10.07.2006, 00:00 Uhr
Mac-Betriebssystem operiert hinter dem Rücken der Anwender
Während die Kritik an Microsoft rund um die Einführung der Lizenzüberprüfung WGA weiterhin nicht verstummen will, ist nun auch Apple in die Kritik von Anwendern geraten. Anlass der Beschwerden ist das kürzlich erfolgte Update des Mac-OS-X-Betriebssystems auf die Versionsnummer 10.4.7. In dessen Umfang ist eine neue Dashboard-Funktion enthalten, die installierte Widgets mittels einer Verbindung zum Apple-Server verifiziert. Anwender kritisieren, dass der Vorgang ohne Wissen und Zustimmung der Anwender zum Teil mehrmals am Tag durchgeführt wird. Auch der genaue Inhalt der Übertragung bleibe ein Apple-Geheimnis, so die Kritik. Entdeckt wurde der Vorgang durch Mac-User, die von der Applikation Little Snitch Gebrauch machen. Diese zeigt nämlich auf, wenn Programme sich im Hintergrund mit dem Internet verbinden, um computerspezifische Informationen weiterzuleiten. "In einer Zeit, in der von Konsumenten grösseres Verantwortungsbewusstsein für die eigene Sicherheit in der vernetzten Welt eingefordert wird, sollten Apple und andere Unternehmen die Wände des 'digitalen Eigenheims' respektieren", meint Daniel Jakult, der mit seinem Blogeintrag den Stein mit ins Rollen gebracht hat. Wie bei Microsofts WGA-Einführung richtet sich der Kernpunkt der Kritik in erster Linie nach der undurchsichtigen Vorgehensweise beider Unternehmen. "Die Motivationsgründe für Microsoft und Apple in den aktuellen Fällen sind sicherlich sehr unterschiedlich. Für Anwender wäre es allerdings wesentlich angenehmer, wenn sie im Vorhinein wüssten, was genau passiert und welche Informationen übertragen werden", meint Sicherheitsexperte Magnus Kalkuhl von Kaspersky Labs auf Anfrage. Kalkuhl erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kritik, die sich Apple Anfang des Jahres mit iTunes eingefangen hatte. Damals war das Programm nach einem Update und ebenfalls ohne Zustimmung der Anwender plötzlich in der Lage, sich mit dem Apple-eigenen Music-Store in Verbindung zu setzen. (bbs)