Denial of Service 07.11.2015, 09:38 Uhr

Krypto-Maildienst Protonmail unter DDoS-Beschuss

Protonmail, ein Schweizer Webdienst für den Versand von verschlüsselten E-Mails, ist seit Tagen offline. Grund ist ein massiver DDOS-Angriff.
(Quelle: Shutterstock/Tashatuvango)
Seit dem 3. November liegt Protonmail unter virtuellem Trommelfeuer. Ein massiver DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) hat den Genfer Webdienst für den Versand verschlüsselter Mails in die Knie gezwungen. Zwischenzeitlich war der Service wieder erreichbar, allerdings ist Protonmail beispielsweise am heutigen Freitagmorgen wieder offline.
Krypto-Dienst: Mit Protonmail können verschlüsselte Mails verschickt werden.
Wie Protonmail in einem Blog-Eintrag mitteilt, hat der Cyberangriff auf den Dienst, der ursprünglich für Aktivisten, Journalisten, Whistleblower und alle über ihre Privatsphäre besorgten Anwender entwickelt wurde, umfassendere Dimensionen angenommen. So sei es den Angreifern gelungen, nicht nur Protonmail ausser Gefecht zu setzen, sondern auch das komplette Rechenzentrum des ISP sowie einige wichtige Router des Providers. Dadurch seien auch andere Kunden des ISP betroffen gewesen, nicht nur Protonmail.
Man arbeite derzeit mit dem Schweizer GovCert (Governmental Computer Emergency Response Team), der Cybercrime Coordination Unit Switzerland (CYCO) sowie mit Europol zusammen. Es finde hierzulande eine Strafuntersuchung statt.

Lösegeldzahlung ohne Effekt

Die DDoS-Attacken seien Teil einer Erpressung, wie Protonmail zugibt. Kurz vor den Angriffen habe man eine Erpresser-Mail erhalten. Inzwischen wurde laut Protonmail ein Lösegeld in Form von Bitcoins bezahlt - leider ohne Folgen.
Protonmail vermutet deshalb und auf Grund der unterschiedlichen Angriffsmuster, dass es sich um zwei Angreifergruppen handeln könnte. Da die Attacke auf das Unternehmen und dessen ISP sehr ausgefeilt ist, könnte es sich auch um eine von staatlicher Seite gesponserte Täterschaft handeln.



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