Kaspersky-Studie
25.07.2014, 22:22 Uhr
Deutschland ist Spam-"Weltmeister"
Im Juni 2014 landeten so viele Spam-Mails wie nie zuvor in den Postfächern deutscher Nutzer. Dies geht aus dem Spam-Report für Juni von Kaspersky Lab hervor.
Insgesamt 16,41 Prozent aller im Juni 2014 weltweit gemessenen Spam-Mails hat Kasperky Lab bei deutschen Nutzern ermittelt. Damit ist Deutschland in der Rangfolge der Spam-empfangenen Länder mit grossem Abstand "Weltmeister" und muss eine Spam-Verdoppelung im Vergleich zum Vormonat (8,24 Prozent) hinnehmen.
Laut Kaspersky Lab setzten die Cyberkriminellen im Juni vor allem auf die Themen Fussballweltmeisterschaft, Single-Börsen, den Ukraine-Konflikt und Feiertage oder Urlaub. Dabei versuchten es die Spammer beispielsweise mit betrügerischen E-Mails, in denen Hotel- oder Flugbuchungsbestätigungen versendet wurden. Der Anhang dieser Spam-Mails enthielt allerdings keine Rechnung, sondern den Spyware-Trojaner "Ursnif", der vertrauliche Daten stiehlt, den Netzverkehr mitliest und weitere Schadprogramme nachlädt.
Am häufigsten setzen die Spammer aber nach wie vor den Trojaner "Trojan-Spy.HTML.Fraud.gen" ein. Diese E-Mail-Malware tarnt sich als wichtige Nachricht von Banken, Online-Stores oder Software-Entwicklern.
Phishing: Mail-Konten, Social Media & Banken
Auch der Spiele-Hersteller Electronic Arts geriet ins Visier der Datendiebe. Gefälschte E-Mails mit Nachrichten über den EA-Store Origin nutzten einen klassischen Phishing-Trick und forderten die Nutzer dazu auf, die eigenen Account-Zugangsdaten zur Verbesserung der Sicherheit zu verifizieren.
Die grössten Ziele von Phishing-Attacken waren im Juni 2014 Kunden von E-Mail- und Suchmaschinen-Anbietern (32,1 Prozent), Sozialen Netzwerken (27,7 Prozent), Finanzinstituten und Bezahldiensten (11,6 Prozent) sowie Online-Shops (10,6 Prozent).
Unternehmen, deren Domains auf einer Spam-Liste erfasst sind, haben mit ihren Mailings schlechte Karten. Eine Infografik hilft Marketern, damit ihre Sendungen nicht automatisch aussortiert werden.