30.04.2010, 00:00 Uhr
10. Bericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI
Die Melde-und Analysestelle Informationssicherung MELANI beleuchtet in ihrem aktuellen Bericht die cyberkriminellen Aktivitäten im zweiten Halbjahr 2009. Schwerpunkte bilden der Informationsdiebstahl weltweit, das politisch motivierte Hacking sowie Erpressungen durch DDos-Attacken. Die Cyberkriminalität hat verschiedene Facetten. Vom Datendiebstahl, um daraus Profit zu schlagen, bis hin zum Hacken von Websites, um politischer Enttäuschung freien Lauf zu lassen. Betroffen sind Firmen, Verwaltungen sowie politische Parteien. Auch die Bundesverwaltung ist nicht verschont geblieben.
Informationsdiebstahl - Angriffe auf Verwaltungen, EU, Google und Banken
Im zweiten Halbjahr 2009 wurden immer wieder Vorfälle bekannt, bei denen mit Hilfe von Schadsoftware, sogenannter Malware, auf fremde Computersysteme zugegriffen und Daten entwendet wurden. Die Daten wurden anschliessend entweder zum Kauf angeboten, den Medien zugespielt oder für andere Zwecke missbraucht. Prominente Fälle waren die Angriffe auf das Generalsekretariat der EU, die Bankkundendaten der Bank HSBC und Google. Betroffen war auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Dieses wurde Mitte Oktober 2009 Opfer eines gezielten Hackerangriffs.
Politisch motiviertes Hacking als Protest-Ventil
Immer häufiger wird das Internet auch als Ventil für politische, sportliche oder religiöse Proteste missbraucht. Dabei werden die Websites der betroffenen Organisationen gehackt, verunstaltet und mit politischen oder religiösen Aussagen versehen. Ein bekanntes Beispiel war in der Schweiz im Nachgang der Abstimmung zur Minarettbauverbotsinitiative zu verzeichnen. Dabei wurden Tausende von Websites gehackt.
Erpressung durch DDos-Attacken
DDos-Angriffe gegen Firmen und Regierungen verfolgen verschiedenste Absichten. Bei DDos-Attacken wird die Website des Opfers von tausenden von Computern gleichzeitig angesteuert und damit lahmgelegt. Die Täter versuchen dadurch entweder Geld zu erpressen oder eine Aktivität zu erzwingen. Mit der letztjährigen DDos-Attacke gegen die Swisscom wollte die Täterschaft erreichen, dass Internet-Anbieter aus der Erotikbranche vom Netz genommen würden.
Informationsschutz an oberster Stelle
Der Schutz von persönlichen und vertraulichen Daten ist enorm wichtig. Die besten Massnahmen, um sich vor cyberkriminellen Angriffen zu schützen, sind und bleiben die Aktualisierung der Systeme durch regelmässige Updates sowie die Sensibilisierung der PC-User. (Patrick Hediger) http://www.melani.admin.ch