Gefahren im Web
07.04.2015, 13:45 Uhr
Cyber-Risiken: Angst vor Phishing am grössten
Das Wissen um Web-Gefahren wie Phishing, Hacking oder Spam ist bei den Usern vorhanden. Die Absicherung gegen entsprechende Risiken ist in Deutschland aber noch gering. Ein Grund: Resignation.
(Quelle: Fotolia/aetb)
Die Furcht vor finanziellen oder technischen Schäden durch potenzielle Gefahren im Internet ist gross: Fast 70 Prozent der über 1.000 befragten User einer YouGov-Studie bewegen sich aufgrund der wahrgenommenen Risiken besonders vorsichtig im Netz.
In Bezug auf finanzielle Schäden haben Nutzer demnach die grösste Angst vor Phishing (44 Prozent). Hier werden in der Regel persönliche Bankdaten abgefangen. Weitere Sorgen der User sind das Hacken eines Online-Shopping- (43 Prozent) oder Bank-Accounts (41 Prozent).
Wenn es um das technische Risiko geht, fürchten mehr als 40 Prozent der User neben Spam auch eine unabsichtliche Infizierung durch eigene Aktivitäten im Internet, etwa beim Besuch einer Website, beim Download oder durch das Öffnen von Mails.
Absicherung noch gering
Auch wenn die Angst da ist - die selbstständige Absicherung gegen entsprechende Risiken ist derzeit in Deutschland laut YouGov noch gering: Nur jeder zweite Internetnutzer (55 Prozent) schützt sich beispielsweise durch Softwarelösungen oder andere Sicherheits- und Privatsphäre-Funktionen.
Die Mehrheit nutzt dabei Antivirenprogramme (91 Prozent) und Firewalls (78 Prozent). Nur etwa ein Drittel (29 Prozent) setzt auf Verschlüsselungsdienste von Mails oder Dateien. Sind Antivirenprogramme im Einsatz, steht Avira mit 41 Prozent an erster Stelle. Dann folgen Kaspersky (19 Prozent), Norton (16 Prozent), McAfee und Avast (jeweils 12 Prozent). Ad-Aware, Bitdefender, F-Secure oder Panda nutzen jeweils nur zwei Prozent.
Ein Grund für die niedrige technische Absicherung ist den Studienautoren nach die Gleichgültigkeit und die Resignation der Nutzer: Fast die Hälfte (46 Prozent) hält eine Absicherung gegen Gefahren im Internet für überflüssig, da Hacker immer eine Sicherheitslücke finden würden.
"Generell unterschätzen vor allem ältere und weniger kompetente Internet-User das Gefahrenpotenzial. Hier können durch Aufklärungsarbeit die Risikowahrnehmung und die Absicherungsbereitschaft deutlich gesteigert werden", so Oliver Gaedeke, Vorstand bei YouGov.