Google beschleunigt das Internet
TCP-Schwäche behoben
TCP, in den 1970er Jahren entwickelt, ist auch heute noch das Transportvehikel des Internetverkehrs schlechthin. Gut 90 Prozent werden darüber abgewickelt.
Bereits seit längerem wird nach Verfahren gesucht, das Protokoll zu beschleunigen. Das Problem mit TCP: Es verlangsamt den Verkehr, wenn es Staus wahrnimmt. Diese werden anhand der verlorenen Pakete erkannt. «Das hat viele Jahre gut funktioniert, weil die Zwischenspeicher der Switches und Router auf die geringe Bandbreite der Internet-Links angepasst war», erklärt Google im Blog-Post zur Ankündigung von BBR. Dagegen würde die Verkehrsregelung und Stauvermeidung aufgrund von verlorenen Paketen in heutigen Umgebungen je länger je weniger funktionieren.
Ganz anders ist BBR konzipiert. Die Methode wartet nicht, bis aufgrund eines Staus Datenpakete verloren gehen, sondern versucht die Kapazität zu errechnen und den Verkehr entsprechend umzuleiten. Dabei wird ständig die Durchsatzrate geschätzt und die Zeit berechnet, welche Daten über verschiedene Routen benötigen. Dadurch weiss man, wie lange Informationen bei einer bestimmten Datenrate über welche Strecken unterwegs sind. Und dies führt wiederum dazu, dass BBR die Daten mit einer Geschwindigkeit losschickt, die das Netzwerk auch bewältigen kann.