25.03.2008, 00:00 Uhr
Neues Google-Tool verärgert Website-Betreiber
Wer in Googles Suchbox "The Washington Post" eingibt und in der Trefferliste dann auf den Link "Jobs" klickt, hat eigentlich, so denkt man, ein eindeutiges Ziel: Er möchte gerne auf die Jobseiten der "Washington Post" kommen. Der Suchmaschinenprimus Google will seinen Nutzern aber noch mehr Service bieten. Seit kurzem bietet er nach dem Klick auf den Button "Jobs" ein zweites Suchfenster, mit dem Internet-Nutzer ihre Jobsuche auf der Site spezifizieren können. Das Problem dabei: In der Ergebnisliste werden nicht nur Jobanzeigen der "Washington Post" veröffentlicht, sondern auch Google-Anzeigen von Konkurrenten wie Monster.com. Das Ergebnis: Nutzer, die eigentlich eindeutig zur "Washington Post" wollten, werden in letzter Sekunde zur Konkurrenz entführt.
Suchmaschinenoptimierer, Webpublisher und E-Commerce-Anbieter sehen das neue Tool mit großer Skepsis: Ann Smarty, Suchmaschinenmarketingspezialistin und Gründerin des SeoSmarty.com-Blogs spekuliert, dass das neue Feature "schlechte Nachrichten" für Website-Betreiber bedeute. Andere Branchenexperten, so berichtet die "New York Times", stimmen ihr bei. Google selbst gab zur Auskunft, noch nicht viele Beschwerden erhalten zu haben. Allerdings wolle man die Funktion abschalten, wenn Unternehmen dies explizit wünschen. Ein Webhändler, der dies bereits getan hat, ist Amazon. Auch wenn das Warenhaus gegenüber der "New York Times" eine Stellungnahme verweigerte, die Suche-innerhalb-der-Suche-Funktion tritt nicht auf, wenn Internet-Nutzer "Amazon" in Googles Suchbox eingeben. Eine Google-Sprecherin gab zu, verschiedene Kundenwünsche bereits umgesetzt zu haben. Allerdings: Wer sich einmal von dem neuen Suchtool abmeldet, kann nicht wieder aufgenommen werden. (ph/iwb)