20.07.2006, 00:00 Uhr

Nach Bombenanschlag: Indien sperrt Blogs

 Die indische Telekomregulierungsbehörde hat die Internet Service Provider (ISP) des Landes aufgefordert mehrere Webseiten zu sperren. Ein Drittel der betroffenen Websites sind Blogs, darunter Blogs der Anbieter Blogger.com und GeoCities, berichtet das Wall Street Journal. Hinter dieser Massnahme wird der wachsende Druck auf die indische Regierung, die Sicherheitsmassnahmen zu erhöhen, vermutet. Vor einer Woche sind bei einem Bombenanschlag auf mehrere Züge in Mumbai 207 Menschen ums Leben gekommen. Websites, die auf der schwarzen Liste gelandet sind, wird die Verbreitung von Hassbotschaften sowie Verbindungen zu islamistischen Gruppen vorgeworfen. Viele ISPs haben jedoch - wahrscheinlich aus Mangel an technischen Möglichkeiten - nicht die einzelnen Seiten gesperrt, sondern die gesamte Domain. Nicht alle ISPs sind der Forderung nachgegangen, so dass die gesperrten Sites dennoch von vielen Usern aufgerufen werden konnten. Viele der gesperrten Blogseiten verfügen über keine islamistischen oder radikalen Inhalte. Profi-Blogger haben neue Blogseiten bei anderen Anbietern eröffnet und geben dort Tipps, wie man die Sperren umgehen kann. Trotz der Unprofessionalität im Umgang mit neuen Technologien, befürchten manche, dass Indien sich zu den Unterdrückern der Meinungsfreiheit, wie China, Saudi Arabien und Pakistan reiht. Bloggen ist auch in Indien sehr beliebt geworden. Auf Blogspot, das von Blogger gehostet wird, soll es einige hunderttausend Blogs geben. (ph/pte) http://www.blogspot.com



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