Start-up vorgestellt
28.11.2016, 08:51 Uhr
Jobinnovator Join: Neue Suchmaschine für Jobs
Mit einer neuen Suchmaschine will der "Jobinnovator" Join aus Berlin Berufstätige nicht nur zur neuen Stelle, sondern zum Traumjob führen und Unternehmen über die Wünsche von Fachkräften beraten.
Wer Arbeit sucht, sucht meist nicht nur einen Job: "Als Mutter kamen für mich viele Stellenangebote nicht in Frage, weil das Home Office nicht möglich war", beschreibt Maria Gerono ein Problem, das nicht nur Eltern kennen. Die Spezialistin für Filme und Filmproduktion musste sich folglich durch Dutzende von Angeboten wühlen, von denen die wenigsten zu ihrer aktuellen Lebens- und Karriereplanung passten.
Das kannte Gerono auch von Freunden - und brachte sie zu einer Unternehmensidee: eine Jobsuchmaschine für spezielle Wünsche. Denn neben dem Home Office und flexibler Zeiteinteilung beim Arbeiten suchen Fach- und Führungskräfte heute auch nach guten Karriereperspektiven, nach Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder verantwortungsvollen Aufgaben in flachen Hierarchien.
Zusammen mit ihrer Kollegin Anja Dehghan und dem Entwickler Christian Thieme entwickelte Gerono deshalb Join, den Jobinnovator, und damit eine Suchmaschine, die solche Wünsche schon berücksichtigt.
Angebote nach Stichworten
"Unser Crawler durchsucht nur Unternehmensseiten nach offenen Stellen", erklärt Gerono "Er nimmt auch nur die Angebote auf, in denen bestimmte Stichworte fallen." Konkurrenten der neuen Jobplattform wie Indeed oder Kimeta indes fahnden nicht nur auf Unternehmensseiten, sondern durchstreifen auch Jobbörsen. Sie spüren so zwar deutlich mehr Jobs auf als Join, aber diese können Arbeitsuchende lediglich regional und nicht nach ihren persönlichen Wünschen begrenzen. Bei Join, dem Jobinnovator, indes geben sie nicht nur die gewünschte Position ein, sondern wählen dazu noch fünf Kriterien wie Flexibilität, Betreuungsangebote oder Familienfreundlichkeit an. Jobinnovator gibt danach Stellen und Unternehmen aus, die das anbieten. Der Crawler stellt zurzeit etwa 18.000 Stellen von rund 2000 Unternehmen parat. "Die Zahl ändert sich natürlich laufend", sagt Gerono. "Noch integrieren wir die Firmen nach einer persönlichen Kontrolle, schauen auf ihren Websites, ob sie spezielle Angebote an Frauen, Eltern und andere Zielgruppen machen."
Unternehmen suchen zwar Hände ringend Fach- und Führungskräfte, sie wissen auch, dass insbesondere die jüngeren Jahrgänge hohe Ansprüche an eine Stelle formulieren. Doch die wenigsten weisen in ihren Stellenangeboten gezielt darauf hin, dass Aufgaben auch in Teilzeit oder gelegentlich auch zuhause gelöst werden können. Und verpassen damit Chancen.
Transparenz durch Vergleich von speziellen Jobangeboten
"Die meisten schreiben Stellen immer noch an den gewöhnlichen Arbeitnehmer aus, der Vollzeit und möglichst ungebunden arbeiten kann", beobachtet Gerono. "Dabei schafft der Vergleich von speziellen Jobangeboten eine Transparenz, durch die gute Unternehmensführung und Kultur zum Wettbewerbsvorteil werden können."
Im Klartext: Sprächen Unternehmen in ihren Stellenanzeigen Teilzeitchancen und Karrierechancen an und beschrieben die Führungskultur, könnten sie mehr Fach- und Führungskräfte von sich überzeugen.
Lediglich ein Sechstel der heute offen ausgeschriebenen Stellen kann daher Join, der Jobinnovator, berücksichtigen. Die Suche ist kostenlos, auch Unternehmen bezahlen nichts für die Integration. Das Berliner Start-up will in Zukunft nämlich an der Auswertung anonymisierter Nutzerdaten verdienen: "Mit mehr Erfahrung und Laufzeit können wir Unternehmen anhand des Suchverhaltens sagen, was zum Beispiel junge Ingenieurinnen, Digitalexperten oder Führungskräfte genau suchen“, sagt Gerono.
Lediglich ein Sechstel der heute offen ausgeschriebenen Stellen kann daher Join, der Jobinnovator, berücksichtigen. Die Suche ist kostenlos, auch Unternehmen bezahlen nichts für die Integration. Das Berliner Start-up will in Zukunft nämlich an der Auswertung anonymisierter Nutzerdaten verdienen: "Mit mehr Erfahrung und Laufzeit können wir Unternehmen anhand des Suchverhaltens sagen, was zum Beispiel junge Ingenieurinnen, Digitalexperten oder Führungskräfte genau suchen“, sagt Gerono.
"Die Unternehmen wissen zwar, dass Jobsuchende heute höhere Ansprüche haben und dass sie etwas tun sollen, aber sie wissen nicht was." Die Zahlen und Erfahrungen von Join, dem Jobinnovator, könnten helfen, Ideen zu finden und Angebote in Stellenanzeigten zu formulieren sowie Angebote zur Bindung von fach- und Führungskräften zu entwickeln. Doch zurzeit arbeitet das Gründertrio vor allem an der Bekanntheit von Join. Sie suchen ausserdem Investoren und Kooperationspartner, die den Ausbau und die Optimierung der neuen Jobsuchmaschine finanzieren.