Umzug in die Schweiz 28.05.2015, 07:31 Uhr

PGP-Erfinder Phil Zimmermann flüchtet vor NSA

Der weltbekannte Erfinder des Verschlüsselungsprogramms PGP, Phil Zimmermann, ist mitsamt seiner Firma Silent Circle in die Schweiz umgezogen. Der Grund: Die zunehmende Überwachung in den USA.
(Quelle: Shutterstock/24Novembers)
Verschlüsselung als Schutz vor Überwachung: Der Erfinder von Pretty Good Privacy (PGP), Phil Zimmermann, ist mitsamt seiner  Firma Silent Circle in die Schweiz umgezogen. Als Grund dafür nannte er gegenüber dem britischen Guardian die zunehmende Überwachung in westlichen Demokratien, insbesondere in den USA und Grossbritannien.
PGP-Erfinder Phil Zimmermann: „Wir dürfen nicht wie Nordkorea werden.“
Quelle: Silent Circle
„Wir müssen das rückgängig machen“, forderte Zimmermann gegenüber dem Guardian. Über Menschen, die nicht verdächtigt werden, Verbrechen begangen zu haben, sollten keine Daten gesammelt werden. „Wir dürfen nicht wie Nordkorea werden“, warnte er.
Phil Zimmermann gilt als einer der profiliertesten Kryptografie-Experten weltweit. In den 90er Jahren entwickelte er das Verschlüsselungsprogramm PGP, das bis heute zum Verschlüsseln und Signieren von E-Mails verwendet wird. PGP war bereits damals so gut, dass die Software nicht aus den USA exportiert werden durfte. Deswegen wurde der Quellcode des Programms in Buchform veröffentlicht und anschliessend von 60 Freiwilligen abgetippt. Daraus entstand dann die internationale PGP-Version „PGPi“.

Zimmermann verkaufte seine Firma PGP Corporation 2010 an Symantec. Vor drei Jahren gründete er dann Silent Circle. Dieses Unternehmen stellt das sogenannte Blackphone her, ein Smartphone, das bereits zahlreiche Verschlüsselungsfunktionen enthält und eine sichere Kommunikation ermöglichen soll. Bislang kann man es aber nur vorbestellen.





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