Bitdefender-Studie
07.03.2016, 23:48 Uhr
Viele Opfer von Ransomware zahlen Lösegeld
Die Gefahr durch Erpresser-Trojaner nimmt weiter zu. Das liegt unter anderem daran, dass viele Opfer auch hohe Lösegelder zahlen, um wieder an ihre Daten zu kommen.
In Deutschland und anderen Ländern sind viele Opfer von Ransomware laut einer Studie von Bitdefender bereit, für die Wiederherstellung ihrer persönlichen Daten ein Lösegeld von mehreren Hundert Euro zu zahlen. Erpresser-Trojaner verschlüsseln Daten auf der Festplatte und fordern dann ein Lösegeld. Betroffen sind nicht mehr nur Windows-Nutzer, sondern auch Besitzer anderer Betriebssysteme wie Mac OS.
33 Prozent der von iSense Solutions im Auftrag von Bitdefender befragten Opfer haben sogar schon mindestens einmal bezahlt, berichtet der Sicherheitsanbieter. 36 Prozent würden auch weiterhin für ihre Daten zahlen, selbst wenn dies nach Ansicht von Experten die Kriminellen nur zu weiterem Tun ermutigt.
„Das Phänomen Ransomware betraf in den letzten Jahren viele Internet-Nutzer und ist für Cyber-Kriminelle weiterhin ein lohnendes Geschäft“, so Catalin Cosoi, Chief Security Strategist von Bitdefender. „Die Opfer sind in der Regel bereit, das Lösegeld zu bezahlen. Doch wir empfehlen, dies nicht zu tun, da dies nur die Entwickler von Ransomware unterstützt.“ Stattdessen rät der Manager, aktuelle Sicherheitslösungen einzusetzen und bei Online-Aktivitäten wachsam zu sein, um Vorfälle zu vermeiden.
Der Sicherheitshersteller hat nach eigenen Angaben mittlerweile eine „Anti-Ransomware-Technik“ entwickelt, die häufig genutzte Speicherorte wie „Meine Dokumente“, „Meine Bilder“ oder „Meine Videos“ überwacht, um so Angriffe durch erpresserische Software rechtzeitig zu erkennen und zu blockieren. Wichtig sind ausserdem regelmässige Backups auf externe, nicht permanent an den Rechner angeschlossene Datenträger.
Für das aktuelle Jahr rechnet Bitdefender mit einer weiteren Zunahme der Ransomware-Vorfälle. Dabei dürften neue Variationen hinzukommen. So könnten die Cyberkriminellen auch bald Geld von ihren Opfern verlangen, damit sie deren Daten nicht im Internet veröffentlichen.
Auf der CeBIT 2016 präsentiert das Unternehmen seine aktuellen Sicherheitslösungen in Halle 6 auf Stand D06.