das zwischen 150 und 1.000 US-Dollar schwankt, und das in Bitcoin gezahlt werden soll. Laut Heimdal Security wird der PC ausserdem gesperrt, so dass der Anwender nicht mehr damit arbeiten kann. Aktuelle Spam-Kampagnen, mit denen TeslaCrypt verbreitet wird, haben sich vor allem gegen Unternehmen in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und den USA gerichtet.
Die Cisco-Tochter Talos hat vor etwas mehr als einem halben Jahr ein Entschlüsselungs-Tool für TeslaCrypt erstellt. Ob es auch gegen aktuelle Versionen des Erpresser-Trojaners hilft, ist aber nicht bekannt.